Von Schnapsbrennern und Brennstoffzellen: "Graz Inside" in der TU-Verfahrenstechnikhalle

Führt durch die Verfahrenstechnikhalle: Matthäus Siebenhofer | Foto: Foto Jörgler
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Exklusiver Blick in die Verfahrenstechnikhalle der TU Graz, wo in großem Stil an der Zukunft geforscht wird.

Unscheinbar von außen wirkt sie, die Verfahrenstechnikhalle der Technischen Universität Graz am Campus Inffeldgasse. Das ändert sich allerdings rasch, wenn man das Innere betritt. Den Laien scheint das Areal, das nach einer Generalsanierung 2014 neu eröffnet wurde, zu überfordern: Verschiedenfarbige Flüssigkeiten befinden sich in bis zu sieben Meter hohen, gläsernen Versuchsboxen, es blubbert überall. An Ort und Stelle befasst sich ein rund 70-köpfiges Team (inklusive studentischer Mitarbeiter) mit Vorgängen, bei denen Stoffe wie Gase und Flüssigkeiten hinsichtlich Zusammensetzung, Art oder Eigenschaften verändert werden.

Damit der Wein nicht korkt

"In speziellen Hochdruck-Extraktoren werden stufenweise Inhaltsstoffe getrennt", erklärt Thomas Gamse, außerordentlicher Professor am Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik. Klingt sperrig, ein Praxisbeispiel hilft: "Bei der Bierherstellung kann beispielsweise Hopfen extrahiert werden. Auch jene Inhaltsstoffe aus Kork, die beim Weintrinken einen unerwünschten Geschmack hervorrufen, können entfernt werden." Grenzen sind fast keine gesetzt: "Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Abwasseraufbereitung für die Papierindustrie bis zur Raffinerietechnik", ergänzt Institutsleiter Matthäus Siebenhofer. Stolz ist man, dass die Anlagen als einzige in Österreich den Zwischenschritt zwischen Grundlagenforschung im Labor und tatsächlicher Anwendung in industriellen Großanlagen ermöglichen.

Fahren mit Wasserstoff

Integriert in die Technikumhalle wurde neben dem Reaktionstechnik- auch das Brennstoffzellenlabor. Beim Besuch von Ersterem wird deutlich: Hier wird an einer grüneren Zukunft geforscht. "Wir wollen aus Eisenerz reduziertes Eisen erhalten, und das ohne CO2-Emissionen", verdeutlicht Astrid Loder. Revolutionäres geschieht auch im Reaktor für die Methanolsynthese. "Kohlendioxid und Wasserstoff werden dabei mithilfe von Katalysatoren zu Methanol reduziert. Wenn dieses beim Betrieb von Brennstoffzellen als Treibstoff eingesetzt wird, könnten mit dem Auto heute übliche Reichweiten erreicht werden", sagt Siebenhofer. Ein paar Räume weiter geht es um die Antriebstechnik von Fahrzeugen: "Uns stehen Teststände für Brennstoffzellen-Langzeittests zur Verfügung", erläutern Bernhard Marius und Katharina Kocher. Einerseits werden die Materialien für die Brennstoffzelle entwickelt, andererseits können mit Tests Betriebszustände so simuliert werden, als ob sich die Brennstoffzelle im Auto befindet. Ziel ist und bleibt dazu auch die umweltfreundliche Herstellung von Wasserstoff. Weniger um Wasser als um hochprozentige Destillate geht es im Lebensmittellabor. Dort wird in einem Projekt Schnaps gebrannt, "offiziell heißt das aber Ethanol-Veredelung", sagt Siebenhofer.

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