Bundesländervergleich
Neos üben Kritik an Elementarpädagogik-Gehältern
Die steirischen Neos üben scharfe Kritik an den Gehältern in der Elementarpädagogik und fordern rasche Reformen. Seitens der schwarz-roten Regierung verweist man auf geltende Kollektivverträge und will ein neues Schema bis zum Jahreswechsel umsetzen.
GRAZ/STEIERMARK. Kingergärten und Kinderkrippen bleiben in der Steiermark ein politisches Dauerthema. Einen Auslöser für "hausgemachte" Probleme verorten die Neos bei den Gehältern und ziehen den Vergleich mit anderen Bundesländern. Wie die Pinken vorrechnen, verdient etwa im angrenzenden Burgenland eine bei der Gemeinde angestellte Elementarpädagogin im ersten Dienstjahr 3.222,20 Euro brutto pro Monat. In der Steiermark ist das entsprechende Gehalt um gute 1.000 Euro niedriger (2.222,70 Euro). "Vergleicht man also die Situationen, arbeiten die Elementarpädagoginnen und -pädagogen bei uns ab dem 10. September gratis", moniert man seitens der Oppositionspartei.
Forderung nach rascher Gehaltsanhebung
"Die Steiermark ist damit bundesweit Schlusslicht bei den Löhnen - und auch bei den Lohnerhöhungen", kritisiert der steirische Neos-Chef Nikolaus Swatek, der hervorhebt, dass Elementarpädagogik-Gehälter in Oberösterreich heuer im Vergleich zum Vorjahr um 429,50 Euro brutto gestiegen sind. Während in der Steiermark die Gehälter um 126,40 Euro angehoben wurden.
Eine weitere Ungerechtigkeit ortet Swatek bei den Gehältern der Betreuerinnen und Betreuer, die lediglich in Tirol niedriger als in der Steiermark sind. "Meine Vorstellung von Wertschätzung und fairer Bezahlung sieht anders aus", so der Neos-Chef, der rasche Gegenmaßnahmen und eine Anhebung der Gehälter bis spätestens zum Jahreswechsel fordert.
Regierungs-Ziel: Neues Schema ab 1. Jänner
"Wir haben immer gesagt, dass sich die Wertschätzung gegenüber der Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen sowie den Betreuerinnen und Betreuern auch im Gehalt widerspiegeln muss", entgegnen Werner Amon, ÖVP-Landesrat für Europa, Internationale Angelegenheiten, Bildung und Personal und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz. Als Land Steiermark setze man die Löhne allerdings nicht fest, "da wir in Kollektivverträge und weitere unterschiedliche Gehaltsvereinbarungen nicht eingreifen können."
Handlungsspielrum habe man lediglich über die Förderschiene, "indem wir diese für die Träger an bessere Gehälter knüpfen". Um dabei so schnell wie möglich zu einer Lösung zu kommen, laufen derzeit Gespräche, wie man seitens der Regierungsparteien betont. Zudem sei eine Modellrechnung in Ausarbeitung. Amon und Schwarz: "Unser klares Ziel ist es, dass wir uns in der Koalition noch in den nächsten Wochen einigen und das neue Schema ab 1. Jänner 2024 gültig ist."
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