Ressourcenverschwendung
Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen
Seit zehn Jahren setzt sich die Initiative foodsharing für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln und ein nachhaltiges Ernährungssystem ein. Es ist die Vision der Bewegung, die Verschwendung zu reduzieren. Die geretteten Lebensmittel werden kostenlos verteilt.
GRAZ. Was in Deutschland im Jahr 2012 begonnen hat, wird mittlerweile auch in der Schweiz, in Österreich und anderen europäischen Ländern praktiziert. Mit über 450.000 registrierten Nutzerinnen und Nutzern und mehr als 115.000 Freiwilligen, sogenannte Foodsaver, zählt die Initiative mittlerweile zu einer internationalen Bewegung im Kampf gegen die Wegwerfgesellschaft. Insgesamt kooperiert foodsharing mit 11.000 Betrieben, bei welchen die Organisation bereits 65 Millionen Kilogramm Lebensmittel vor der Verschwendung bewahren konnte. Auch Graz ist Ende 2013 in die Liste der foodsharing-Städte eingetragen worden.
Insgesamt zählt die lokale foodsharing-Gruppe 1.516 Foodsaver. Im Jahr 2018 wurde foodsharing Graz mit dem Umweltpreis für das Engagement zum Thema Lebensmittelrettung und der damit verbundenen Bewusstseinsarbeit ausgezeichnet. Im Zuge der Preisverleihung wurden Projekte und Initiativen rund um das Thema Lebensmittelrettung thematisiert. Auch ein Leitfaden für die Grazer Bürgerinnen und Bürger ist zur Vermeidung von der Verschwendung von Nahrungsmitteln erstellt worden.
Die Rettung und das Teilen der Nahrungsmittel findet ehrenamtlich statt. Die geretteten oder privat zur Verfügung gestellten Lebensmittel kommen in einen sogenannten Fair-Teiler. Dabei handelt es sich um frei zugängliche Kästen, Regale und Kühlschränke. Dort können die Nahrungsmittel von allen entnommen werden. Bedürftigkeit ist dabei keine Voraussetzung. Es geht in erster Linie darum, das Essen vor der Verschwendung zu bewahren. Darüber hinaus gibt es Aktionen, bei denen das Essen kostenfrei in Obdachlosenheimen sowie Schulen und Kindergärten verteilt wird.
Jeder kann zum Foodsaver werden
Getreu dem Motto: "Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen!" haben sich alleine in den DACH-Ländern bereits eine halbe Million Menschen auf der Internetplattform von foodsharing registriert. Ehrenamtlich engagieren sich tausende Freiwillige, indem sie überproduzierte Lebensmittel von Bäckereien, Supermärkten und Kantinen abholen und diese der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stellen.
Aktuell gibt es in Graz 17 Fair-Teiler. Dort hineingegeben dürfen ausschließlich Lebensmittel, die noch genießbar sind. Neben Alkohol gehört offenes, rohes Fleisch zu den Tabu-Produkten. Gekochte Speisen sind ebenfalls willkommen, solange diese in saubere, verschließbare Behälter gefüllt werden. Des Weiteren sollten diese mit Datum und Inhalt beschriftet werden. Zu beachten ist, dass nicht alle Fair-Teiler über einen Kühlschrank verfügen. Außerdem gibt es Standorte, wie beispielsweise den Verschenkladen in St. Leonhard, welche nur während bestimmten Öffnungszeiten besucht werden können.
Eine genaue Liste zu den Fair-Teilern in Graz findet ihr hier.
Verschenkladen
- Leonhardstraße 38, 8010 Graz
- Montag bis Freitag, von 10.00 bis 12.00 Uhr
Priesterseminar
- Bürgergasse 2, 8010 Graz
- täglich von 6.00 bis 23.00 Uhr
Quartier Leech
- Leechgasse 24, 8010 Graz
- täglich 07.00 bis 22.00 Uhr
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