Kuriose Wahl
Schwarze Gewerkschafterin "übernimmt" Betriebsrat der Holding Graz
Kuriose Wahl: Auf der Management-Ebene der Holding Graz gab es nur eine Liste bei der Betriebsratswahl, nämlich die der Christgewerkschafter. Die SPÖ konnte keinen Kandidaten aufstellen.
GRAZ. Das ist eine mehr als bittere Pille für den Betriebsratsvorsitzenden der Holding Graz, Horst Schachner. Denn der rote ÖGB-Präsident muss genau im Herzen des städtischen Betriebes auf eine rote "Speerspitze" verzichten.
Nur eine ÖVP-Liste am Start
Zur Vorgeschichte: Sehr kurzfristig entschied sich der sozialdemokratische Gewerkschafter (FSG) Christian Weiss bei der außertourlichen Wahl im Management-Bereich (Linien und Co. wählen später) nicht mehr anzutreten. Mit dem Effekt, dass es der FSG nicht mehr gelang, eine Liste aufzustellen.
Die Konsequenz: Zur Wahl stand schlussendlich nur eine Liste, nämlich jene der Fraktion der Christgewerkschafter (FCG), also eine ÖVP-Liste. Angeführt wurde diese von Michaela Munter, ihres Zeichens Assistentin des Vorstandschefs der Holding Graz, Wolfgang Malik. Diese Liste konnte einen fulminanten Erfolg einfahren: Von den 266 Wahlberechtigten schritten 214 zur Wahl. Nur 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter enthielten sich der Stimme, 201 Stimmen konnten Munter und Co. für sich verbuchen – also quasi kommunistische Verhältnisse im nun schwarz geführten Betriebsrat im Management der Holding Graz.
Munter wird damit auch in den Aufsichtsrat der Holding einziehen, sie wird als Betriebsrätin freigestellt. Damit ist der einzige Leidtragende der Wahl – neben Schachner – der Holding-CEO Malik. Denn der braucht jetzt eine neue Assistenz.
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