Amoklauf in Dreierschützengasse
Elf Todesopfer und elf Verletzte bestätigt

Im Rahmen einer Pressekonferenz werden aktuelle Informationen zum Amoklauf am BORG Dreierschützengasse bestätigt. Die Trauer sitzt tief.  | Foto:  ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com
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  • Im Rahmen einer Pressekonferenz werden aktuelle Informationen zum Amoklauf am BORG Dreierschützengasse bestätigt. Die Trauer sitzt tief.
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Elf Todesopfer, darunter der mutmaßliche Täter. Elf Verletzte. Ein 21-jähriger mutmaßlicher Täter. Das sind die aktuellen Informationen rund um den Amoklauf in Graz. Die Schule wird bis auf Weiteres geschlossen, Österreich ruft dreitägige Staatstrauer aus. 

UPDATE 18.00 Uhr: Das Uniklinikum Graz teilt mit, dass eine der beiden schwerverletzten Erwachsenen vor kurzem im Krankenhaus verstorben ist. Mittlerweile gibt es somit elf Todesopfer und elf Schwerverletzte.

GRAZ/STEIERMARK. Am Dienstagvormittag kam es zu einem großen Polizeieinsatz in Graz. Grund dafür war ein Amoklauf im Grazer BORG Dreierschützengasse. Am Nachmittag wurde zu einer Pressekonferenz bei der Landespolizeidirektion Steiermark eingeladen. Angereist kamen Bundeskanzler Christian Stocker, Innenminister Gerhard Karner und Landeshauptmann Mario Kunasek. 

Innenminister Karner gibt eingangs einen Überblick über den aktuellen Stand der Informationen: Gegen 10 Uhr ging die Meldung bei der Polizei ein, dass Schüsse in der Schule gefallen sind. Innerhalb kurzer Zeit waren Einsatzkräfte vor Ort. Zum Zeitpunkt der Pressekonferenz gegen 15.15 Uhr kann Karner insgesamt zehn Todesopfer bestätigen. Es handelt sich um sechs weibliche und drei männliche Opfer sowie den mutmaßlichen Täter selbst. Zudem kommen zwölf Verletzte. Es handelt sich um einen Einzeltäter. 

Zwei Tatwaffen im legalen Besitz

Laut Gerald Ortner, Landespolizeidirektor der Steiermark, handelt es sich beim mutmaßlichen Täter um 21-jährigen Österreicher aus dem Bezirk Graz-Umgebung. Es sollen zwei Waffen im Einsatz gewesen sein, die der Tatverdächtige legal besessen haben soll. Welche Waffen es konkret waren, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Es handelt sich um einen ehemaligen Schüler, der die Schule nicht abgeschlossen hat, alles Weitere sei derzeit noch Spekulation. 

Stocker spricht von einer "nationalen Tragödie". Das Land stehe in diesen Stunden still. Er verkündet, dass Österreich der Attacke in einer dreitägigen Staatstrauer gedenken wird. Die Flagge wird auf Halbmast stehen, am Mittwoch findet um 10 Uhr ein österreichweiter Trauertag statt. Welche Veranstaltungen genau abgesagt werden, ist noch nicht klar. 

Alle Veranstaltungen abgesagt

Auch Landeshauptmann Kunasek spricht seine Trauer aus und bedankt sich bei den Einsatzkräften. Er sagt in der Steiermark für die nächsten drei Tage alle Veranstaltungen des Landes ab. Zudem verkündet er, keine politische Diskussion führen zu wollen. Bürgermeisterin Elke Kahr verkündet, dass auch Veranstaltungen der Stadt Graz für die kommende Woche abgesagt werden. Sie versichert, dass die Stadt so gut wie möglich zur Seite stehen wird.

Innenminister Gerhard Karner (l.) und Bundeskanzler Christian Stocker teilten ihre Anteilnahme mit.  | Foto:  ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com
  • Innenminister Gerhard Karner (l.) und Bundeskanzler Christian Stocker teilten ihre Anteilnahme mit.
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Die Betroffenen und Angehörigen werden von Kriseninterventionsteams betreut. Die Schülerinnen und Schüler werden zurzeit mit ihren Eltern zusammengeführt. 

Bildungsminister Christoph Wiederkehr meldet sich ebenso zu Wort. Er betont, dass Hilfe geleistet werden muss, darauf wird der Fokus künftig liegen. Die Schule wird laut Wiederkehr bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Es wird aber ein Raum in der Helmut-List-Halle eingerichtet, wo sich Schülerinnen und Schüler treffen können. Man soll dort gemeinsam trauern und sich austauschen können, Schulpsychologinnen und -psychologen werden vor Ort sein. 

Callcenter für Betroffene eingerichtet

Für Betroffene und Angehörige wurde bereits ein Callcenter eingerichtet. Sie können unter 05 913 384 00 anrufen. Außerdem bittet die Polizei darum, keine Videos und Fotos vom Einsatz in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Stattdessen wurde eine Plattform eingerichtet, auf der man Bild- und Videomaterial hochladen kann. Es wird darum gebeten, diese zu benutzen, da die Hinweise entscheidend für polizeiliche Ermittlungen sein können. Hier geht es zur Plattform.

Hier erhältst du Hilfe

Krisentelefon des Psychosozialen Dienstes: 05 0944 - 4444 (Mo-Fr 9-13 Uhr)

Telefonseelsorge: 142 (ohne Vorwahl, 0-24 Uhr)

Männernotruf: 0800 246 247 (0-24 Uhr)

Frauenhelpline: 0800/222 555 (0-24 Uhr)

Rat auf Draht: 147 (ohne Vorwahl, 0-24 Uhr, für Kinder und Jugendliche)

Kindernotruf: 0800 567 567 (0-24 Uhr)

Kriseninterventionszentrum: 01/4069595 (Mo-Fr 10-17 Uhr)

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