Kinderbetreuung
Maßnahmen zur Verbesserung der Betreuungssituation

Das Land Steiermark bemüht sich, die akute Notsituation in der Kinderbetreuung zu adressieren. | Foto: Land OÖ/Gerstmair
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  • Das Land Steiermark bemüht sich, die akute Notsituation in der Kinderbetreuung zu adressieren.
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Auf den akuten Notstand in der Kinderbetreuung hin schafft das Land Steiermark nun 96 neue Kinderbetreuungsplätze in Graz und Graz-Umgebung und will zusätzliche Maßnahmen setzen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern in der Steiermark wieder zu verbessern. Ob die angekündigten Maßnahmen die Situation maßgeblich verbessern werden, bleibt wohl fraglich.

GRAZ/STEIERMARK. Der Personalnotstand in der elementaren Kinderbildung hat in der Steiermark kürzlich einen Höhepunkt erreicht: In Graz mussten acht Kindergartengruppen beziehungsweise Krippen schließen und zahlreiche weitere ihre Öffnungszeiten einschränken. Für viele Eltern bedeutet dies, dass sie mangels eines Kinderbetreuungsplatzes ihrer Berufstätigkeit gar nicht oder nicht mehr zur Gänze nachgehen können.

"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in der Steiermark ein hohes Gut", heißt es in einer Aussendung des Landes Steiermark diesbezüglich. Nachdem es zum Betreuungsstart diesen Montag, 12. September, nicht gelungen ist, allen betroffenen Familien eine entsprechende Alternative aufzuzeigen, sei in den vergangenen Tagen daher "noch einmal mit den Trägern nachgeschärft" worden.

Stadtrat Kurt Hohensinner und Landesrat Werner Amon wollen "keine Familie zurücklassen". | Foto: Stadt Graz
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Restplätze verfügbar

Insbesondere für jene Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind, solle ein alternatives Betreuungsangebot für ihre Kinder gemacht werden. Landesrat Werner Amon und der Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner verweisen darauf, dass nach Abgleich mit allen Trägerorganisationen noch rund 60 Restplätze in Graz und 36 Restplätze in Graz-Umgebung in verschiedenen Einrichtungen verfügbar wären. Betroffene Familien können sich ab sofort an das ABI Service unter der Tel. Nr. 0316/872-7474 wenden, um sich über diese Restplätze zu informieren.

"Wir gehen davon aus, dass sich damit alle Fälle lösen lassen. Wir kämpfen darum, dass keine Familie zurückgelassen wird”, so der Landesrat und der Stadtrat. Amon betont, dass auch noch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der elementaren Bildung am Dienstag im Landtag beschlossen werden sollen.

129,25 Millionen Euro sollen bis zum Jahr 2027 in die Kinderbetreuung in der Steiermark investiert werden. | Foto: petrograd99/panthermedia
  • 129,25 Millionen Euro sollen bis zum Jahr 2027 in die Kinderbetreuung in der Steiermark investiert werden.
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129 Millionen für weitere Maßnahmen

Zum einen solle die 'Personaldispens' verlängert werden, die es den Trägern ermöglicht, auch Betreuerinnen und Betreuer mit facheinschlägigen pädagogischen Ausbildungen einzusetzen. Außerdem sollen die Gruppengröße in den nächsten fünf Jahren auf 20 gesenkt werden. Die Elternbeiträge für Kinderkrippen sollen künftig zudem sozial gestaffelt sein und im Herbst sollen Gespräche über die Gehaltsverhandlungen der Elementarpädagoginnen und -pädagogen stattfinden – 129,25 Millionen Euro sollen die Art. 15a Vereinbarung mit dem Bund bis zum Jahr 2027 für die Kinderbetreuung in der Steiermark bringen.

Entlastung für die Situation in der Landeshauptstadt soll weiters das Konzept 'Halbtag Plus' bringen. Dieses ermöglicht den Trägern im Anschluss an reguläre Halbtagsgruppen betreute Kleingruppen mit bis zu zehn Kindern zu führen. Hohensinner hebt dennoch hervor: "Mit der Lösung der aktuellen Herausforderung ist es nicht getan. Es braucht dringend weitere Maßnahmen." 

"Kein Grund zu feiern"

Aus der Opposition werden die angekündigten Maßnahmen zum Kinderbetreuungsnotstand in der Steiermark weniger euphorisch kommentiert: "96 Plätze sind kein Grund zum Feiern", heißt es vonseiten der Neos. Nach wie vor würden Eltern laut Klubobmann Niko Swatek mit Absagen oder Öffnungszeitenkürzungen kämpfen und aktive Pädagoginnen und Pädagogen sowie Betreuerinnen und Betreuer würden nach wie vor unter schlechten Rahmenbedingungen und fehlender Wertschätzung leiden.

Bei einer Sondersitzung am Donnerstag, 15. September wollen die Neos daher einen besonderen Schwerpunkt auf jene Familien legen, die sich derzeit noch auf Warteliste befinden oder bereits eine Absage erhalten haben.

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