Gesperrter Wartungsweg sorgt für Aufregung
Zwist um den Zugang zur Mur

Ein gesperrter Wartungsweg wirft so einige Fragen auf. | Foto: KK
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  • Ein gesperrter Wartungsweg wirft so einige Fragen auf.
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Ein gesperrter Wartungsweg wirft in Liebenau die Frage auf, wem eigentlich der Fluss gehört, der durch diese Stadt rauscht. 

Das Murufer ist heiß umstrittenes Gebiet: Während sich die einen Städter gerne bei einem Spaziergang entlang des Flusses entspannen würden und einem Ausbau der Angebote an der Mur freudig entgegen sehen, finden andere, dass die Lebensräume am Wasser schon zur Genüge zugemüllt sind. Wie gespalten die Meinungen dazu sind, hat etwa die letzte exklusive Umfrage ergeben, die das Marktforschungsinstitut m(Research für die WOCHE durchgeführt hat (siehe hier). Doch auch die Situation an der Uferpromenade in Liebenau zeigt, dass die Frage, wem das Murufer eigentlich gehört, gar nicht so einfach zu beantworten ist. Konkret sorgt hier ein Weg am Flussufer zwischen der Puntigamer Brücke und der Hortgasse, der seit Kurzem nicht mehr betreten werden kann, für Ärger bei den Anrainern. Aber von Anfang an.

Muss das Murufer zugänglicher gemacht werden?

Betreten verboten

Begonnen hat alles mit dem Bau des Murkraftwerks, für das entlang der Mur über weite Strecken gerodet wurde. So auch besagtes Stück Uferpromenade, das vor dem Bau nicht begehbar war. Später wurde hier ein Kiesweg angelegt, der von den Anrainern als Anschlussstück genutzt wurde, um von der Puntigamer Brücke zur tatsächlichen Murpromenade zu spazieren, die an der Hortgasse beginnt. Kürzlich wurde der Weg nun allerdings mit "Wartungsweg – Betreten verboten"-Schildern ausgestattet. Bei den Anrainern stößt das auf Unverständnis: "Wir fragen uns, was da gewartet wird", so Wolfgang Triebl. Seit dem Auftauchen des Schildes hat er ziemlich viele E-Mails an die Stadt geschrieben. Seiner Meinung nach sollte der Weg für alle zugänglich sein.

Speicherkanal wird gewartet

Gedacht ist der Weg zur Wartung des zentralen Speicherkanals, der unterirdisch von der Radetzkybrücke in Richtung Kläranalge Gössendorf verläuft und teilweise erst im März 2020 errichtet wurde. Aber das ist nicht der einzige Grund für die Sperre: Es sei zudem eine Haftungsfrage, heißt es aus der Stadt Graz. Der Weg sei zur Mur hin nicht abgesichert: Was, wenn ein Spaziergänger ins Wasser fällt? Insofern seien der Stadt hier rechtlich die Hände gebunden. Drittens – und nicht auf den ersten Blick ersichtlich – ist der Weg eine ökologische Ausgleichszone. Das sei Auflage beim Bau des Kraftwerks gewesen, betont Robert Wiener, Leiter der Abteilung für Grünraum und Gewässermanagement. Daher dürfe der Weg nur zu betrieblichen Zwecken betreten werden. Er fügt noch hinzu, dass man an einer Lösung arbeite.

Die Anrainer verstehen nicht, warum sie den Promenadenweg am Murufer nicht mehr zum Spazieren benutzen dürfen.  | Foto: KK
  • Die Anrainer verstehen nicht, warum sie den Promenadenweg am Murufer nicht mehr zum Spazieren benutzen dürfen.
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Mögliche Bürgerinitiative

Alles vorgeschobene Gründe, sind die Anrainer überzeugt: "Wenn das nur eine Versicherungsfrage wäre, könnte man doch auch schreiben, 'Betreten auf eigene Gefahr'", so Triebl. Auch die ökologische Ausgleichszone ist für sie kein Argument: Denn eine ähnliche Zone befindet sich auch ein Stück flussaufwärts beim Aupark Puntigam (Höhe Lagergasse). "Selbstverständlich respektieren wir den Naturschutz und entsprechende Rückzugsräume für Tiere, es sollte aber auch einen Lebensraum für Menschen geben", so Triebl und denkt schon laut über eine Bürgerinitiative nach.

Ein gesperrter Wartungsweg wirft so einige Fragen auf. | Foto: KK
Die Anrainer verstehen nicht, warum sie den Promenadenweg am Murufer nicht mehr zum Spazieren benutzen dürfen.  | Foto: KK
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