Steiermark
Christgewerkschafter Amreich im Match um AK-Präsidenten
Von 16. bis 29. April finden in der Steiermark die Arbeiterkammer-Wahlen statt. Das Ziel von ÖVP-Gewerkschafter Peter Amreich: rund 20 Prozent der Stimmen.
STEIERMARK. "Ich arbeite gern. Und ich liebe Herausforderungen." Vor genau einer solchen steht der gelernte Fernmelde-Monteur Peter Amreich gerade: Am 16. April starten die Arbeiterkammer-Wahlen in der Steiermark, er geht als Spitzenkandidat der ÖVP-Liste "ÖAAB-FCG" ins Rennen. Amreich folgt auf den Langzeit-Einser Franz Gosch, von dem er auch die Obmannschaft der Pendlerinitiative übernommen hat.
"20 Prozent als großes Ziel"
Die Latte hat er sich dabei durchaus hoch gelegt, er nennt "20 Prozent der Stimmen" als großes Ziel – knapp über 14 Prozent waren es für die Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) im Jahr 2019. Seine Intention? "Die Arbeiterkammer ist derzeit ein starker Verwalter, mein Zugang ist das Gestalten."
Er setzt dabei vor allem auf einen modernen Zugang: "Die Arbeitswelt hat sich verändert, mit Homeoffice und Künstlicher Intelligenz gibt es neue Herausforderungen für die Arbeitnehmer." Diese sieht er bei sich besser aufgehoben als bei seinen Mitbewerbern Josef Pesserl (Fraktion Sozialdemokratische Gewerkschafter) und Harald Korschelt (Freiheitliche Arbeitnehmer), die sich beide schon im pensionsfähigen Alter befinden würden. Dass er als 55-Jähriger einen anderen Stil pflege, beweise seine Arbeit bei der Telekom. "Der schwarze Peter, den sogar die Roten wählen" war dort sein launiger Spruch beim Betriebratswahl-Sieg.
Steuern senken, Euro Skills mitdenken
Inhaltlich will sich Amreich neben der modernen Arbeitswelt vor allem mit dem Thema Leistung auseinandersetzen. Diese müsse wieder ein Wert sein – besonders für junge Menschen –, sie müsse sich wieder lohnen. Deshalb sollten die Steuersätze weiter gesenkt werden, der Eingangssteuersatz etwa auf 15 (statt 20) Prozent. Anreize für ältere Arbeitnehmer (steuerfreie Überstunden) sind ihm ebenso Anliegen wie die Jungen. "Warum positioniert sich die Wirtschaftskammer bei dem Lehrlingswettbewerb Euro Skills, während ihn die Arbeiterkammer links liegen lässt?", so die Frage des Christgewerkschafters. Hier könne man echte Wertschätzung für junge Menschen zeigen.
Wahlen in Gemeindeämter verlegen
Ein Dorn im Auge ist Amreich die aktuelle Situation des Arbeiterkammer-Wahlrechts. Wählen kann man nur in Betrieben oder mit Wahlkarte, aus seiner Sicht sei das nicht immer der beste Weg. Bis 1994 habe man in Gemeindeämtern wählen können: "Dort sollten wir wieder hin, das würde die Wahlbeteiligung steigern und wäre auch ein objektiverer Ort für eine Stimmabgabe als jene im eigenen Betrieb." Er will zusätzlich die Briefwahl forcieren – damit hat er etwa in der Telekom eine Wahlbeteiligung von 82 Prozent geschafft.
Du möchtest aktuelle Meldungen und Storys aus deinem Bezirk direkt in dein E-Mail-Postfach erhalten?
Dann abonniere den MeinBezirk.at-Newsletter!
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.