Olympia-Teilnehmerin Jördis Steinegger fordert
Kinder müssen wieder schwimmen lernen!

Laut Jördis Steinegger sei es wichtig, dem Schwimmen generell einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft zu geben. | Foto: Foto Jörgler
  • Laut Jördis Steinegger sei es wichtig, dem Schwimmen generell einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft zu geben.
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Immer weniger Kinder können schwimmen. Ex-Profi-Schwimmerin Jördis Steinegger fordert ein Umdenken.

"Schwimmen und Skifahren muss ein Österreicher können" – dieser Leitspruch galt lange fast schon wie ein Gesetz. Ganz anders in der heutigen Zeit. Kinder verbringen ihre Zeit lieber vor Computer, Smartphone und Co. statt im Freibad. Besonders das Schwimmen werde von unserer Generation immer mehr verlernt, meint die ehemalige Grazer Profi-Schwimmerin und Olympia-Teilnehmerin Jördis Steinegger.

Schwimmen ist nicht baden

Besonders wichtig sei es laut Steinegger, die mit dem Unternehmen Blue Circus auch Kinderschwimmerlebnisse anbietet, zu betonen, dass zwischen Schwimmen und Baden ein Unterschied besteht: "Im Sommer im Freibad zu planschen, ist nicht das Gleiche, wie ordentlich schwimmen zu können. Wir beobachten bei unseren Kursen mit dem Blue Circus extrem oft, dass Kinder nicht einmal 20 Meter ordentlich schwimmen können." Dabei sei Schwimmen für Kinder wie auch für Erwachsene immens wichtig: "Abgesehen davon, dass es ein wundervoller Sport ist, der dem Körper extrem gut tut, kann Schwimmen auch lebensrettend sein. Wenn man nicht schwimmen kann, traut man sich vielleicht nicht mehr auf ein Ruderboot am See oder auch einfach nur über die Murinsel zu gehen."

Höherer Stellenwert nötig

Laut Steinegger sei es wichtig, dem Schwimmen generell einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft zu geben: "Schwimmen muss als Ganzjahressportart gesehen werden, nicht nur als Bademöglichkeit im Sommer." Obwohl die Preise für Badeeintritte steigen (siehe WOCHE-Wissen rechts), sei Schwimmen für jeden leistbar. "Für die Bäder ist es nicht einfach, zu überleben, die müssen ihre Preise anpassen. Grundsätzlich ist Schwimmen definitiv ein extrem günstiger Sport, man braucht nicht mehr als Badeanzug oder Badehose, vielleicht noch eine Brille, und auch die Jahreskarten sind durchaus leistbar."
Förderungen vonseiten der öffentlichen Hand würde Steinegger als wichtigen Schritt erachten: "Der Ansatz, mithilfe von Förderungen die Familientickets oder Ähnliches günstiger zu machen, kann nie ein falscher sein."
Generell gelte es, Kinder schon früh für den Schwimmsport zu begeistern:

"Grundsätzlich ist es einfach, die Kinder zu erreichen. Essenziell ist darüber hinaus, die Bewegung im Wasser mit Spaß und Freude zu vermitteln. Der Drang der Bewegung ist bei den Kindern ja grundsätzlich definitiv da."

WOCHE Wissen

Die Grazer KPÖ kritisierte erst kürzlich die erneute Preiserhöhung für Freibäder. Die Bäderpreise sind im Jahr 2019 um rund zehn Prozent angehoben worden. „Für viele Bürger ist der Eintritt in unsere stadteigenen Freibäder nicht mehr leistbar. Da macht das kühle Nass ob der Tarifgestaltung keinen Spaß mehr. Wir brauchen endlich eine für jedermann leistbare Tarifgestaltung!“, meint Gemeinderat Christian Sikora.

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Was halten Sie von der Meinung, den Schwimmsport mehr in den Mittelpunkt zu rücken? Wie könnte man es schaffen, Kinder wieder mehr für das Schwimmen zu begeistern? Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an leserbrief@woche.at, per Post an die "WOCHE Graz", Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz, posten Sie online auf www.meinbezirk.at/graz oder auf www.facebook.com/wochegraz.

Lesen Sie mehr:

Blue Circus
Die Organisation Blue Circus will dazu beitragen, dass wieder mehr Kinder in jungen Jahren mit dem Schwimmen beginnen. Lesen Sie hier mehr.

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