"Butter-Gate"
Grazer Schulen zahlen über 5 Euro für Jausenbutter
Aufregung an Grazer Schulen: Für die Jause in der Nachmittagsbetreuung liefert die Zentralküche 250 Gramm Butter um 5,54 Euro – rund das Doppelte des marktüblichen Preises.
GRAZ. Intern wird es scherzhaft schon als "Butter-Gate" bezeichnet, der Kostenfaktor sorgt allerdings eher für Stirnrunzeln: An allen Schulen, an denen Nachmittagsbetreuung angeboten wird, gibt es für die Kinder auch eine Jause. Diese wird – im Gegensatz zum Mittagessen, das die Eltern bezahlen – zu 100 Prozent von der Stadt finanziert.
Fast 10.000 Euro pro Monat für Butter
Nun mussten die Schulen allerdings feststellen, dass seit einigen Monaten bei der Zentralküche ("Küche Graz"), der Butterpreis richtiggehend explodiert ist, er liegt aktuell bei 5,54 Euro für 250 Gramm Butter. Zum Vergleich: Im Lebensmittelhandel bekommt man diese um rund 2 Euro, besonders qualitativ wertvolle Butter kostet 2,70 bis 2,80 Euro.
In den letzten Monaten hat das Bildungsressort diese Preissteigerung finanziert, auf Nachfrage beim zuständigen Stadtrat Kurt Hohensinner heißt es allerdings: "Wir können das nicht weiterhin stemmen, das Geld fehlt uns an anderer Stelle."
Zur Dimension: Aktuell hat man rund 8.000 bis 10.000 Euro im Monat für Butter ausgegeben. Nun hat man die Schulen aufgefordert, entweder (günstigere) Aufstriche zu bestellen oder Butter selbst in umliegenden Geschäften einzukaufen. Hohensinner ist verärgert: "Elke Kahr ist gefordert hier nachzubessern und für einen marktüblichen Preis zu sorgen", richtet er seine Kritik an die für die Zentralküche zuständige Referentin.
Kahr: "Gebunden an langfristige Verträge"
Im Büro von Bürgermeisterin Elke Kahr bestätigt man den horrenden Butterpreis. Es habe hier vor rund einem Jahr eine Ausschreibung gegeben, aus diesem Liefervertrag komme man jetzt kurzfristig nicht heraus.
Es werde aber schon in absehbarer Zeit einen neuen Liefervertrag, wiederum für "österreichische Bio-Butter", geben, dann würde der Butterpreis auf 3,20 Euro sinken. Man könne bei solchen Liefermengen, wie es die Küche Graz braucht rechtlich nicht anders agieren. Für die Grazer Kinder heißt das beim nach wie vor zu hohen Preis wohl weiterhin Aufstrich- statt Butterbrote zur Jause.
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