Widersprüchliche Statements
Öffipreise lassen politische Wogen hoch gehen
Die geplante Erhöhung der Preise für Stunden-, Wochen- und Monatskarten sowie Klimatickets sorgen für hitzige Diskussionen. Bei der Stadt-KPÖ spricht man sich gegen die Erhöhung des Klimatickets aus, von der Landes-SPÖ heißt es, dies sei eine Grazer Idee.
GRAZ. Die Debatte um die geplante Erhöhung der Öffiticketpreise geht in die nächste Runde. Kurz zusammengefasst: Der vom steirischen Verkehrsbund ausgearbeitete Tarifvorschlag soll vorsehen, Stundenkarten von drei Euro auf 3,10 Euro oder auch das Klimaticket von 468 Euro auf 499 bzw. 519 Euro anzuheben.
KPÖ-Finanzstadtrat Manfred Eber spricht sich in einer Aussendung vor allem gegen die Erhöhung des Klimatikets aus: "Wir hätten uns grundsätzlich gewünscht, dass der Preis für das Klimaticket oder der Stundenkarte auf dem Niveau des Vorjahres bleibt. Angesichts der Preissteigerungen bei Strom, Treibstoff und Personal wäre der neu vorgeschlagene Preis des Klimatickets von 499 Euro ein gangbarer Mittelweg." Eber moniert bei den Verhandlungen eine Ungleichbehandlung der Stadt Graz im Vergleich zu anderen Teilnehmenden. So gäbe es für die Mürztaler und Leobener Verkehrsbetriebe finanzielle Unterstützungen, die es für Graz nicht gäbe, dabei spielt er den Ball aus Graz ans Land.
SPÖ teilt KPÖ-Wahrnehmung nicht
Der dort zuständige Finanzlandesrat, Landeshauptmann-StellvertreterAnton Lang, schildert einen etwas anderen Hergang der Ereignisse und zeigt sich über die Kommentare der KPÖ verwundert. Wie jedes Jahr habe er sich mit dem Grazer Finanzstadtrat getroffen, um über Tariferhöhungen im öffentlich Verkehr zu sprechen. Die Idee für die Preiserhöhungen, auch beim Klimaticket seien dabei aus der Stadt gekommen. Aus dem Büro von Anton Lang heißt es: "Da aber gerade das Klimaticket für die Stammgäste des öffentlichen Verkehrs und somit auch für tausende Pendlerinnen und Pendler von enormer Bedeutung ist, war dieser Vorschlag für LH-Stv. Anton Lang inakzeptabel. Daraufhin einigte man sich in diesem Gespräch das Modell der Stadt Graz hinsichtlich der Stundenkarte bis zur Monatskarte anzunehmen, dafür aber das Klimaticket nur auf 499 Euro anzuheben."
Kritik der Opposition
Von der städtischen Volkspartei hagelte es am Dienstag aufgrund des Vorstoßes herbe Kritik an der KPÖ und Finanzstadtrat Manfred Eber. In einer Aussendung von Stadt-VP-Chef Kurt Hohensinner heißt es: "Wie beim Baustopp, Stadion und leistbaren Wohnen haben Elke Kahr, Rot und Grün auch beim Thema Öffi-Preise viel versprochen und nichts gehalten. Finanzstadtrat Manfred Eber will den Preis mutwillig noch weiter erhöhen."
Neos-Graz-Fraktionsvorsitzender Philipp Pointner fordert das Einfrieren der Ticketpreise: “Die Grazerinnen und Grazer sind massiv von der Teuerung und dem Klimawandel betroffen. Damit aber mehr Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, braucht es ein günstiges und qualitätsvolles Angebot. Eine weitere Preiserhöhung kommt deshalb nicht infrage.” Außerdem will man bei den Neos weiter, dass auch Studierende, die um 38 Prozent ermäßigten Tickets für Seniorinnen und Senioren sowie Jugendliche nutzen können.
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