MeinBezirk.at misst nach
Wie steht es mit Grünphasen von Grazer Ampeln?
An den Grünphasen für die Grazer Fußgängerampeln wird immer wieder gern Kritik geübt. MeinBezirk.at hat selbst nachgemessen, wie viel Zeit beim Überqueren der Straße bleibt.
GRAZ. Eine vertraute Situation: Man möchte eine Straße überqueren, da springt, wenige Meter bevor man die Bordsteinkante erreicht, die Ampel auf Grün. Unwillkürlich wird das Schritttempo schneller, der Puls geht höher. Schon beginnt das grüne Licht zu blinken, man betritt noch schnell die Straße. Wer weiß, wie lange man sonst auf die nächste Grünphase zu warten hat. Bei der Hälfte der Straße angelangt, zeigt sich die Ampel schon wieder tiefrot, kaum hat man auf die andere Seite erreicht, fahren schon die ersten Autos wieder los.
Ampeln in der Diskussion
Dieses und ähnliche Szenarien sind Fußgängerinnen und Fußgängern in Graz nur allzu vertraut. Die Ampeln der Stadt regen immer wieder zu Diskussionen an. Zu kurze Grünphasen, zu lange Wartezeiten, zu unübersichtliche Verhältnisse und mehr bestimmen die vorgebrachten Kritikpunkte. Auch Autofahrerinnen und Autofahrer haben mitunter ihre liebe Not mit den eigentlich für Verkehrssicherheit sorgenden Anlagen, wie derzeit unter anderem die Situation in der Steinbergstraße zeigt, wo drei kurz hintereinander befindliche Ampeln immer wieder für Staus sorgen.
Auf der Website trafficcheck.at bietet sich die Möglichkeit für Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern die Ampelanlagen von Graz zu bewerten. Ein Blick durch die Bewertungen zeigt, dass vor allem Grün- und Wartezeiten immer wieder sehr schlecht bewertet werden. MeinBezirk.at wollte es nun genau wissen und hat sich auf einen Spaziergang durch die Stadt begeben und selbst nachgemessen, wie viel Zeit man als Fußgängerin oder Fußgänger bei der Straßenüberquerung mitbringen muss.
Von zehn Sekunden bis eine Minute
Es zeigt sich: Die kürzesten gemessenen Grünphasen liegen bei knapp über 10 Sekunden. Diese finden sich überwiegend bei Fahrbahnen mit maximal zwei Fahrspuren. An breiteren Straßen wird Fußgängerinnen und Fußgängern immerhin knapp über 20 Sekunden Grünzeit eingeräumt. Zu diesen Intervallen kommen noch jeweils etwa zehn Sekunden bis die Ampel für die Autofahrer auf Grün umspringt, denn: Zufußgehende dürfen die Straße betreten, solange eine Ampel grün ist, was grünes Blinken mit einschließt, müssen diese aber nicht innerhalb der Grünphase überqueren.
Insbesondere präsentierte sich dieser Unterschied vor dem Grazer Hauptbahnhof. Haben Fußgängerinnen und Fußgänger beim Überqueren des vierspurigen Bahnhofgürtels am südlichen Zebrastreifen (inklusive Verkehrsinsel in der Mitte der Straße) etwa 20 Sekunden Grünzeit, liegt diese am nördlichen Zebrastreifen nur bei knapp über zehn Sekunden. Am gemütlichsten gestalten sich nach unseren Messungen die Grünphasen bei der Keplerbrücke/Wickenburggasse. Zur Überquerung des Zebrastreifens am Ende des Kaiser-Franz-Josef-Kais haben wir mehr als eine Minute gemessen, etwa 40 Sekunden bleiben um die Wickenburggasse in Richtung Körösistraße zu überqueren.
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