Langzeitcoach ging freiwillig

Michael Fuchs trat am Montag als Gratkorn-Coach zurück. Foto: GEPA | Foto: GEPA
  • Michael Fuchs trat am Montag als Gratkorn-Coach zurück. Foto: GEPA
  • Foto: GEPA
  • hochgeladen von Heri Hahn

Der längstdienende Trainer in der Bundesliga ist weg: Gratkorns Michi Fuchs ist zurückgetreten!

Die Statistik alleine ist schon auf jeden Fall rekordverdächtig: Seit Dezember 2002 war Michael Fuchs Trainer der Kampfmannschaft des FC Gratkorn, schaffte als 32-Jähriger den Aufstieg in die Erste Liga. Danach stand er in 226 Pflichtspielen in der Ersten Liga und im ÖFB-Cup als Trainer an der Seitenoutlinie. Seit Montag abend ist der derzeit längstdienende Coach in der Bundesliga aber Geschichte – Fuchs nahm freiwillig seinen Hut.
Die 1:5-Niederlage letzten Freitag zu Hause gegen St. Pölten wäre noch nicht allein ausschlaggebend gewesen. Vielmehr dürften es die Szenen nach dem Spiel gewesen sein: Präsident Josef Schenkirsch spielte selbst Trainer und leitete höchstpersönlich das „Straftraining“ für die Mannschaft. Kein Trainer der Welt lässt sich wohl so etwas gefallen ...

„Sehr viel zu verdanken“

Fuchs bleibt aber auch in dieser Situation sportlich fair, will alles andere als Schmutzwäsche waschen: „Es gibt halt den Moment, wo man Abschied nehmen muss. Und der ist jetzt gekommen. Aber ich habe dem Verein sehr viel zu verdanken, er hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Ohne das Vertrauen seitens des Klubs hätte ich nie so lange Trainer sein können.“
Für den Präsidenten kam der Rücktritt von Fuchs genauso überraschend wie für die Mannschaft, die am Montag abend davon erfuhr. „Es ist natürlich auch etwas Wehmut dabei, immerhin bin ich seit über zehn Jahren in Gratkorn verwurzelt gewesen“, so Fuchs, „es wird ein völlig neues Gefühl sein, einmal als normaler Zuseher nach Gratkorn zu fahren.“
Dem Fußball will der Sportwissenschafter auf jeden Fall erhalten bleiben, auch wenn er die Situation ganz realistisch sieht: „Es ist heutzutage nicht mehr so einfach, einen Job als Trainer zu bekommen, schon gar nicht in der Bundesliga. Es gibt genügend Kollegen von mir, die einen bekannteren Namen haben und auch gerade arbeitslos sind ...“ Daher will er zunächst einmal abwarten und die ersten „trainingsfreien“ Tage mit Gattin Nina und seinen Drillingen Valentina, Elena und Nicolas genießen. Es sei denn, ein bestimmter Verein fragt bei ihm nach, wie er schmunzelnd erklärt: „Naja, wenn der SK Sturm anruft und mich als Trainer verpflichten will, dann fahre ich sofort mit dem Rad nach Messendorf ...“

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.