Jahresauftakt der steirischen Schwarzen
ÖVP zieht heuer mit einem mobilen Stammtisch durch die Steiermark
In einer (virtuellen) Abgeordnetenkonferenz schwor sich die steirische ÖVP unter Hermann Schützenhöfer auf das heurige Jahr und auf ein stärkeres "Miteinander" ein.
Zwischendurch läuten die Glocken schon recht laut den Abgang von Hermann Schützenhöfer als Parteiobmann der steirischen ÖVP und als Landeshauptmann ein, vor allem die steirischen Tageszeitungen haben sich in Spekulationen um das Rücktrittsdatum immer wieder übertroffen.
Nun: Der einzige, der es wissen müsste, nämlich Schützenhöfer selbst, wirkt davon recht unbeeindruckt. Weder an seinem 70. Geburtstag Ende Februar noch bei der (wahrscheinlich) verschobenen Geburtstagsfeier im Mai träumt ihm etwas von einem Abschied, so sein Statement. "Im Herbst sind es noch zwei Jahre bis zur Wahl 2024, das ist eine lange Zeit", lässt er die Medienöffentlichkeit und potenzielle Nachfolger weiter im Unklaren.
"Wer hätte gedacht, dass der Kanzler nicht mehr Kurz heißt?"
Um so energischer war sein Auftritt bei der Abgeordnetenkonferenz. Vor allem die politischen Umbrüche machen ihm zu schaffen: "Wer hätte noch vor ein paar Monaten gedacht, dass unser Bundeskanzler heute nicht mehr Sebastian Kurz heißen wird und Graz eine kommunistische Bürgermeisterin hat?", stellt er selbstkritisch fest.
Es gebe gesellschaftspolitische Entwicklungen, mit denen man sich auseinandersetzen müsse. Streit in derBundesregierung, Neuwahlspielchen und der Übermut der Grünen seien das Letzte, was man brauchen könne. Er setze auf Nehammer, der sich Millimeter um Millimeter nach vorne arbeite, das sei eine gute Richtung: "Er deckt nach rechts gut ab, ist aber selbst auf dem Weg zur Mitte." Jedenfalls fasse die ÖVP wieder Tritt.
"Vieles ist brüchig geworden"
Schützenhöfer mahnte nachhaltig ein, dass man wieder zu einer Gesellschaft zurückfinden müsse. Vieles sei brüchig geworden, die Menschen würden an nichts mehr glauben. "Wer aber nichts mehr glaubt, ist in Gefahr, dem Aberglauben hinterher zu laufen", beschreibt er die Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker. Auch der Verrohung der Sprache müsse man entgegenwirken.
"Miteinander" als Motto
Um diesen Zusammenhalt, diesen "Kitt" der Gesellschaft wieder stärker zu machen, hat Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg für 2022 ein ganzes "Miteinander-Paket" geschnürt. So soll der VP-Podcast künftig zum Diskussionsformat "Miteinand' reden" werden. Sobald es die Pandemie zulässt, wird man mit einem mobilen Stammtisch durch die Steiermark ziehen. "Der Stammtisch ist ein steirisches Kulturgut, er war seit je her Platz für Diskussionen – wir wollen jetzt damit wieder einen Treffpunkt schaffen, wo sich die Steirerinnen und Steirer ihre Sorgen von der Seele reden können", erläutert Eiselsberg.
Der Josefitag am 19. März soll wieder stärker in den Fokus gerückt werden, auch ein Ideenwettbewerb für Ortsparteien ist geplant. Gäste der virtuellen Konferenz waren übrigens der steirische Neo-Minister Martin Polaschek und der Theologe Matthias Beck.
Der steirische Landeshauptmann im Interview:
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