Aleš Pajovič im Interview
"Da bekomm ich heute noch Gänsehaut"

In Deutschland schaffte er bei der EM mit seinem Team die Sensation: Aleš Pajovič. | Foto: GEPA
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  • In Deutschland schaffte er bei der EM mit seinem Team die Sensation: Aleš Pajovič.
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Knapp zwei Wochen nach der Handball EM in Deutschland lässt Nationaltrainer Aleš Pajovič die Geschehnisse Revue passieren, spricht über seine schönsten Momente, den Hype, seine Anfänge und warum die Olympiaqualifikation noch kein Thema ist. 

GRAZ. Es war eine Euphorie mit der fast niemand so wirklich gerechnet hatte, das Abschneiden sowie die Spielweise der österreichischen Nationalmannschaft bei der Handball Europameisterschaft in Deutschland. Der seit 2015 in Graz lebende Cheftrainer Aleš Pajovič ließ im Gespräch mit MeinBezirk.at das erlebte nochmals Revue passieren und gab einen Ausblick in die Zukunft. 

  • Jetzt sind doch schon ein paar Tage vergangen, wie nehmen Sie die Ereignisse in Deutschland nun wahr?

Aleš Pajovič: (lacht) Ja ist sehr schwer negativ zu sein nach so einer EM. In Deutschland haben wir die Euphorie zuerst gar nicht so mitbekommen, du bist so im tun, es wartet immer der nächste Schritt und der Fokus liegt auf dem nächsten Spiel. Nach den Spielen gegen Kroatien und Spanien ist die Euphorie aus Österreich dann bei uns auch angekommen, indem du nach dem Spiel auf einmal 200 SMS bekommen hast. Was mich auch sehr überrascht hat, auch in meinem Heimatland Slowenien hat es einen Hype gegeben, die haben uns auch unterstützt, damit hätte ich auch nicht gerechnet. Die Mannschaft hat eine mega Leistung geboten, unser Kader hatte nicht die Breite, die andere Topnationen haben, die zwei, drei Spieler auf jeder Position haben. Es ist sehr schwer es mit sieben, acht, neun Spielern zu machen. Ich bin aber sehr zufrieden. 

Aleš Pajovič geht gelassen an die kommenden Aufgaben heran.  | Foto: GEPA
  • Aleš Pajovič geht gelassen an die kommenden Aufgaben heran.
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  • Was haben Sie getan, um in der Mannschaft diese Stimmung und diesen Zusammenhalt zu erzeugen? 

Ganz ehrlich: Es kam so viel von den Spielern selbst. Wir haben vor der EM geredet und die Jungs haben gesagt, wir schaffen das. Es wird zwar schwer, aber wir glauben dran. Das ist wirklich eine Mannschaft, die sich jeder Trainer wünschen kann. Während des Turniers habe ich den Fokus dann immer auf den nächsten Schritt gelegt, nicht denken was danach kommt. Schritt für Schritt und Spiel für Spiel. Die Mannschaft war auch einfach sehr konzentriert und fokussiert, trotz all der Euphorie.

  • Sie waren als Trainer immer wieder sehr aggressiv und risikofreudig mit dem siebenten Feldspieler anstelle des Torhüters im Angriff. Wollten Sie damit der Mannschaft auch eine spezielle Mentalität mitgeben? 

Ich sage mal so: Ich bin nicht der größte Fan vom "Sieben gegen Sechs", aber wenn der Kader, wie bei uns, nicht so breit ist und die Kräfte weniger werden, dann kannst du mit dem extra Feldspieler das Spiel beruhigen. Die Mannschaft hat das über die letzten Jahre sehr gut gemacht, wenn man sich die Statistiken anschaut. Das Problem ist halt nur, wenn du einen dummen Fehler machst, bekommst du direkt ein Tor.

Die Spiele in Deutschland waren emotionsgeladen, ein bisschen möchte Pajovič dieses Gefühl noch "genießen".  | Foto: GEPA
  • Die Spiele in Deutschland waren emotionsgeladen, ein bisschen möchte Pajovič dieses Gefühl noch "genießen".
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  • Wie ist Ihr persönliches Resume der EM? 

Persönlich bin ich sehr zufrieden, wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Ein großer Dank geht aber natürlich an den Verband, weil ich seit viereinhalb Jahren mit der Mannschaft arbeiten darf. Für mich war natürlich auch das Derby mit Kroatien sehr wichtig.

  • Was war der schönste Moment? 

Als die Mannschaft in der Garderobe im Kreis zusammengestanden ist und unsere neue Hymne, ich glaub, das kann man so sagen, "I Surrender" gesungen hat. Wenn ich den Song jetzt im Auto höre, da bekomm ich heute noch Gänsehaut, ein echt geiler Moment.

Seine Zukunft sieht Pajovič vorerst weiter in Graz, hat er ja noch 18 Monate Vertrag als österreichischer Nationaltrainer.  | Foto: GEPA
  • Seine Zukunft sieht Pajovič vorerst weiter in Graz, hat er ja noch 18 Monate Vertrag als österreichischer Nationaltrainer.
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  • Für einige Spieler war die EM ja auch Sprungbrett für neue Aufgaben, gab es für Sie Anfragen? 

Ich bin sehr zufrieden in Graz, meine Kinder gehen jetzt ins Gymnasium und ich habe auch noch eineinhalb Jahre Vertrag. Wenn ein sehr gutes Angebot kommen würde, dann müsste man sich das natürlich überlegen, aber mein Fokus liegt voll und ganz auf den nächsten Aufgaben.

  • Welchen Stellenwert hat Graz für Sie?

Ich bin seit 2015 hier und natürlich auch der HSG und Herrn Schweighofer sehr dankbar dafür, dass ich damals die Chance als Spielertrainer bekommen habe, sonst wäre es vermutlich auch mit den Nationalteam nichts geworden.

  • Abschließend: Wie sehen Sie die Chancen für die Olympiaqualifikation? 

Jetzt heißt es, die EM noch ein wenig zu genießen, aber wir werden natürlich wieder alles geben.

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