FPÖ fürchtet
Heimwegtelefon vor Aus, "Sicherheit bleibt auf der Strecke"

- Viele Menschen, vor allem Frauen, fühlen sich in der Dunkelheit unwohl. Das Heimwegtelefon könnte Abhilfe schaffen. Doch die Stadt spart.
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Die Nächte werden länger, viele Grazerinnen und Grazer fühlen sich abends auf dem Heimweg unwohl. Genau da möchte die Grazer Rathauskoalition offenbar den Sparstift ansetzen, das „Heimweg-Telefon“ wird gestrichen.
GRAZ. Die Grazer FPÖ schlägt Alarm. Sicherheit, so betonen die Blauen, sei kein Luxus, sondern Grundvoraussetzung für ein lebenswertes Graz – und werde von der Stadtregierung „leichtfertig geopfert“. René Apfelknab, FPÖ-Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl im kommenden Jahr, kündigt gemeinsam mit Gemeinderat Günter Wagner für die kommende Gemeinderatssitzung einen Antrag zur Schaffung einer „stadtweiten Kampagne gegen Angst-Räume“ an. Vorbild sei Linz, wo FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml gerade erst eine ähnliche Initiative vorgestellt hat: Dort können Bürgerinnen und Bürger unsichere Orte direkt per Hotline oder E-Mail an den Ordnungsdienst melden. Die Stadt sammelt die Hinweise, prüft sie und leitet gezielte Maßnahmen ein.

- Will sich für ein "sicheres Graz" einsetzen: René Apfelknab, die Nummer 1 der FPÖ.
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Graz soll nach Linzer Vorbild agieren
Auch Graz solle diesem Beispiel folgen, fordert die FPÖ. Geplant ist eine einfache digitale Meldemöglichkeit – möglicherweise über die bestehende „Schau auf Graz“-App. „Ziel ist es, das subjektive Sicherheitsgefühl der Grazer zu stärken und Orte sichtbar zu machen, an denen sich Menschen unsicher fühlen“, so Apfelknab. Dafür brauche es eine leicht zugängliche Plattform, auf der Betroffene Angst-Räume melden können – in enger Zusammenarbeit mit der Ordnungswache Graz und den bestehenden digitalen Meldesystemen der Stadt. "Wir fordern die Koalition auf, diese Initiative aktiv zu unterstützen und gemeinsam konkrete Maßnahmen für mehr Sicherheit und Wohlbefinden im öffentlichen Raum zu setzen.“
Sicherheitsdebatte verunsichert Graz
Die FPÖ sieht den Schutz der Bürgerinnen und Bürger als „Pflichtaufgabe der Stadt“, die Regierungsparteien würden falsche Schwerpunkte setzen. Gerade im Herbst, wenn Dunkelheit und Unsicherheit steigen, wirke die mögliche Abschaffung des Heimwegtelefons „wie ein Schlag ins Gesicht aller, die sich abends allein in der Stadt bewegen“.
Dass die FPÖ das Thema Sicherheit regelmäßig bespielt, ist kein Geheimnis – doch diesmal könnte sie mit ihrer Kritik einen Nerv treffen. Denn die jüngsten Umfragen zeigen: Das subjektive Sicherheitsgefühl in Graz sinkt, insbesondere bei Frauen und älteren Menschen. Das belegt unter anderem eine von "MeinBezirk" durchgeführte Umfrage, demnach fühlt sich fast die Hälfte der Befragten nicht nur halbwegs oder gar nicht sicher.
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