Akustische Hilfe zur Trainingssteigerung
WOCHE bewegt: Beim Laufen Musik zu hören kann sich positiv auf Stimmung und Performance auswirken.
Ganz egal, ob man Läufer am Land oder in der Stadt beobachtet, ein Phänomen sticht sofort ins Auge: Ein Großteil der Sportler joggt oder läuft mit Kopfhörern durch die Straßen und Gassen. Musik gehört mittlerweile zum Laufen wie gutes Schuhwerk und Pulsuhren.
"Mit Musik zu laufen ist auch sinnvoll, da sie sehr positiv auf die Laune der Menschen einwirken kann", sagt Adina Mornell, Musikpsychologin, Pianistin und Professorin an der Hochschule für Musik und Theater in München. "Der Einsatz von Musik kann einerseits zur Beruhigung beitragen und andererseits auch den Trainings-Effekt erhöhen", sagt Mornell, die sich dabei auch auf Ergebnisse des Sportpsychologen Costas Karageorghis, der sich dem Thema Sport und Musik wissenschaftlich genähert hat, bezieht.
Viel hänge grundsätzlich aber von der generellen Zielsetzung des einzelnen Läufers ab. "Man muss sich bei der Musikauswahl auch die Frage stellen, was man erreichen will. Zum Abschalten kann beispielsweise Musik ohne Text verwendet werden. Hört sich ein Sportler beispielsweise ,We Are the Champions' von Queen an, kann das das Selbstbewusstsein stärken und dazu beitragen, über die eigenen Grenzen zu gehen.
Generell sieht die Wissenschaftlerin heute zwei Phänomene: "Einerseits haben wir eine Gesellschaft, die immer lauter wird und andererseits fungiert Musik beim Laufen nicht etwa als Schallwand sondern als leistungsförderndes Hilfsmittel, um das eigene Wohlbefinden zu steigern."
Die Expertin gibt zusätzlich Tipps, wie Musik beim Laufen eingesetzt werden kann:
Über den richtigen Einsatz von Musik
"Es geht immer um das individuelle Ziel. Ich kann Musik beim Laufen entweder als Aufputsch- oder aber auch als Beruhigungsmittel einsetzen."
Über die richtige Art von Musik
"Auch hier zeigt die Forschung, dass Laufsportler unterschiedliche Persönlichkeiten und Bedürfnisse haben. Athleten, die mehr Energie und Ausdauer wollen, hören eher schnelle Musik. Ist man selbst leicht überdreht, wird zum Beispiel klassische japanische Musik verwendet."
Über das Musikhören im lauten Stadtalltag
"Ganz wichtig ist, sich qualitativ gute Kopfhörer, möglichst mit Geräuschunterdrückung, zu beschaffen. Es ist gefährlich, den Großstadtlärm mit ständigem Lauterschalten zu ignorieren. Lärm kann sich zudem auch negativ auf die Gesundheit auswirken."
Christoph Hofer
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