Vierbeiner profitieren von der großen Krise

Seit den Lockdowns werden mehr Tiere adoptiert: Auch die Arche Noah in Graz bestätigt diesen Trend.

Tiere sind gerade in Zeiten der Coronakrise beliebte Gefährten. Das beweist mitunter der rasante Anstieg an Adoptionen in Tierheimen. „Mitte Mai 2020 gab es einen historischen Tiefstand in unserer Tierheimgeschichte“, so Lisa Pacher von der Arche Noah in Graz. “In dieser Zeit hatten wir fast alle Tiere vergeben, das Tierheim war plötzlich wie leer gefegt.” Was die Verantwortlichen sehr freute, war die Tatsache, dass endlich auch die sogenannten "Langsitzer-Hunde" ein neues Zuhause gefunden haben. "Die Menschen hatten plötzlich die nötige Zeit, um sich langsam ein Vertrauen zu unseren ängstlichen Hunden aufzubauen. Ein paar saßen sogar mit Leckerlis vor den Zwingern, um schrittweise eine Beziehung herzustellen", führt Pacher aus.

Ein "Ampelsystem" für Hunde

Generell nutzen viele Menschen die Coronazeit auch heute noch für die Eingewöhnung von Haustieren. Die Zeit, die im normalen Alltag fehlt, war und ist auf einmal zu Genüge vorhanden. Derzeit ist das Tierheim wieder normal gefüllt und benötigt daher auch immer wieder fleißige Gassi-Geher. „Wer Interesse hat, kann sich jederzeit gerne bei der Arche Noah melden, erhält dann eine Einschulung und kann gleich darauf mit den Spaziergängen loslegen."
Bezüglich der eigenen Hundeerfahrung brauche man sich laut der Expertin keine Gedanken machen. Die Hunde des Tierheims werden nämlich anhand eines “Ampelsystems” aufgeteilt: Anfängerhunde erhalten die Farbe Grün, Hunde für fortgeschrittene Spaziergeher Orange, die roten Hunde dürfen wiederum von Profis ausgeführt werden. Ziel des Tierheim-Teams ist es, den Tieren ihr Zuhause auf Zeit so angenehm wie nur möglich zu gestalten.

Renovierung folgt

Da die Arche Noah bereits seit 28 Jahren besteht, ist auch eine entsprechende Renovierung der Tierhaltungsräumlichkeiten dringend erforderlich. Seit drei Jahren ist der besagte Umbau bereits in Planung, im Sommer dieses Jahres soll er schließlich umgesetzt werden. Die Stadt Graz sowie das Land Steiermark unterstützen die Arche Noah ein Stück weit dabei, allerdings bleibt noch ein großer Teil, der selbst finanziert werden muss. Ab Ende März/Anfang April soll eine Spendenplattform ins Leben gerufen werden, damit die Vierbeiner schon bald ein noch schöneres Zuhause haben.