Bildungs- und Gemeindepolitik
Landesrat Hermann im Steirischen Presseclub
- Läuteten den Medienherbst im Presseclub ein: Alexandra Reischl (Presseclub-Geschäftsführerin), Landesrat Stefan Hermann, Presseclub-Präsidentin Sigrid Hroch
- Foto: Steirischer Presseclub
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Mit einem spannenden Clubabend startete der Steirische Presseclub am Montag in den Medienherbst: Landesrat Stefan Hermann sprach über bildungspolitische Themen, die Zusammenarbeit mit dem Regierungspartner und stellte sich auch den Fragen von rund 30 Clubmitgliedern, Journalistinnen und Journalisten zu heiklen Themen wie dem FPÖ-Finanzskandal.
GRAZ. Seit neun Monaten ist Stefan Hermann für die Ressorts Jugend und Bildung, Gemeinden sowie Regionalentwicklung in der steirischen Landesregierung verantwortlich – eine umfangreiche Kombination, die es in dieser Form in der Steiermark bisher nicht gegeben hat. "Die ersten Monate waren herausfordernd, aber es ist enorm viel weitergegangen", so der FPÖ-Landesrat am Podium mit Moderatorin und Presseclub-Präsidentin Sigrid Hroch.
Schulassistenz als Zankapfel
Als zentrale Errungenschaft im Bildungsressort nannte Hermann das Handyverbot an Schulen: "Die Steiermark war hier Vorreiter." Nun wolle man verstärkt auch Eltern in die Pflicht nehmen – etwa mit einem "Elternbildungspass", wie es ihn in einzelnen steirischen Gemeinden bereits gibt. Zudem sprach Hermann über die Maßnahmen im Bereich Gewaltprävention, die das Land mit mehreren Expertengremien derzeit ausarbeitet.
- Landesrat Hermann stellte sich den Fragen von rund 30 Clubmitgliedern, Journalistinnen und Journalisten.
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Ein sensibles Thema, das derzeit für viel Medienresonanz sorgt, ist die Zukunft der Schulassistenzen. Hermann verwies beim Presseclub-Abend am Montag erneut auf die bereits in der vergangenen Landtagsperiode beschlossenen Änderungen: Statt 1:1-Betreuungen soll künftig vermehrt eine Mehrfachbetreuung möglich sein – "Einen Kahlschlag gab es hier jedenfalls nicht", betont der Bildungslandesrat. Langfristig brauche es laut Hermann aber wieder mehr ausgebildete Sonderpädagoginnen und -pädagogen. Bis zum nächsten Schuljahr solle hier mehr Klarheit herrschen.
Regierungszusammenarbeit und Blick nach Graz
Positiv bewertete der FPÖ-Landesrat die Zusammenarbeit mit dem Regierungspartner ÖVP. Ein "echter Meilenstein" sei die parteiunabhängige Aufteilung der Gemeindezuständigkeiten. Auf die Frage nach vergangenen und möglicherweise zukünftigen Gemeindezusammenlegungen antwortete Hermann, man wolle in Zukunft noch stärker "Synergien nutzen" und über Gemeindegrenzen hinweg denken. Gleichzeitig sei die Erhaltung der Ortskerne ein klares Ziel, für das jeweils Ortskernkoordinatorinnen und -koordinatoren entsprechende Maßnahmen entwickeln.
Auch zu Belangen der Landeshauptstadt nahm Hermann Stellung. Das Thema Finanzskandal möchte der FP-Landesrat mit der kürzlich erfolgten Beilegung des Ermittlungsverfahrens definitiv abschließen. Die vergangene Woche bekanntgewordene Nominierung von René Apfelknab als FP-Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl 2026 sei die richtige Entscheidung. Apfelknab stelle "ein bürgerliches Gegengewicht" dar. Zum Abschluss der Diskussion ließ sich Hermann noch ein Statement zum Ausbau der Merkur-Arena entlocken. "Nicht alle Grazer sind Fußballfans", hält der Landesrat diesbezüglich fest. Die Finanzierung des Stadionausbaus zu argumentieren, während in allen anderen Bereichen gespart werden müsse, sei insofern schwierig.
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