40-Jahr-Jubiläum
Historische Rotjacken sorgten für Premiere
Vor 40 Jahren holte der GAK als erster Steirer-Klub den Cupsieg. Torhüter Savo Ekmecic erinnert sich zurück.
Vor 40 Jahren ist das Fußball-Monopol Wien „gefallen“: Mit dem GAK wurde 1981 nämlich erstmals ein steirischer Verein Cupsieger. Einer der „Väter“ des Triumphes: Jahrhundert-Goalie Savo Ekmecic, der sich auch heute noch mit einem Augenzwinkern an den 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen Salzburg erinnert.
In Minute 106 im einst altehrwürdigen Stadion Liebenau geschah am 2. Juli 1981 das Historische: Linksaußen Alfred Riedl, Fußball-Weltenbummler in seiner Vor-Ruhestands-Saison, schoss das 2:0 für den GAK, davor traf Sepp Stering per Elfer. Rund 7.000 in der „Stadion-Katakombe“ an der 4er-Endstation waren nimmer zu halten. Es ging aber noch 14 Minuten.
Alle Großen besiegt
"Trainer Vaclav Halama schrie mir von der Outlinie zu: ,Halte, egal wie, nur jetzt kein Tor bekommen.' Klar, nach dem 1:0-Sieg im Heimspiel – damals wurde das Finale noch in zwei Spielen ausgetragen – hätte Salzburg mit einem Auswärtstor gewonnen. "Dann hätten wir drei Tore gebraucht – wer hätte die schießen sollen?“
Als der Schiri nach 121 Minuten abpfiff, war es vollendet. Erstmals in der Neuzeit des heimischen Fußballs hatte ein steirischer Verein einen österreichischen Titel geholt. Savo Ekmecic, mit 269 Pflichtspielen ohne Unterbrechung in der höchsten Spielklasse immer noch Rekord-Tormann in Österreich, ist heute noch zu Recht stolz: „Im Achtelfinale Austria Wien 2:1 geschlagen, dann Rapid Wien mit 1:0, im Semifinale Innsbruck mit 2:1 – schlecht?“ Und beim Finalsieg standen bei Salzburg mit Leo Lainer, Hannes Winkelbauer und Hermann Stadler gleich drei aktuelle Nationalspieler im Team von Trainer Gustl Starek.
Wiener Gurkerl
Apropos Starek. Das Schicksal wollte es, dass ausgerechnet der unterlegene Salzburg-Trainer ab November 1981 bis Sommer 1984 für 87 Pflichtspiele lang GAK-Trainer werden sollte. Aber zurück zum Cupsieg. Die Siegesfeier im Gasthof „Posthorn“ von Franz und Luise Scholz dauerte bis nächsten Tag Mittag. Wie sie geendet hat? „Weiß ich nicht mehr – auf jeden Fall waren Schuhe, Trikot und die Hose weg." Ekmecics legendäre lange „Kurze“ tauchte übrigens erst wieder vor rund fünf Jahren durch einen Zufall auf.
Mit Hose, Glück und Können konnte damals jedenfalls die Wiener Dominanz durchbrochen werden. Ekmecic lieferte dazu auch ein fußballerisches Schmankerl. „Wir haben Austria Wien 2:1 geschlagen. Beim Stand von 1:1 kam Felix Gasselich allein auf mich zu. Was tun? Foul wäre Elfer, also machte ich auf Feldspieler: Haken rechts, links und – durch seine Beine. Also ein Wiener Gurkerl. Die Tribüne tobte!"
Torfrau als Lösung
Auch heute noch ist Ekmecic, der seit Jahrzehnten die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt und zwischen 1990 und 1992 selbst GAK-Trainer war, sehr interessiert am heimischen Fußball. Mit Argusaugen verfolgt er auch die EM und natürlich die Torhüter-Thematik. „Seit Franco Foda Trainer ist, hat es schon sieben Torleute gegeben, aber keine Nummer eins. Ist fast schon so, dass jeder mit österreichischem Pass und Handschuhen ein Kandidat als Nationaltormann ist. Für mich heißt die Nummer eins im Tor Manuela Zinsberger", sagt er mit einem Augenzwinkern. Auch die Testspiele gegen England (0:1) und die Slowakei (0:0) hat er sich angesehen. „Diese Ergebnisse können passieren. Waren ja nur Freundschaftsspiele, da gibt keiner 100 Prozent. So wie beim Schnapsen, wenn man ohne Einsatz spielt."
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