„Der Sport darf auch was kosten“

Abschiedsmatch: Detlev Eisel-Eiselsberg verabschiedet sich nach elf Jahren aus dem Grazer Rathaus. | Foto: geopho.com
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Er ist noch einer aus der Kategorie „Politiker zum Angreifen“ – in seinen elf Jahren als Sportstadtrat hat Detlev Eisel-Eiselsberg quasi jede Grazer Sportstätte zumindest einmal besucht. Heute tritt er seinen Dienst als ÖVP-Landesgeschäftsführer an. Eine Ära geht also zu Ende. In unserer „Auszeit“ plauderte er noch einmal über Erfolge, Niederlagen und einen Wunsch.

WOCHE: Sie waren elf Jahre lang für die Sportbelange in dieser Stadt zuständig – wie ist eigentlich Ihr persönliches Verhältnis zum Sport?

D. Eisel-Eiselsberg: Obwohl ich nie Leistungssportler war, hat mir der Sport sehr viel gegeben. Zuerst einmal war ich leidenschaftlicher Fußballer, hab bei der Hertha gekickt. Dann hab ich kurz in der 2. Squash-Bundesliga gespielt – verletzungsbedingt dann aber aufs Laufen umsatteln müssen. Mittlerweile muss mich aber gesundheitsbedingt ganz aufs Fitnessstudio konzentrieren – dort bin ich so dreimal in der Woche, meist schon um 6.30 Uhr.

Das Sportressort war für Sie also mehr als ein lästiges Anhängsel?

Natürlich. Ich hab mich 2003 sogar darum gerissen. Und wenn man schaut, in den elf Jahren, ein Ressort habe ich immer betreut – den Sport. Deswegen war mir meine Nachfolge auch sehr wichtig. Mit Kurt Hohensinner bin ich auch überzeugt, dass der richtige Mann gefunden worden ist.

Rückblickend – was waren die drei Highlights Ihrer Regentschaft?

Zum einen war das sicher einmal die Neustrukturierung der Förderlandschaft und der Schwerpunkt auf die Jugendarbeit. Ein Highlight ist sicher auch der Laufcup der Grazer Schulen. Da haben wir mit 150 Schülern angefangen – im Vorjahr haben wir bei einer Veranstaltung im Augarten 2.200 Kinder gehabt. Und dann natürlich die Infrastruktur, wo sich nach 30-jährigem Dauerschlaf einiges getan hat – Stichwort Auster.

Und Ihre größte Niederlage?

Dass ich die Baustelle Eishalle überlasse, tut schon weh. Dieses Problem ist noch nicht gelöst – weder vom Standort her, noch von der Finanzierung. Die Kosten bewegen sich je nach Variante zwischen 5 Millionen und 40 Millionen Euro. Wobei wir die alte Halle ja ohnehin erhalten müssen.

Für welche Farbkombination schlägt Ihr Sportlerherz?

Schwarz-Weiß natürlich. Obwohl ich zeitbedingt leider nur selten im Stadion bin. Ich bin eigentlich mehr in den kleinen Hallen anzutreffen gewesen.

Wer ist Ihr Sport-Idol?

Als kleiner Bub war ich ein Fan von Cassius Clay – gemeinsam mit meiner Mutter hab ich mir immer seine Kämpfe angeschaut. Eine große Rolle hat natürlich schon immer Sturm gespielt: Muftic, Jurtin, Stendal – das waren meine Helden. Damals sind wir mit nacktem Oberkörper im strömenden Regen gestanden.

Wo sehen Sie in der Zukunft den Grazer Sport?

Ich wünsche mir, dass es langsam ins politische Verständnis rückt, dass der Betrieb von Sportstätten nie kostendeckend sein kann. Es wird ja auch von keiner Kultureinrichtung verlangt, dass sie Gewinn abwirft – wir sind schließlich eine Kulturstadt. Und das ist ja auch legitim und traditionell so gewachsen. Ich sehe nur nicht ein, dass es beim Sport anders ist. Ich hätte also gern das Bewusstsein, dass auch Sport was kosten darf.

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