Bilanz 2019/20: Grazer Fußballklubs mit negativem Jahresergebnis
Echt Fußballfans blicken Woche für Woche auf die Leistungen ihrer Lieblinge, freuen sich bei Siegen und ärgern sich bei Niederlagen. Hinter den Kulissen gibt es aber auch andere Parameter, die zählen. Sämtliche sportlichen Höchstleistungen sind zumeist nicht ohne ein solides Fundament möglich. Wie die Vereine in der heimischen Bundesliga gewirtschaftet haben, zeigt sich alljährlich nach Veröffentlichung der Finanzdaten aus den jeweiligen Jahresabschlüssen (per 30. Juni 2020). Der erste Blick geht naturgemäß auf das Ergebnis nach Steuern, das bei den Grazer Vereinen Sturm und GAK augenscheinlich negativ ist.
16 Millionen Euro Erträge
Für die "Blackys" in der höchsten österreichischen Spielklasse wird ein Minus in Höhe von 1,238 Millionen Euro angegeben. In Summe konnte Sturm, das ein Horrorfrühjahr gespielt hat und derzeit wieder voll im Aufwind ist, rund 16 Millionen Euro an Erträgen generieren. Der Personalaufwand schlägt sich mit knapp 9,4 Millionen Euro zu Buche. Die Kapitalsbasis ist solide, Eigen- und Fremdkapitalsposten halten sich die Waage.
Rote Gründe für das Minus
Einen Stock tiefer sieht sich der GAK mit einem negativen Jahresergebnis nach Steuern in Höhe von 529.000 Euro konfrontiert. Laut Klubmanager Matthias Dielacher lässt sich dieser Betrag aber durch eine Reihe an Umständen erklären. So wurden aufgrund der durch die Pandemie verlängerten Frühjahrssaison beispielsweise drei Heimspiele, die nach dem Stichtag stattgefunden haben, nicht mehr auf Erlösseite (Sponsorleistungen, Dauerkarten) berücksichtigt. "Darüber hinaus kam es im Rahmen der Professionalisierung und Auslagerung des Spielbetriebs in die neue GAK 1902 GmbH zur Bewertung des Kaders, was infolgedessen zu Abschreibungen in der Höhe von 225.000 Euro im Jahresabschluss führte", führt Dielacher aus. Darüber hinaus genüge ein Blick auf das Umlaufvermögen (666.000 Euro) um zu zeigen, dass der GAK nicht verschuldet sei.
Dank an Fans und Sponsoren
Demzufolge ist das Minus für Dielacher rein buchhalterischer Natur. "Der GAK 1902 hat trotz der widrigen Umstände in dieser ersten Bundesligasaison ordentlich gewirtschaftet und ist, wie immer seit dem Neustart im Jahr 2013, schuldenfrei. Wichtig ist ihm auch zu betonen, dass sich der Verein zu rund 50 Prozent durch die Erlöse aus Ticketing, Mitgliedschaften und Merchandising finanziert. "Den positiven Saisonabschluss verdanken wir daher jenen Abonnenten, die auf eine finanzielle Rückforderung von Spielen, die sie aufgrund von Corona nicht sehen konnten, verzichtet haben, sowie der Bundesregierung mit ihrer Hilfe hinsichtlich Kurzarbeit sowie der Treue und Handschlagqualität unserer Sponsoren."
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