Hauch von "Big City"
Seit Montag ist Graz eine Weltstadt. Das beweist die neue Nahverkehrsdrehscheibe.
Was haben wir nicht gestöhnt unter der Baustelle rund um den Hauptbahnhof. Egal, ob zu Fuß oder mit einem anderen Fortbewegungsmittel, wir alle haben in irgendeiner Form die Megabauarbeiten seit 2010 zu spüren bekommen.
Jetzt - zweieinhalb Jahre und mindestens eine Fliegerbombe später - ist eines klar: "Es hat sich gelohnt." Die Nahverkehrsdrehscheibe, kurz NVD, am Hauptbahnhof verleiht Graz einen Hauch von "Big City".
"Fast eine U-Bahn"
Gleich beim Untertauchen in die Unterführung zur neuen Doppelhaltestelle "Hauptbahnhof" hat man das Gefühl: "Jetzt kommt gleich die U-Bahn." Tatsächlich wirkt die unterirdische Haltestelle sehr großstädtisch, ganz so wie es sich für die zweitgrößte Stadt Österreichs auch gehört. Tatsächlich verkehrt hier natürlich keine Metro, sondern die Straßenbahnlinien 1,3, 6 und 7, aber Träumen ist schließlich erlaubt. Erst in der Eggenberger Straße, wo die Unterführung nach einer unterirdischen Bahnhofsplatzumrundung endet, wird die vermeintliche U-Bahn wieder zur "Bim".
Die Vorteile
Für Pendler - und das sind immerhin 120.000 täglich - bietet die Nahverkehrsdrehscheibe ein attraktives Angebot, um vom Zug bequem und rasch auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Autofahrer werden vor allem durch das "Abtauchen" der Straßenbahn an einer der neuralgischsten Kreuzungen der Stadt entlastet. Radfahrer und Fußgänger sind durch ein verbessertes Rad- und Fußwegenetz deutlich sicherer unterwegs.
Die Eröffnung der Nahverkehrsdrehscheibe ist ein großer Wurf, das Projekt "Hauptbahnhof 2020" geht aber weiter - sonst hätten wir ja jetzt nichts mehr, worüber wir uns ärgern können.
Die Nahverkehrsdrehscheibe im Detail
-> knapp 95.000 Kubikmeter Erde wurden ausgehoben
->41.300 Kubikmeter Beton und 3.800 Tonnen Stahl wurden verarbeitet
->260 Millionen Euro wurden investiert
-> pro Tag waren 300 Menschen beschäftigt
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