Die Partei präsentiert ihr Programm
Unterirdischer Flughafen und veganer Tiergarten
Die satirische Partei "Die Partei" tritt zur Gemeinderatswahl erstmals in Graz an. Heute präsentierten die Kandidaten die zehn Kernforderungen in ihrem "Wal"programm und kündigten weitere 422 Pressekonferenzen an. Klares Wahlziel: Mindestens 50 Prozent der Stimmen erreichen.
Die "interaktiven" Wahlplakate lösen sich wieder von der Wand, weil das Tixo nicht gut genug hält, die Notizen für die Pressekonferenz sind ein paar handschriftlich hingekritzelte Punkte und der Pressesprecher stottert, als er sich vorstellt. Denn eigentlich ist er Propagandamanager, aber das bitte nicht laut sagen. Bei der ersten Pressekonferenz der Spaßpartei "Die Partei" geht nicht gerade alles rund. Trotzdem haben die Ableger der Partei, die ursprünglich von Redakteuren des deutschen Satiremagazins "Titanic" gegründet wurde, in der Landeshauptstadt so einiges vor. Und mit einer akademischen Viertelstunde Verspätung erklären sie auch, was genau.
Unterirdischer Flughafen
Das Herzstück des Wahlkampfes sei der unterirdische Flughafen für Graz, betont Spitzenkandidat Nikita Reichelt: "Wir finden es gut, Graz zu unterhöhlen, aber warum wollen wir nicht einen Schritt weitergehen und statt einer U-Bahn direkt den ganzen Flughafen unter die Erde verlegen?" Ein derartiges Projekt vereint die Vorzüge von Prestige und Klimaschutz, sind sich die Parteimitglieder sicher. Immerhin kann von einem unterirdischen Flughafen kein Flugzeug starten. Weiterer Bonuspunkt: Auf der Fläche des ehemaligen Flughafen kann dann ein veganer Zoo mit Tierhologrammen entstehen.
Digitalisierung muss sein
Auch Digitalisierung dürfe im Wahlprogramm nicht fehlen, so Kandidat Gerald Schachner, der im den Bezirk Jakomini antritt. "Wir setzen uns für Digitalisierung ein, die man sofort sieht und fordern daher eine Digitalanzeige für den Uhrturm!" Außerdem fordert Schachner eine Wiedereingliederung des Jakominiplatzes in den Bezirk Jakomini.
Jagd auf die Nichtwähler
Auf die Frage nach dem Wahlziel lässt sich "Die Partei" nicht lumpen: "Alles andere als 50 Prozent der Stimmen wären enttäuschend für uns", so Reichelt. "Immerhin rechnen wir damit, dass alle Nichtwähler bislang nur nicht wählen waren, weil Die Partei nicht angetreten ist." Nach dem Wahlsieg der Partei könne er sich Koalitionen mit allen anderen Parteien vorstellen. "Außer den Neos, denn die sind eine Spaßpartei und Politik ist kein Witz."
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