Sie kennen Graz wie ihre Westentasche

Haben Sie Graz schon bei Nacht gesehen? Haben Sie das schon erlebt? Die Beleuchtung des Kunsthauses ist eine Attraktion für Touristen aber auch Grazer. | Foto: Graz Tourismus/Schiffer
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  • Haben Sie Graz schon bei Nacht gesehen? Haben Sie das schon erlebt? Die Beleuchtung des Kunsthauses ist eine Attraktion für Touristen aber auch Grazer.
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  • hochgeladen von Heike Jantschner

Warum wird das Grazer Kunsthaus auch „friendly alien“ genannt? Hat Robert Stolz in seiner Geburtsstadt auch einmal eine berühmte Operette komponiert?
Die GrazGuides wissen auf jede Frage eine Antwort. Rund 80 Fremdenführer lotsen Touristen durch italienisch anmutende Gassen und Plätze, erklären Sehenswürdigkeiten aus kultureller und historischer Perspektive – zu Fuß, per Bus oder per Rad.
Am 21. Februar wird der Welttag der Fremdenführer begangen. Die WOCHE warf für Graz einen Blick auf die staatlich geprüften Guides, die auch umfassend über Österreich Bescheid wissen müssen. Kein leichter Job, die Ausfallsquote ist beachtlich. Das Wort „Fremdenführer“ hört Melitta Ranner, ehemalige Leiterin der GrazGuides, nicht so gern. „Touristen sind schließlich Gäste, und keine Fremden.“
Städteführungen liegen im Trend. Eine zweistündige Führung durch Graz kostet 89 Euro. Bei Bedarf wird die Landeshauptstadt sogar in 16 Sprachen erklärt.

„Avanti dilettanti“
Konkurrenz bekommen die Guides oftmals von auswärtigen Reiseleitern, die mit Bustouristen unterwegs sind. „Avanti dilettanti“, sagt Ranner dazu.
Ob Italiener, Deutsche oder Japaner: Moderne Städtereisende sind durchaus auch am Alltagsleben interessiert. Was machen die Grazer in ihrer Freizeit? Wie viel verdient ein Lehrer?
Kunst, Kultur und Geschichte müssen nicht langweilig sein. Aber nicht nur Zeitreisen in die Vergangenheit sind gefragt. Auch die Genusshauptstadt Graz lockt. Auf kulinarischen Rundgängen bekommen Touristen auch Tipps über die besten Restaurants, die gemütlichsten Gasthäuser und die schönsten Schanigärten.
Zunehmend ist für Grazer selbst eine Führung durch ihre Stadt interessant. „Was war da früher?“, werden die Guides gefragt.
Guides müssen immer am Puls der Zeit sein, Insiderwissen haben und sich weiterbilden. „Leben kann man von diesem Job allein nicht. Das ist etwas für Idealisten“, betont Ranner. Die klassischen Highlights bei Besuchern sind immer noch der Schloßberg, das Schloss Eggenberg und das Zeughaus.

Im Gespräch mit ... Karl Kubinzky

Der Stadthistoriker Karl Kubinzky, selbst seit 1967 Fremdenführer, prüft die angehenden Guides.
„Dank“ einer Legende, hat sich eine „falsche Wahrheit“ in den Köpfen der Grazer eingebrannt. Die WOCHE hat nachgefragt: Was hat es mit der Legende über den Türken mit dem Dolch am Dachvorspung des Palais Saurau in der Sporgasse auf sich?
„Die Türken hatten Graz eingenommen, nur den Schloßberg nicht. Als ein türkischer Pascha im heutigen Palais Saurau sein Mahl einnahm, traf eine Kanonenkugel den köstlichen Braten. Dieser flog zum Fenster hinaus. Dem Pascha blieb nichts anderes übrig, als ihm nachzuschauen. Aus Zorn befahl er den Abzug der Türken aus Graz“, erzählt Kubinzky die Sage. Stadthistoriker Karl Kubinzky widerlegt die Legende mit Fakten. „In Wirklichkeit waren die Türken nie innerhalb der Grazer Stadtmauern. Die Figur war eine militärische Trainingsfigur und wurde – ohne bestimmten Grund – in diese Dachlucke gesteckt“, belehrt der Grazhistoriker.

Quiz der Woche

Sind Sie ein echter Graz-Experte?

1.) Wie lautet der Vor- name des Conrad von Hötzendorf?
a.) Conrad
b.) Alexander
c.) Franz

2.) Wie entstand der Schloßberg?
a.) Durch Teufels Hand
b.) Er formte sich im geologischen Zeitalter Devon
c.) Durch jahrelangen Aufbau von Menschenhand

3.) Was verbindet die Murmetropole mit George Washington?
a.) Der amerikanische Präsident war zu Besuch in Graz
b.) Washington wurde zum Ehrenbürger ernannt
c.) Namensgleiche Verwandte lebten im 20 Jahrhundert in Graz

4.) Warum gibt es in Graz die Bezeichnung „Kälbernes Viertel“?
a.) Kälber aus Bronze waren als Attraktion in diesem Gebiet aufgestellt
b.) Die nördliche Neutorgasse grenzte einst an die Schlachthausbrücken an der Mur
c.) Ein berühmter Fleischermeister hatte in dem besagten Viertel seinen Betrieb

5.) Wohin sind die Akten aus dem Stadtarchiv verschwunden?
a.) Sie wurden wegen Schimmels in der Mur versenkt
b.) Sie wurden kürzlich digitalisiert und danach aus Platzgründen beseitigt
c.) Sie wurden im Schloßbergstollen zwischengelagert und dort widerrechtlich entwendet

6.) Wohin führt die Jungferngasse bei der Herrengasse?
a.) In die Trauungsgasse
b.) In die Frauengasse
c.) In die Schmiedgasse

7.) Wo befindet sich der St. Peter Stadtfriedhof?
a.) Im Bezirk St. Peter
b.) Im Bezirk St. Leonhard
c.) Im Bezirk Liebenau

8.) Wie heißt die wunderschöne Gartenanlage unter dem Grazer Uhrturm?
a.) Herbersteingarten
b.) ehemalige Bürgerbastei
c.) Uhrturmgarten

Auflösung: 1: c, Conrad ist der Familienname; 2: b; 3: c; 4: b; 5: a; 6: b; 7: b; 8: b;

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