WK Graz: Öffi-Ticket statt Pendlerpauschale

Park and Ride beim Murpark: Reichen solchen Anlagen aus oder braucht es stärkere Mobilitätskonzepte? | Foto: J. Konstantinov
  • Park and Ride beim Murpark: Reichen solchen Anlagen aus oder braucht es stärkere Mobilitätskonzepte?
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City-Maut oder autofreier Tag – wir haben letzte Woche gefragt, wofür Sie sich entscheiden würden. Unzählige Leserbriefe trafen bei uns ein. Die Meinungen gingen auseinander.

Ausbau mit Einnahmen

"Ja" zur City-Maut und einen Ausbau der Öffis durch diese Einnahmen wünschen sich die einen, eine City-Maut und autofreien Tag für eine nachhaltige Zukunft die anderen, oder einen Park and Ride-Ausbau statt die Geschäftsleute in der Innenstadt durch eine City-Maut zu "schädigen".

Pendlerpauschale neu

Auch Viktor Larissegger von der Wirtschaftskammer (WK) meldete sich bei der WOCHE. "Statt neuer finanzieller Belastungen oder individueller Einschränkungen, wie City-Maut oder autofreier Tag, zu überlegen, sollten Maßnahmen wie der Installierung von multimodalen Knoten verstärkt werden, die langfristig Lenkungseffekte haben", so der WK-Regionalstellenleiter Graz. "Zur Sicherstellung der Finanzierung könnte in diesem Zusammenhang das bestehende System der Pendlerförderung überdacht werden, das derzeit ja das Fahren mit dem eigenen Pkw fördert."
Die kleine Pendlerpauschale (zwischen 58 und 168 Euro monatlich, nach Kilometern berechnet) steht demnach Arbeitnehmern zu, wenn die Benützung eines Massenverkehrsmittels zumutbar ist. Die große (zwischen 31 und 306 Euro monatlich) hingegen, wenn die Benützung eines Massenverkehrsmittels nicht zumutbar ist.

Anreize schaffen

"Das Fahren mit dem eigenen Auto zu fördern, das ist nicht gut, darüber sollte man nachdenken", sagt Larissegger. Er meint, dass man stattdessen mit Sachförderungen arbeiten könnte und Anreize schafft, indem dass Ticket für die Öffis mehr gefördert wird "als der Tank des Autos". "Es ist zwar nur ein erster Beitrag, aber ein Teil des Geldes, das in die Pauschale fließt, könnte dann noch in den ÖV-Ausbau investiert werden."

Busbahnhof in Seiersberg


Auch die Umlandgemeinden müssten bei diesem Ausbau mitziehen. So ist in Seiersberg etwa ein Busbahnhof geplant.
"Wenn dann aber Hunderte Fahrgäste am Hauptbahnhof stehen und nicht schnell genug in Richtung Innenstadt kommen, hilft das auch niemandem weiter. Der Takt muss auch in Graz verdichtet werden", sagt Seiersbergs Bürgermeister Werner Baumann. Neben dem Öffi-Ausbau wäre für ihn auch das Thema Stadt-Autobahn interessant. "Das würde die Kärntner Straße massiv entlasten."

Bessere Taktung nach GU

Auch die Gemeinden im Grazer Norden sehen sich betroffen. "Grundsätzlich sind alle Maßnahmen, die sich dem Thema Feinstaub annehmen, zu begrüßen", sagt Thals Bürgermeister Matthias Brunner. Auch er wünscht sich einen stärkeren Öffi-Ausbau. So fährt zum Beispiel der 48er von Thal nach Gösting wochentags zur Ferienzeit nur alle rund 40 Minuten. Harald Mulle, Bürgermeister von Gratwein-Straßengel, hält die Finanzierung eines ausgebautes Öffi-Netzes ebenso für sinnvoll:
"Ob es City-Maut oder Gesamtverkehrskonzept heißen soll, für alle Bezirke rund um Graz müsste eine verbesserte Öffi-Verbindung her. Noch ist die Infrastruktur nicht so gegeben, dass man ohne Auto stress- und problemlos nach Graz gelangt."

von V. Schaupp/ C. Hofer/ N. Schemmerl

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