Neue Details
Machbarkeitsstudie zeigt Ausbaupläne für Liebenauer Stadion

- So sieht der Querschnitt des möglichen Umbaus des Liebenauer Stadions laut Machbarkeitsstudie aus.
- Foto: ZOOM VP.at
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Mit der Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie wurden am Dienstag konkrete Pläne zum möglichen Ausbau des Liebenauer Stadions publik. MeinBezirk hat das Schriftstück durchleuchtet und bislang unbekannte Details zusammengefasst.
GRAZ/STEIERMARK. Die Stadt Graz hat die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum Ausbau des Stadions in Liebenau (Merkur Arena) veröffentlicht. Diese bringt weitere Details der Umbaupläne ans Licht, zeigt aber auch, dass ein Umbau noch weiter in der Zukunft liegt. MeinBezirk hat alle wichtigen Details auf einen Blick zusammengefasst.

- Im Osten würde das Stadion bis zum jetzigen Business Center wandern, auf der Westseite ginge der Stadionverbau bis auf 6 Meter an die Bahntrasse heran.
- Foto: Stadtbaudirektion/Referat Hochbau, Albert Wimmer ZT MBH
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Die Details zum Umbau des Stadion Liebenau
Der Ausbau sieht eine Erweiterung des Stadions an allen Seiten vor – bis an die angrenzende Bahntrasse im Osten, den Turm im Norden und die Eishalle im Süden. Auch auf der Westseite soll das Stadion bis zum heutigen Business Center erweitert werden. Geplant ist eine neue Verteilerebene mit optimierten Zugängen sowie die Verlegung der Eingänge für Spielerinnen und Spieler, Offizielle und Medien auf die Westtribüne. Der Kabinentrakt inklusive Spielertunnel würde dann ebenfalls unter den VIP-Bereich wandern.

- Im Norden würde der Ausbau näher an den Stadionturm herangehen, im Süden bis zur kleinen Eishalle.
- Foto: Stadtbaudirektion/Referat Hochbau, Albert Wimmer ZT MBH
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Um auf die Kapazität von 20.000 Plätzen zu kommen, soll – wie bereits kommuniziert – das Spielfeld um 1,5 Meter abgesenkt werden. Das schafft Platz für drei zusätzliche Sitzreihen. Neun weitere Sitzreihen sollen am oberen Rand ergänzt werden, was die oben beschriebene Ausdehnung des Stadiongeländes notwendig macht. Die Gesamtfläche des Stadions wächst um rund 50 Prozent – von derzeit 7.173 Quadratmetern auf 10.773 Quadratmetern.

- Durch die Absenkung des Rasens um 1,5 Meter sowie die Entfernung des Grabens entsteht Platz für drei weitere Sitzreihen. Oben sollen neun weitere Sitzreihen ergänzt werden.
- Foto: Stadtbaudirektion/Referat Hochbau, Albert Wimmer ZT MBH
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Die geplanten Kapazitäten im Detail:
- Heimsektoren: jeweils rund 5.000 Stehplätze
- Auswärtssektor: 1.200 Plätze international, 2.400 Plätze national
- VIP-Bereich: ca. 2.000 Plätze sowie 20 Skyboxen
- Gesamtkapazität bei internationalen Spielen: 20.000 Plätze
- Gesamtkapazität bei nationalen Spielen: 23.500 Plätze
- Gesamtkapazität bei Grazer Derbys: 25.000 Plätze
Auch ein neues Flutlichtsystem, das den UEFA-Vorgaben entspricht, sowie Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung sind vorgesehen.
Der Zeitplan für den Umbau
Der erste politische Beschluss ist für Oktober 2025 vorgesehen – ein Planungsbeschluss, der die weiteren Schritte in Gang setzen soll. Im Anschluss sind folgende Schritte notwendig:
- Vertragsverhandlungen und Grundstückskäufe
- Prüfung durch den Stadtrechnungshof
- Änderung des Flächenwidmungsplans (inkl. Gemeinderatsbeschluss)
- Neuer Bebauungsplan
- Verkehrsplanung
- UVP-Antrag (Umweltverträglichkeitsprüfung)
- Architekturwettbewerb
- Einreichung und Vorbereitung der Ausführung
Ein konkreter Termin für den Umsetzungsbeschluss steht noch nicht fest – dieser kann erst nach Abschluss aller genannten Vorarbeiten erfolgen. Anschließend wird mit einer reinen Bauzeit von etwa 18 Monaten gerechnet. Während der Bauzeit müsste der Spielbetrieb ausgelagert werden. Gegen Ende der Bauphase könnte ein eingeschränkter Betrieb eventuell möglich sein. Das heißt, dass sowohl der GAK als auch der SK Sturm wohl über ein Jahr nicht in Liebenau spielen könnten.

- Im Oktober soll im Gemeinderat der erste Planungsbeschluss fallen, bis dahin braucht es ein Finanzierungskonzept.
- Foto: Stadt Graz/Fischer
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Finanzierung bleibt brennende Frage
Die Machbarkeitsstudie schätzt die Gesamtkosten des Stadionprojekts auf rund 150 Millionen Euro – inklusive Reserven, Valorisierung und Grundstückskosten. Die Stadt Graz hat zugesagt, bis zu 30 Millionen Euro beizusteuern; seitens des Landes dürfte ein ähnlicher Betrag beigesteuert werden, bleiben 90 Millionen Euro offen. Ein endgültiges Finanzierungskonzept wird derzeit erarbeitet. Klar ist: Ohne private Sponsoren wird eine Finanzierung schwierig, die Stadt zeigte sich zuletzt auch zu einem (Teil-)Verkauf des Stadions unter Umständen bereit.
Für die Machbarkeitsstudie selbst zahlte die Stadt knapp 60.000 Euro.
UVP-Pflicht weiter offen
Die Frage einer möglichen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bleibt offen. Die Stadt Graz bereitet aktuell einen Feststellungsantrag an das Land Steiermark vor, um klären zu lassen, ob eine UVP notwendig ist. Kritisch dürfte dabei vor allem die Flächenerweiterung sowie die Parkplatzsituation werden.
Das Lärmaufkommen bei erhöhter Zuschauerzahl ist ebenfalls Dauerthema. Laut der Machbarkeitsstudie soll eine Schallfassade dafür sorgen, dass keine zusätzliche Belastung für Anrainerinnen und Anrainer entsteht.
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