Der nächste Trainer ist weg: Sturm Graz sucht die Kontinuität

Abschied von der Trainerbank auf Raten: Zuletzt musste Nestor El Maestro aufgrund verbaler Ausrutscher auf der Tribüne zusehen, wie sein Team immer tiefer in den sportlichen Abgrund stürzte.  | Foto: GEPA
  • Abschied von der Trainerbank auf Raten: Zuletzt musste Nestor El Maestro aufgrund verbaler Ausrutscher auf der Tribüne zusehen, wie sein Team immer tiefer in den sportlichen Abgrund stürzte.
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Wer in den vergangenen Wochen die Kommentare von Sturm-Fans in sozialen Medien beobachtet hat, muss sich seit gestern nicht mehr wundern, dass die Vereinsverantwortlichen nun doch die Reißleine gezogen haben: Das Brüderpaar El Maestro ist bei den Schwarz-Weißen nach knapp einem Jahr wieder Geschichte. Pikantes Detail: Während Nestor El Maestro ursprünglich nur für ein Jahr unterschreiben wollte, setzte sich der damalige Geschäftsführer Sport Günter Kreissl durch, so wurde es ein zweijähriger Kontrakt. Während für die restliche Saison das Amateur-Trainer-Duo Thomas Hösele und David Tauschmann übernimmt, will sich der Verein nun komplett neu aufstellen. 

Die Frage nach dem Weg

"Die von beiden Seiten gewünschte Weiterentwicklung konnte trotz Investitionen in den Kader nicht erzielt werden." Das sagte Sturm-Präsident Christian Jauk zur Beendigung des Dienstverhältnisses, nachdem er am Anfang der Woche noch vor Schnellschüssen gewarnt hatte. Die sportliche Misere der vergangenen Wochen, die aber bereits vor der Coronakrise ihren Anfang nahm, ließ die Verantwortlichen nun aber doch schneller handeln. Zahlreiche Sturm-Fans fragten sich nämlich immer öfter, für was denn der Verein nun eigentlich steht. Will man den kurzfristigen Erfolg, reicht der jährliche Einzug ins Meister-Playoff, sollen wieder junge steirische Spieler für Furore in der Kampfmannschaft sorgen? Es drängte sich das Gefühl auf, dass selbst die Vereinsverantwortlichen nicht so genau wussten, wohin die Reise gehen soll. Fakt ist jedenfalls, dass man sich aufgrund der gar nicht so billigen Transfers der letzten Perioden einfach mehr erwartet hatte. 

Trainerprofil: Fehlanzeige

Nun soll eine Perspektivenklausur nach Ende der aktuellen Saison die offizielle Neustrukturierung einleiten. "Zeitnah werden wir diese Ergebnisse präsentieren, die im Einklang mit unserem Leitbild stehen werden. Wir vertrauen dem neuen Geschäftsführer Sport Andreas Schicker, dass er diesen Weg erfolgreich beschreiten wird", führt Jauk diesbezüglich aus. Nicht über den Misserfolg von El Maestro (13 Siege in 32 Spielen) hinwegtäuschen darf aber die Tatsache, dass die Grazer in wenigen Jahren drei Trainer "verheizt" haben. Die Symptome waren stets ähnlich: Nach anfänglichen Erfolgen kühlte sich das gute Verhältnis zusehends ab, es folgte die Entlassung. Gerade deshalb wolle man sich mit der Trainerentscheidung ausreichend Zeit lassen, es solle schließlich ein langfristiges Engagement werden. Ein Trainerprofil gebe es (noch) nicht, er solle aber Deutsch sprechen. Inwiefern die Mannschaft nun vielleicht sogar befreit aufspielen kann, wird man bereits am Sonntag sehen, wenn das von einer 2:7-Schlappe gebeutelte Rapid in Graz gastiert. Die Hoffnung auf Heimsieg Nummer eins in der Meisterrunde lebt also ...

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