Österreich-Premiere
Wahlgrazerin dank LKH-Druckkammer schmerzfrei

Das Klinikteam mit der Patientin: Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Leiterin der Klin. Abt. für Thorax- und Hyperbare Chirurgie, Patientin Cristina Simionescu, Martin Trummer, Neurochirurgie, und Stefan Wolfsberger, Vorstand Univ.-Klinik für
Neurochirurgie | Foto: Fotostudio Chirurgie
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  • Das Klinikteam mit der Patientin: Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Leiterin der Klin. Abt. für Thorax- und Hyperbare Chirurgie, Patientin Cristina Simionescu, Martin Trummer, Neurochirurgie, und Stefan Wolfsberger, Vorstand Univ.-Klinik für
    Neurochirurgie
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Vor über 50 Jahren wurde die Druckkammer des Grazer Universitätsklinikums erstmals hochgefahren, um den Herzfehler eines Babys chirurgisch zu korrigieren. Heute kommt die Kammer unter anderem in der Schmerztherapie zum Einsatz - und zwar erfolgreich, wie die Geschichte von Cristina Simionescu zeigt. 

GRAZ. Jahrelang litt die Wahlgrazerin Cristina Simionescu an der chronischen Erkrankung Trigeminusneuralgie, die sich als blitzartig einschießender bzw. stechender Gesichtsschmerz bemerkbar macht. Dank einer dualen Behandlung aus neurochirurgischem Eingriff und einer Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO), die in der Druckkammer durchgeführt wurde, ist die Pensionistin nun seit Jahren erstmals wieder schmerzfrei: "Ich habe mein Leben wieder. Es kann sich niemand vorstellen, wie furchtbar die Schmerzen waren. Es war, als würde mir jemand blitzartig heftige Stromstöße verpassen", berichtet Simionescu, die österreichweit die erste Patientin ist, die eine derartige duale Therapie erhalten hat. 

Rund ein halbes Jahr hat sich die Pensionistin Cristina Simionescu (r.) immer wieder in die massive Stahlkammer begeben, um ihren unerträglichen Schmerzen den Garaus zu machen. | Foto: Fotostudio Chirurgie
  • Rund ein halbes Jahr hat sich die Pensionistin Cristina Simionescu (r.) immer wieder in die massive Stahlkammer begeben, um ihren unerträglichen Schmerzen den Garaus zu machen.
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MS-Beschwerden ebenfalls reduziert

Insgesamt hat sich die Wahlgrazerin gut ein halbes Jahr lang immer wieder in die massive Stahlkammer begeben, um den unerträglichen Schmerzen ein Ende zu bereiten. Da sich im Zuge der Behandlung gezeigt hat, dass auch die Beschwerden im Zusammenhang mit ihrer Multiplen Sklerose rückläufig waren, setzte die Patientin nach Abschluss der dualen Therapie mit der HBO in der Druckkammer fort.

Blick ins Innere der Druckkammer sowie in den Wartebereich: Derzeit geht die Kammer jährlich über 1.600 Mal "unter Druck", wodurch rund 300 Personen behandelt werden können.  | Foto: Marija Kanizaj
  • Blick ins Innere der Druckkammer sowie in den Wartebereich: Derzeit geht die Kammer jährlich über 1.600 Mal "unter Druck", wodurch rund 300 Personen behandelt werden können.
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Diesem Erfolg ist aber eine durchaus wechselhafte Behandlungsphase vorausgegangen: Üblicherweise wird die Trigeminusneuralgie bei MS medikamentös oder mittels Thermokoagulation behandelt, um Schmerzfreiheit zu erzielen - wobei das Ergebnis allerdings nicht von Dauer ist: "Es war ein Auf und Ab, denn zum Teil vertrug ich die Medikamente nicht. Außerdem haben sie sich letztlich negativ auf meine MS ausgewirkt. Sie wurde wieder schlimmer, die Gesichtsschmerzen leider auch. Ich war verzweifelt und habe daher nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten gesucht", erinnert sich die Pensionistin an die mühsame Zeit zurück.

Die Druckkammer im Grazer Uniklinikum wurde vor über 50 Jahren erstmals hochgefahren. Im Bild: Das Bedienungspanel | Foto: Marija Kanizaj
  • Die Druckkammer im Grazer Uniklinikum wurde vor über 50 Jahren erstmals hochgefahren. Im Bild: Das Bedienungspanel
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Dann habe sie allerdings von neurochirurgischen Eingriffen erfahren, wodurch sie am Uniklinikum Graz gelandet ist. Dort habe sich das Team aufgrund einer guten Ausgangslage dazu entschlossen, der Patientin den Behandlungsvorschlag anzubieten, wie Martin Trummer, Neurochirurg und Spezialist für Schmerzpatientinnen und -patienten, erläutert. 

Freude, aber mit Vorbehalt 

Dass Cristina Simionescu davon profitiert hat, steht außer Zweifel: "Zum einen hörten die Geschichtsschmerzen auf, zum anderen wurden die MS-Beschwerden immer weniger", berichtet die Wahlgrazerin.

Die Anlage (Außenansicht am Foto) kann jederzeit in Betrieb genommen werden. | Foto: Marija Kanizaj
  • Die Anlage (Außenansicht am Foto) kann jederzeit in Betrieb genommen werden.
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Für Euphorie sei es allerdings zu früh, wie Stefan Wolfsberger, Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie, erläutert: "Wir wissen noch zu wenig darüber, wer darauf anspricht. Daher können wir nur im Einzelfall entscheiden, ob die Therapie angewendet wird." Dennoch sind die Expertinnen und Experten zuversichtlich, dass die Kombibehandlung auch anderen Trigeminusneuralgie-Patientinnen und Patienten helfen kann. 

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