Top: Mediation als Streit-Killer

Das Telefon klingelt. Am anderen Ende schildert eine aufgebrachte Dame Mediatorin Michaela Strapatsas den seit Jahren schwelenden Konflikt mit ihrem Nachbarn. An diesem Tag sei es wieder besonders arg gewesen. Strapatsas hört zu, gibt Auskünfte zur rechtlichen Situation und findet gemeinsam mit der Anruferin eine Lösung. Ein klassischer Fall in einer WOCHE-Konfliktsprechstunde. "Wir können auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken", sagt Strapatsas. "In 12 Sprechstunden konnten mehr als 50 Anfragen beantwortet und Konfliktfälle tatkräftig unterstützt werden."
Gewisse Fälle mussten vor Ort gelöst werden: Strapatsas ist zu insgesamt sechs Lokalaugenscheinen ausgerückt, hat mit Nachbarn bezüglich des Grünschnittes an der Grundstücksgrenze verhandelt, eine Familie in einem Erbschaftsstreit begleitet und sich ein Bild von Handymasten an der Grundgrenze und vor einem Kindergarten gemacht.

Die Top-Ärgernisse
Die größte Anzahl an Anfragen betraf „Heckenstreitigkeiten“, hohen Baumbewuchs an der Grundstücksgrenze, wuchernden Efeu, Thujen und Bambus. Gefolgt von Anliegen bezüglich Lärm, allen voran durch Wärmepumpen in Nachbars Garten.
Zur Überprüfung der Heizkosten- und Betriebskostenabrechnungen wurden die Schlichtungsstelle des Amtes für Wohnungsangelegenheiten und der Mieterschutzverband eingebunden. Experten des Umweltamtes wurden an Bewohner, welche durch Zigarettenrauch aus Nachbarwohnungen und durch Handymasten beeinträchtigt wurden, vermittelt.
"Allgemein konnten wir Nachbarn bei verschiedensten Anliegen unterstützen", zieht Strapatsas Resümee. Von Familienstreitigkeiten, der „ungerechten“ Nutzung von Gemeinschaftsräumen über den Umgang mit grantigen Nachbarn bis hin zur lauten Musik im Innenhof war alles dabei.
Im Laufe des Jahres wurden zahlreiche positive Ergebnisse und Entwicklungen zurückgemeldet. Eine Leserin schrieb: „Vielen Dank! Sie waren meine letzte Rettung!“