Fußballsysteme: Flexibilität als Trumpf

Verfechter der Flexibilität: Dominik Thalhammer. | Foto: GEPA
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4-4-2 mit Raute, Tannenbaum oder Dreierkette, die zur Fünferkette wird: Moderne Spielsystemen im Fußball können bei Laien schon einmal für Verwirrung sorgen. Auch beim SK Sturm wird nach den Niederlagen im Europacup und gegen St. Pölten aktuell heftig über das optimale Spielsystem diskutiert. Für den Gesamtleiter der Trainerausbildung des ÖFB und Frauen-Teamchef, Dominik Thalhammer, spielen Spielsysteme allerdings eine untergeordnete Rolle.

Die Räume entscheiden

"Zuerst muss ein Trainer entscheiden, ob er sein System auf die eigenen Spieler auslegt, an den Gegner anpasst oder seine eigene Philosophie immer durchzieht", erklärt Thalhammer. "Wenn ich Robben und Ribery am Flügel habe, werde ich kaum mit einer Fünferabwehrkette spielen, sondern auf meine offensiven Flügelspieler setzen." Essenziell in jedem Spielsystem sei es aber, hinter die Ketten des Gegner zu kommen und in die freien Räume vorzustoßen. "Dabei sieht man die Grundformation oft nur beim Anstoß, danach muss die Mannschaft flexibel sein", berichtet Österreichs Trainer des Jahres 2017.

Überzahl schaffen

Die Unterschiede in den Systemen 4-4-2 und 3-5-2, auch die beliebtesten Formationen bei Sturm-Coach Heiko Vogel, liegen laut Thalhammer in der Gegenüberstellung des Spielerzahlenverhältnisses. "Im 3-5-2 schafft man eine Überzahl im Zentrum und tritt dadurch dort klarerweise sehr stabil auf. Im 4-4-2 setzt man hingegen mehr auf die Flügel, da dort dann natürlich pro Seite zwei Spieler agieren."
Das 4-2-3-1, das System welches der langjährige Nationalteam-Trainer Marcel Koller immer spielen ließ, sei hingegen von hoher taktischer Variabilität geprägt. "Die Balance zwischen Offensive und Defensive ist hierbei sehr gut. Dadurch, dass man nur mit einer Sturmspitze agiert, fehlt dafür eventuell der Deckungsschatten in der Spitze und man läuft Gefahr, auf den Flügeln in Unterzahl zu geraten."

Anpassung als A und O

Obwohl in der Trainerausbildung des ÖFB Wert auf Spielsysteme gelegt werde und Grundordnungen erkannt werden müssen, sieht Thalhammer die Zukunft in der Flexibilität. "Wenn du Spieler mit Eigeninitiative hast, die proaktiv Entscheidungen treffen können und flexibel agieren, ist das Spielsystem nur ein Hilfsmittel. In Zukunft werden die Systeme immer variabler werden und die Grundordnungen am Feld werden sich fließend verändern." Deswegen sieht Thalhammer auch die Systemdiskussion beim SK Sturm als obsolet an. "Auch bei Sturm geht es darum, in die Räume zu kommen und die Ketten des Gegners zu überwinden. Welches Spielsystem dabei vor dem Match am Aufstellungszettel steht, spielt eine untergeordnete Rolle." 

Verfechter der Flexibilität: Dominik Thalhammer. | Foto: GEPA
So muss es gehen: Die Taktiktafel soll helfen. | Foto: GEPA
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