,Käsknöpfle‘ für alte Schulkollegen

Schmackhaftes Gespräch! Die Gsiberger Manuel Ganahl, Daniel Woger, Matthias Koch und Noémie Gfrerer (v. l.) und ihr Nationalgericht.	KK
  • Schmackhaftes Gespräch! Die Gsiberger Manuel Ganahl, Daniel Woger, Matthias Koch und Noémie Gfrerer (v. l.) und ihr Nationalgericht. KK
  • hochgeladen von Katharina Prügger

Nein, für diese vier Sportler war es nicht nur der so oft besungene Weg „von Mellau bis Schoppernau“. Die Bundesliga-Handballerin Noémie Gfrerer (28), Sturmkicker Matthias Koch (23) und die 99ers-Cracks Manuel Ganahl (21) und Daniel Woger (23) tauschten sportlich gesehen ihr so geliebtes „Ländle“ im Westen gegen ein neues steirisches Zuhause. Doch „Gsiberger“ wären keine echten „Gsiberger“, wenn sie sich nicht von irgendwo alle doch schon lange kennen würden – was auch ein Gespräch beim Nationalgericht bestätigte.
Gleich vorweg: Der erste Fauxpas passierte schon, bevor die Herdplatte an war. „Drei Begrüßungsbussis – nicht weniger“, besteht Koch, Neuling unter den Wahl-Grazern, auf kulturelle Genauigkeit. Ja, so schnell passen sich seine Kollegen, die schon über zwei Jahre hier sind, an. Apropos anpassen: Das kann ihnen sprachlich so schnell nicht passieren. „Wennscht eine Trainingshäs bota gescht, dann kaufst du dir ein Trainingsgewand“, übersetzt Gfrerer, die schmunzelt, „Daniel und ich kommen aus Dornbirn. Sobald wir aber zu Matthias nach Feldkirch oder zu Manuel ins Montafon fahren, kann man sich fast schon wieder an eine andere Sprache gewöhnen.“

Kernöl- und Käsetransporte

Und trotzdem haben die vier, zumindest schulisch gesehen, die gleichen Wurzeln: Das Sportgymnasium in Dornbirn. Und noch etwas kennen alle nur zu gut: „Wennst heimfährst, musst du Kernöl mitnehmen und wenn du wieder nach Graz fährst nimmst einen echten Vorarlberger Käse mit – das ist einfach so“, lacht Ganahl und bekommt vollste Zustimmung von den Kollegen.
Womit wir schon beim zweiten Fauxpas wären: Obwohl Vorarlberger Mehl für den richtigen Spätzlegeschmack sorgen sollte, war es doch der Tiroler Bergkäse, der für Missstimmung sorgte. „Echte Knöpfle macht man mit echtem Räßkas“, weiß Woger und fügt hinzu: „Den gibt’s hier nicht. Diese Marktlücke sollten wir vielleicht nutzen ...“

Die steirischen Wurzeln

Und doch stimmt’s nicht ganz, wenn man an diesem Tisch von100 Prozent Vorarlberg ausgeht: „Ich bin Halbsteirer, mein Papa kommt ursprünglich aus Judenburg“, gibt Woger zu, dem auch Koch hinzufügt: „Bei mir ist es ein Viertel. Die Oma ist aus Frohnleiten.“ Doch ein Ganahl lässt sich nicht lumpen: „Und ich bin übrigens 100-prozentig aus dem Montafon.“
Und für alle, die ihre Kenntnisse über das Bundesland im Westen auffrischen wollen: „Das Wort ,gsi’ heißt ,gewesen sein‘. Und weil wir das in allen Dialekten benutzen, heißen wir auch Gsiberger“, erklärt Gfrerer. Nur ein Wort bleibt bis zum Schluss nicht ganz geklärt. „Das ,Gadaladdalälli’ ist ein sensationelles Dialektwort – eine Denkaufgabe für alle Grazer“, schmunzelt Ganahl.

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