Blick auf Paris 2024
Grazer "Fahrradbotin" mit Olympiachancen
Anna Kofler ist über ihren Job als Fahrradbotin zum Radsport gekommen, nun steht die Grazerin auf der "Longlist" für die Olympischen Spiele in Paris 2024, hat also eine Chance dort für Österreich an den Start zu gehen. Gemeinsam mit ihrem Team Cookina Graz liegt der Fokus zuerst einmal aber auf nationalen Rennen.
GRAZ. Anna Kofler steht auf der "Longlist" zu den Olympischen Sommerspielen im Sommer 2024 in Paris, für die Grazerin durchaus eine Überraschung, denn ihr Weg zum Radsport war alles andere als ein geradliniger, wie sie erzählt: "Eigentlich hat alles über den Job als Radbotin vor sieben Jahren begonnen." Ein Job, dem sie auch heute noch für 20 Wochenstunden, zehn davon am Fahrrad, nachgeht. An einem zehn Stunden Arbeitstag legt die Grazerin bis zu 130 Kilometer zurück, auch das zähle zu ihrem Training. "Es hat auf jeden Fall eine große Grundlagenkomponente, auch wenn es natürlich kein Zeitfahr- oder Renntraining ist." Langweilig wird Grazerin, die neben Training und Botendienst auch in einem Fahrradfachgeschäft arbeitet und im Master studiert, auf jeden Fall nicht. Die Zeit fürs Training nehme sie sich aber.
Christoph Strasser als Vorbild
Straßenrennen und Zeitfahren standen lange allerdings nicht ganz oben auf ihrer Liste, stattdessen orientierte sie sich an einem anderen ehemaligen Fahrradboten, Extremsportler Christoph Strasser. "Ich wollte unbedingt ein 24 Stunden Rennen fahren.", ein Vorsatz den Kofler auch umsetzte. Jetzt ist sie zum dritten Mal in Folge österreichische Meisterin in der "Ultradistanz". Von der Langstrecke ging es für Kofler übers Zeitfahren zu "klassischen" Radrennen, wo sie in der kommenden Saison fürs Team Cookina Graz in der Radliga an den Start gehen wird. Die Streckenlängen dabei variieren, Rennen über 60 Kilometer sind für die Grazerin beinahe ein wenig zu kurz.
Die OIympiachance lebt
Für die "Longlist" hat sich Kofler im Zuge der österreichischen Zeitfahrmeisterschaften qualifiziert, hier wurde die Grazerin Dritte. Team Cookina Graz Manager Klaus Kabasser geht sogar noch einen Schritt weiter: "Rein im Zeitfahren ist sie vielleicht sogar die Beste in Österreich." Auf der Longlist stehen fünf Fahrerinnen, nur zwei davon werden im Sommer in Paris an den Start gehen können. Kofler selbst freut sich zwar sehr, Teil der Liste zu sein, sieht ihre Teilnahmschancen aber realistisch: "Die Mädels vor mir haben einfach eine irrsinnige Qualität." Kofler steht auf der Liste an fünfter Stelle, um unter den beiden Nominierten zu sein, wird es wohl etwas Glück brauchen. Kofler macht sich bezüglich Olympia und der Zukunft keinen Druck:" Ich habe keine Erwartungen, ich arbeite einfach weiter und schau was passiert."
Radliga im Visier
Mit Kofler sind noch elf weitere Fahrerinnen Teil des Radliga Teams Cookina Graz, das vergangene Woche offiziell präsentiert wurde. Das Saisonziel ist dabei ganz klar und zwar der Gewinn der Gesamtwertung der österreichischen Radliga. Ein besonderes Highlight dabei sei das letzte, quasi Heimrennen, Mitte September in Gratwein Straßengel sowie die österreichischen Bergmeisterschaften am Plesch. Auch hier kommt die aktuelle Titelverteidigerin mit Anna Platter aus dem Rennstall Cookina Graz. Bei ihr soll der Fokus bei den europäischen Bergmeisterschaften am Sankt-Gotthard-Pass in der Schweiz liegen, nachdem sie im letzten Jahr bereits Silber holte, Bronze ging an Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer.
Altstadt-Comeback
Ein weiteres Highlight für den Grazer Radsport könnte das Jahr 2024 noch mitbringen, so würden die Zeichen von Stadt und Radsportverband positiv stehen, dass das Grazer Altstadtkriterium 2024 wieder stattfinden könnte. Für die Grazer Radmannschaft wäre das noch einmal eine Extramotivation, wie Teammanager Kabasser erzählte.
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