Kleine Schritte bis zur Auferstehung

Alles muss raus: Martin Ehrenreich verlieh seiner Freude über sein erstes Tor seit fast drei Jahren lautstark Ausdruck. | Foto: GEPA
  • Alles muss raus: Martin Ehrenreich verlieh seiner Freude über sein erstes Tor seit fast drei Jahren lautstark Ausdruck.
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Wäre die Nordkurve nicht im Weg gestanden, seine Mannschaftskollegen hätten am Samstag wohl ein Lasso gebraucht, um Martin Ehrenreich wieder einzufangen. "So ein Tor ist halt nichts Alltägliches für mich", lächelt der Verteidiger beim Betrachten der Bilder nach seinem ersten Tor seit fast drei Jahren (17. 5. 2012, 3:1 gegen die Austria) und dem erst vierten Meisterschaftstreffer für Sturm überhaupt.
Dennoch – und auch wenn’s gegen Schlusslicht Wiener Neustadt letztlich nur zu einem 3:3 reichte – für Ehrenreich markierte spätestens dieser Treffer das Ende einer langen Leidenszeit. Eine komplizierte Hüftverletzung setzte den 31-Jährigen im Vorjahr monatelang außer Gefecht. "Ein dreiviertel Jahr praktisch nichts tun zu dürfen war für mich natürlich eine völlig neue Situation. Aber ich habe gelernt damit umzugehen und mir immer kleine Ziele gesteckt – und natürlich haben mir auch meine beiden Damen, meine Freundin Silke und unsere Tochter Levi, sehr geholfen."

Wie Phönix aus der Asche
Ehrenreich steckte aber nie auf, zeigte auch abseits des Rasens Kämpferqualitäten und mit der Bestellung von Franco Foda zum Cheftrainer folgte auch seine sportliche Auferstehung. "Wenn man hart arbeitet, kommt irgendwann alles zurück. Natürlich hab ich auch Glück gehabt, dass ich durch Verletzungen anderer wieder in die Mannschaft gekommen bin – aber ich glaube, ich habe mir den Platz auch hart erarbeitet."

Spiel des Jahres
Dass mit Naim Sharifi sein Hauptkonkurrent auf der rechten Seite nun wieder fit ist, hat Ehrenreich registriert. "Er wird sicher brennen – aber ich werde jetzt nicht sagen, willkommen zurück und da bitte, nimm meinen Platz. Wobei Konkurrenz natürlich zum Geschäft gehört, aber der werde ich mich stellen – so wie immer."
Der Vertrag des gebürtigen Leobeners läuft mit Saisonende aus. Noch gab’s nur lose Gespräche mit Generalmanager Gerhard Goldbrich im Trainingslager in Belek. "Aber darüber mache ich mir momentan keine Gedanken – letztlich liegt’s ohnehin nur an mir."
Primär an seinen Mitspielern und an ihm liegt’s auch, dass Sturm am Samstag im Happel-Stadion gegen Rapid den ersten Sieg im Jahr 2015 einfährt. "Defensiv müssen wir da sicher ein anderes Gesicht zeigen – drei Gegentore in einem Heimspiel zu bekommen, das kann nicht unser Anspruch sein. Und wir wissen natürlich auch, dass gerade für unsere Fans das Match gegen Rapid das Spiel des Jahres ist, das müssen wir auf uns übertragen."

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