Die „schlauen Rieder“ und ihr Fußball-Lehrer

Gegen Kapfenberg (hier im Bild Stefan Erkinger) hat es für Mark Prettenthaler (r.) und seine Rieder mit einem Sieg geklappt. Jetzt geht’s gegen Sturm.	Foto: GEPA | Foto: GEPA
  • Gegen Kapfenberg (hier im Bild Stefan Erkinger) hat es für Mark Prettenthaler (r.) und seine Rieder mit einem Sieg geklappt. Jetzt geht’s gegen Sturm. Foto: GEPA
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Mark Prettenthaler kommt mit dem Sensationsteam aus Ried nach Graz – und will unbedingt den Sieg.

Auch wenn es zuletzt zwei Niederlagen gegen Salzburg gegeben hat – Ried ist die Sensationsmannschaft in der heurigen Saison. Von vielen als Absteiger gehandelt, stehen die Innviertler nach zehn Runden auf Platz 3. Niemand hätte dies so erwartet – auch Mark Prettenthaler nicht. Er ist im Sommer vom LASK zu Ried gewechselt: „Für alle ist unser Lauf eine Überraschung gewesen. Ich habe mir das zwar so erhofft, aber erwartet hab ich mir das nicht. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich beim LASK nicht mehr verlängert wurde und nach Ried wechseln konnte.“ Das Geheimnis der Rieder kann der Grazer schnell erklären: „Wir haben eine gute Mischung aus jungen und routinierten Spielern. Dazu arbeiten wir sehr konsequent und geben auf dem Rasen alles. Außerdem ziehen wir alle an einem Strang, jeder fühlt sich bei uns wohl.“
Dass im relativ kleinen Kader die großen Namen fehlen, stört keinesfalls. „Ich glaube nicht, dass man in Österreich eine Mannschaft mit Stars braucht, um erfolgreich sein zu können“, meint der 27-Jährige. Auf Dauer setze sich die höhere Qualität zwar vermutlich durch, aber eine Zeit lang kann man als „kleine Mannschaft“ auch vorne mitspielen. „Außerdem heißt das ja nicht, dass wir keine guten Fußballer haben, nur, weil uns die großen Namen fehlen. In Österreich erreicht man oft mit Kampfgeist und Einsatz viel mehr.“
Und mit richtiger Taktik bzw. passendem System wird es für den Gegner noch schwieriger. Ried spielt ein „geheimnisvolles“ 3-3-3-1-System, das Prettenthaler gar nicht großartig erläutern will. Nur so viel: „Es ist zwar riskant und wir müssen sehr viel laufen. Aber wenn es funktioniert, dann sind wir unberechenbar.“ Dies ist ein weiteres Zeichen, dass Ried-Trainer Paul Gludovatz ein wahrer Tüftler ist und sich viel mit dem runden Leder beschäftigt. „Er ist ein richtiger Fußball-Lehrer“, so Prettenthaler. Seine „Schüler“ scheinen ihn aber recht gut zu verstehen – nicht umsonst sind da einige „schlaue Köpfe“ in den Reihen: Thomas Reifeltshammer studiert Jus, Peter Hackmair, Florian Mader und Martin Stocklasa studieren Wirtschaftswissenschaften, Oliver Glasner hat dieses Studium bereits beendet. Auch Prettenthaler hat dieses Fernstudium über die Universität Hagen begonnen und will es in den nächsten Jahren abschließen: „Als Fußballer hat man die Zeit, dass man nebenbei etwas macht.“

Jährlich grüßt das Murmeltier

Am Samstag (16 Uhr) steigt das Spitzenspiel Sturm (2.) gegen Ried (3.). Zumindest zeigt es die Tabelle so an. „Ich hoffe, dass das Spiel auch seinem Namen gerecht wird“, freut sich der Grazer, der nur 200 Meter Luftlinie von der UPC-Arena eine Wohnung hat und so oft wie möglich in seine Heimat kommt. „Graz wird immer Graz bleiben“, so Prettenthaler. Und Sturm immer Sturm: „,Jährlich grüßt das Murmeltier‘, sage ich dazu. Jedes Jahr verlassen viele den Verein. Jedes Jahr baut Franco Foda eine neue Mannschaft auf. Und jedes Jahr spielen sie vorne mit ...“

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