Technik steuert Hirngewebe an
Steiermarkpremiere für OP-Roboter

Steiermarkpremiere: Bei einer Hirnbiopsie kam am LKH-Univ. Klinikum Graz erstmals ein neuer Roboter zum Einsatz. | Foto: LKH-Univ. Klinik Graz/Marija Kanizaj
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Anlässlich des heutigen Welthirntumortages verkündet das LKH-Univ. Klinikum Graz eine Premiere in der Steiermark: Ein Roboter soll künftig dabei unterstützen, verändertes Hirngewebe anzusteuern.

STEIERMARK. Roboter in OP-Räumen sind nichts Ungewöhnliches mehr. So werden auch am LKH-Univ. Klinikum Graz und an der Med Uni Graz spezielle neurochirurgische Eingriffe robotergestützt durchgeführt. "Autoguide" heißt der Roboter, der Chirurginnen und Chirurgen unterstützen soll, auffällig verändertes Hirngewebe millimetergenau anzusteuern, um davon eine Probe nehmen zu können. Wie gut der Roboter in der Praxis einsetzbar ist, zeigte der Neurochirurg Stefan Wolfsberger bei einer Hirnbiopsie. 

Stefan Wolfsberger, Vorstand Univ.-Klinik für Neurologie am LKH-Univ. Klinikum Graz. | Foto: LKH-Univ. Klinik Graz/Marija Kanizaj
  • Stefan Wolfsberger, Vorstand Univ.-Klinik für Neurologie am LKH-Univ. Klinikum Graz.
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Erfolgreich getestet

Im Rahmen des Eingriffs wurde bei einem älteren Patienten eine Gewebeprobe mithilfe des "Autoguide" entnommen. "Bei dem Herrn wurde vor einigen Jahren ein Hirntumor entfernt und anschließend eine Bestrahlung durchgeführt", erklärt Wolfsberger. Bei Kontrollen sei dann aber erneut eine Veränderung im Gehirn festgestellt worden. "Wir mussten daher eine Probe entnehmen, um zu wissen, ob der Tumor zurückgekehrt ist." Die Herausforderung dabei: Die betroffene Stelle war nur knapp einen Zentimeter groß. Eben deshalb war der Roboter die ideale Unterstützung.

MRT-Aufnahmen zeigen, an welcher Stelle die Gewebeprobe zu entnehmen ist. | Foto: LKH-Univ. Klinik Graz/Marija Kanizaj
  • MRT-Aufnahmen zeigen, an welcher Stelle die Gewebeprobe zu entnehmen ist.
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Roboter schafft nahezu Unmögliches

Die präzise Arbeit des Roboters sei frei Hand nahezu unmöglich. Der "Autoguide" kann den anvisierten Punkt vor der OP millimetergenau bestimmen und während des Eingriffs im wahrsten Sinne des Wortes ins Fadenkreuz genommen. Daraufhin platziert man eine Hülse, durch die mithilfe einer Nadel dann die Probe entnommen wird. Bei der anschließenden Untersuchung stellt sich dann heraus, ob es sich um einen Tumor handelt und wenn ja, mit welcher Tumorart man es zu tun hat. Bei der Premiere des OP-Roboters stellte sich heraus, dass die Veränderung im Gehirn des Patienten als unproblematisch heraus.

Mit einem Joystick kann feinjustiert werden. | Foto: LKH-Univ. Klinik Graz/Marija Kanizaj
  • Mit einem Joystick kann feinjustiert werden.
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Schnellere Operationen

Mit einem Joystick kann man die Position der Hülse, falls nötig, noch feinjustieren. Ganz dem Wesen eines Chirurgieroboter entsprechend blendet der "Autoguide" dann alle Zitterbewegungen aus. Nicht nur deshalb profitieren Patientinnen und Patienten von einer geringeren OP-Zeit und somit auch von weniger Belastung. Mit dem Roboter muss die Schädeldecke bei einer Biopsie nicht mehr geöffnet werden, sondern kann über ein nur drei Millimeter kleines Bohrloch erfolgen. "Das verkürzt die Eingriffszeit von etwa eineinhalb Stunden auf unter 15 Minuten."

Das Gewebe wird mit einer Nadel entnommen. | Foto: LKH-Univ. Klinik Graz/Marija Kanizaj
  • Das Gewebe wird mit einer Nadel entnommen.
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Im Rahmen von Studien soll der Roboter künftig an der Grazer Neurochirurgie weiterentwickelt und fit für weitere Eingriffe gemacht werden.

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