Spannende Idee
Stadt plant Pump-Track-Anlage in Mariatroster Parkhaus
Nachdem sich die Pump-Track-Anlage bei der Endstation Mariatrost nicht umsetzen lässt, greift man im Sportamt der Stadt zu kreativen Lösungen: Gebaut werden soll die Anlage beim Rark&Ride-Platz in Fölling.
GRAZ. Seit mittlerweile zwei Jahren gibt es die Pläne, bei der Endstation Mariatrost eine Pumptrack-Anlage (spezielle, künstlich angelegte Bikestrecke) zu errichten. Ebenso lange heißt es aber weiter warten, weil Anrainerinnen und Anrainer immer wieder gegen diese Pläne mobil machen. Auch die erstinstanzliche Entscheidung, die positiv für die Anlage ausgefallen ist, wurde nicht akzeptiert – die Betroffenen haben wieder Beschwerde und Berufung gegen den Bescheid der Bau- und Anlagenbehörde eingebracht. Damit wird der Bau wieder um Monate verzögert, sehr zum Leidwesen für die Kinder, die vor Ort über 300 Unterschriften für die Errichtung gesammelt haben.
Radfahren im Parkhaus
Ob dieser Entwicklung zeigt man sich in der Sportstadt Graz jetzt höchst kreativ: Stadtrat Kurt Hohensinner und sein Sportamtsleiter Thomas Rajakovics bringen eine neue Idee ins Spiel: Die kaum genutzte Park&Ride-Anlage Fölling soll zum neuen Standort des Pump-Track werden.
Was auf den ersten Blick kurios klingt, würde auf den zweiten Blick viele Vorteile mit sich bringen. „Viele Familien warten sehnsüchtig auf diese Pump-Track-Anlage, nicht nur in Mariatrost", so Hohensinner. Mit diesem Plan B könne man eine schnelle Realisierung schaffen. Gleichzeitig hätte man für Fölling endlich ein zukunftsfähiges Nutzungskonzept. "Aus Park&Ride würde sozusagen Roll&Ride" sagt der Sportstadtrat.
Alles auf Schiene für Pump-Track
Eine erste Prüfung hat das Sportamt gemeinsam mit der Diözesansportgemeinschaft (DSG) veranlasst. Bernd Kindermann von der DSG und Rajakovics haben das Parkhaus vergangene Woche gemeinsam mit Experten der GBG besichtigt. Die Pump-Track-Anlage könnte dabei im 1. Stock untergebracht werden. Die Fläche der Strecke wäre ident mit jener, wie sie jetzt im Freien geplant gewesen wäre, die Fahrbahn rund 1.140 Quadratmeter groß. Die Anlage würde ein großes Kurs-Layout (ideal für Rennen) mit Sprüngen und einen Kinder-Pump-Track enthalten. Laut ersten Planungen wäre ein zusätzlicher überdachter Radübungsplatz für Kinder möglich. Ausständig ist noch eine statische Überprüfung. Sollte dieses positiv ausfallen, stünde einer Realisierung nichts mehr im Wege.
Win-Win in Mariatrost
„Das Parkhaus verursacht jedes Jahr Kosten. Mit diesem Plan könnte man es neu denken“, sagt Rajakovics dazu. Wesentlicher Vorteil dabei: die bereits vorhandene Überdachung. So könnten Sportlerinnen und Sportler die Anlage auch bei Regenwetter nutzen. Außerdem sei Fölling schon jetzt an das Radwegnetz angeschlossen. Jetzt wartet man auf die letzten Details – und auf die Unterstützung der kommunistisch-grünen Koalition. Der Bedarf sei jedenfalls da: Die bereits bestehende Anlage auf den Eustacchiogründen in St. Peter sei ein Hotspot für Familien. Ebenso stark genutzt werde die BMX-Anlage am Theodor Körner-Spielplatz.
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