Grazer "Doc" im Einsatz bei der Ski-WM
Corona-Tests statt Medaillen-Partys: Der Grazer Sportarzt Klaus Pribitzer erlebt eine spezielle Ski-WM.
Wer an Cortina d‘Ampezzo denkt, hat eine mondäne Stadt mit viel Schnee, die legendären Olympischen Winterspiele in den 50er-Jahren mit Erfolgen von Toni Sailer und ein wunderschönes Panorama im Kopf. Von typisch italienischem Flair ist derzeit trotz der Ausrichtung der Alpinen Ski-WM nichts zu merken.
Damit der Dolomiten-Ort nämlich kein "Corona d‘Ampezzo" wird, gelten die höchsten Sicherheitsbestimmungen. Nur Betreuer, Athleten, Medienvertreter und Mitarbeiter des Organisationskomitees dürfen sich zwischen Hotels und Pisten bewegen, ansonsten ist die Stadt hermetisch abgeriegelt.
Testen, testen, testen
Mittendrin im Geschehen ist auch der Grazer Sportmediziner Klaus Pribitzer, der sich als Teamarzt um die österreichischen Ski-Damen kümmert. „Bevor man überhaupt ins Hotel kommt, waren zwei negative PCR-Tests sowie ein negativer Antigentest notwendig. Dazu muss ich jeden Tag einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen“, erklärt Pribitzer.
Richtige WM-Stimmung komme daher nicht auf. „Aufgrund der Absage der Kombination am ersten WM-Tag bin ich schon einmal durch Cortina spaziert. Die Geschäfte und Restaurants sind zwar offen, aber ansonsten ist alles sehr ruhig.“
Pribitzer, der als ÖSV-Arzt unter anderem bereits bei den Olympischen Spielen in Sotchi und Pyeongchang sowie bei den Weltmeisterschaften in Schladming und St. Moritz dabei war, ist diesmal bei den Damen-Speed-Bewerben engagiert.
Verletzungen als Problem
Spielt das Wetter nicht verrückt, soll ja am Samstag die Abfahrt, und damit das Highlight für die Damen, steigen. Dort drückt er dann natürlich auch „seinen“ Athletinnen, angeführt vom steirischen Ass Tamara Tippler, die Daumen. „Wichtig ist, dass alle gesund runterkommen und sich niemand verletzt.“ Dies sei gerade heuer nicht selbstverständlich, wie ein Blick auf die sehr lange ÖSV-Kader-Verletztenliste zeigt. „Die Ausfallsquote ist leider hoch. Im Skisport spielen unglaublich viele Faktoren mit, das geht vom Wetter über das Material bis zu Vorverletzungen. Eine Arbeitsgruppe leuchtet derzeit die Hintergründe der Verletzungen aus und erarbeitet eine Strategie für die Zukunft.“
Stichwort Zukunft: Auch Pribitzer hofft, dass diese WM die einzige ohne Fans bleibt. „Die Zuschauer und die Begeisterung machen jedes Großereignis erst so richtig besonders.“
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