KAGes-Paket
Umbau in steirischen Spitälern, 130 Millionen fürs Personal

Ein umfangreiches Maßnahmenbündel soll in den steirischen Krankenanstalten dafür sorgen, dass wirklich "alles wieder gut" wird. | Foto: RegionalMedien
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  • Ein umfangreiches Maßnahmenbündel soll in den steirischen Krankenanstalten dafür sorgen, dass wirklich "alles wieder gut" wird.
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Das Land und die steirischen Krankenanstalten (KAGes) präsentieren ein Maßnahmenbündel mit neuen Spitalsverbünden, neuen Tages- und Wochenkliniken, dem Ausbau der Gesundheitszentren und saftigen Lohnerhöhungen für alle Spitalsmitarbeiterinnen und Spitalsmitarbeiter.

STEIERMARK. Es ist ein ganz großer Wurf – das behaupten zumindest die Hauptverantwortlichen in der steirischen Spitals- und Personalpolitik. Die Eckpunkte zu diesem Maßnahmenbündel haben LR Juliane Bogner-Strauß, LR Werner Amon, Klubobmann Hannes Schwarz, der KAGes-Vorstand und -Zentralbetriebsrat am Dienstag vorgestellt.

130 Millionen Euro fürs Personal

Das Wichtigste zum Start: das liebe Geld. Hier kommt Personallandesrat Werner Amon ins Spiel, er spricht von einem "Personal-Investitionspaket. 130 Millionen Euro sind es ingesamt, das bedeutet in allen Bereichen zweistellige Lohnerhöhungen, speziell an den Einstiegsgehältern hat man gedreht. "Wir sind damit österreichweit im Spitzenfeld", strahlte daher auch Betriebsratschef Michael Tripolt. Konkret werden es rund 47 Millionen Euro mehr für die Ärztinnen und Ärzte und 62 Millionen mehr für das Pflegepersonal sein. Mehr als 20 Millionen Euro benötigt die KAGes für die verstärkte Anrechnung von Vordienstzeiten. "Damit sollte die Loch-auf-Loch-zu-Politik in den steirischen Spitälern endlich ein Ende haben", ergänzt Hannes Schwarz vom Koalitionspartner SPÖ.

Ein Gehaltsbeispiel: Eine Diplom- und Gesundheitspflegekraft mit einem Wochenenddienst (24h) und fünf Nachtdiensten im Monat, in Vollzeit, verdient als Berufsanfängerin oder Berufsanfänger 3.979 Euro (brutto). Das sind um 650 Euro mehr als zuvor.

Neue Spitalsverbünde kommen

Aber auch in den Häusern selbst wird ganz ordentlich umgerührt. Relevant, so Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark, sei vor allem die abgestufte Versorgung und eine bessere Lenkung der Patientinnen- und Patientenströme. Um dem gerecht zu werden, wird man zwischen den Spitälern die geplanten und ungeplanten Operationen aufteilen, mit Ordensspitälern kooperieren und den Ressourcenaustausch in den Spitalsverbünden vorantreiben. Notfallsversorgung wird es überall geben, die klassischen medizinischen Fächer werden schwerpunktmäßig auf die Spitäler verteilt.

Stichwort Verbünde: Zu den bereits bestehenden wird es künftig noch zwei neue Zusammenschlüsse geben: In der Oststeiermark werden Hartberg, Fürstenfeld und Feldbach zusammengefasst, im Zentralraum bündelt man die Kräfte von Weiz und dem LKH Graz II. "Insgesamt gibt es künftig also 10 Landeskrankenhäsuer an 21 Standorten", schildert KAges-Vorstandsdirektor Ulf Drabek.

Die VP-SP-Koalition hat mit der KAGes ein großes Paket geschnürt: Gerhard Stark, LR Juliane Bogner-Strauß, Klubobmann Hannes Schwarz, Ulf Drabek (v. l.). | Foto: Land Steiermark/Binder
  • Die VP-SP-Koalition hat mit der KAGes ein großes Paket geschnürt: Gerhard Stark, LR Juliane Bogner-Strauß, Klubobmann Hannes Schwarz, Ulf Drabek (v. l.).
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Für die Koordination wichtig werden vor allem die "Zentralen Aufnahme- und Erstversorgungseinheiten" (kurz: ZAE) sein. Diese sollen die Patientenanliegen filtern und die Patientenströme damit auch lenken. Acht von diesen Einheiten wird es geben, dazu kommt die "Zentrale Notaufnahme" (ZNA) in Graz, die ehemalige "EBA". Stark erläutert: "Mit den ZAE wollen wir absichern, dass zum Beispiel ein Patient mit einem Wespenstich von einem Allgemeinmediziner abgeklärt wird und nicht bei einem Oberarzt auf der internistischen Abteilung."

Tages- und Wochenkliniken neu

Last, but not least: Nachdem Menschen ja ungern länger im Spital bleiben wollen als unbedingt notwendig, wird die Kages auch den Bereich der Tages- und Wochenkliniken ausbauen. So wird es etwa in Bruck an der Mur eine chirurgische Tagesklinik geben, in Leoben und Radkersburg eine für Innere Medizin. Neue Wochenkliniken entstehen in Hartberg, Deutschlandsberg, Bad Aussee und Weiz. Stichwort Bad Aussee: Da fehlt auch weiterhin der Mut zu einem echten Schnitt, Stark stellte allerdings eine Übersiedlung der Chirurgie nach Rottenmann in den Raum. Insgesamt, so Betriebsrat Tripolt, sei es ein "gelungenes Paket für das Team Krankenhaus".

Ausbau der Gesundheitszentren

Daneben soll auch der niedergelassene Bereich weiter gestärkt werden. So kündigte der Gesundheitsfonds an, den Ausbau von interdisziplinären Gesundheitszentren, den Primärversorgungseinheiten, noch schneller voranzutreiben. Die Steiermark liegt im Bundesländervergleich voran, wird aber noch sieben weitere dieses Jahr umsetzen: Graz-Reininghaus, Graz-Liebenau, Graz-Smart City, Fohnsdorf, Leoben, Pöllau und Bruck (Region). Insgesamt sind 30 Zentren bis 2025 geplant. Ein Primärversorgungszentrum-Netzwerk ist ab 2024 für den Raum Kumberg-Eggersdorf geplant.

Am Dienstag wurden die Neuerungen im steirischen Gesundheitswesen vorgestellt: Michael Tripolt, Gerhard Stark, LR Werner Amon, LR Juliane Bogner-Strauß, KO Hannes Schwarz, Erich Schafflinger (Koordinationsgremium Versorgungssicherheit) und Ulf Drabek (v.l.).  | Foto: Land Steiermark/Drechsler
  • Am Dienstag wurden die Neuerungen im steirischen Gesundheitswesen vorgestellt: Michael Tripolt, Gerhard Stark, LR Werner Amon, LR Juliane Bogner-Strauß, KO Hannes Schwarz, Erich Schafflinger (Koordinationsgremium Versorgungssicherheit) und Ulf Drabek (v.l.).
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Mit der Umsetzung der Maßnahmen wird umgehend begonnen, mit dem Ziel, diese bis zum Frühjahr 2024 umzusetzen. Das gesamte Personalinvestitionspaket wird mit 1. September 2023 greifen.

Das bedeutet das Maßnahmenpaket in den Regionen:

Was die Spitalsreform in der Obersteiermark bewirkt

Standort Weiz und LKH Graz II werden zusammengelegt
Feldbach und Fürstenfeld in einem Verbund mit Hartberg
Das ist neu am LKH Weststeiermark
So ist das LKH Südsteiermark vom KAGes-Plan betroffen
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