Austria Extreme Triathlon
Schwimmend, am Rad und laufend von Graz auf den Dachstein

Für Andrea Gabriele ist es heuer der 4. Anlauf fürs Finish des Austria Extreme: "Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, mit „50“ möchte ich etwas sportlich Besonderes für mich machen." | Foto: Team Gabriele
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  • Für Andrea Gabriele ist es heuer der 4. Anlauf fürs Finish des Austria Extreme: "Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, mit „50“ möchte ich etwas sportlich Besonderes für mich machen."
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Es ist wohl der härteste Bewerb der Steiermark, wenn nicht in ganz Österreich: Am kommenden Samstag fällt der Startschuss für den 8. Austria Extreme Triathlon, der von Graz bis auf den Dachstein führt. Bereits zum vierten Mal dabei ist die Grazerin Andrea Gabriele. Im Interview mit MeinBezirk.at schildert sie die Motivation dahinter, sich "das überhaupt anzutun" und warum es ihr einziger Triathlon bleiben wird.

GRAZ/STEIERMARK. Sich um 4.30 Uhr in das nicht gerade wohlig warme Wasser in der Mur zu "schmeißen", darin dann 3,8 Kilometer schwimmend zurückzulegen, um dann auch noch am Rad und schließlich laufend insgesamt 5.800 Höhenmeter bis auf den Dachstein zu bewältigen, ist nicht nur sportlich, sondern wie der Name schon sagt, auf alle Fälle extrem: Der Austria Extreme Triathlon vereint diese Bewerbe und zieht seit 2015 alljährlich Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt an.

Eine davon ist die 54-jährige Grazerin Andrea Gabriele. Die Mutter einer Tochter steht heuer bereits zum vierten Mal am Start, ein Finish war ihr bis dato noch nicht vergönnt. Was sie bewegt und warum die Motivation auch bei Versuch Nummer vier noch immer enorm ist, schildert Gabriele im Interview mit MeinBezirk.at. 

  • Was motiviert jemanden dazu, sich diesen Bewerb „anzutun“?

Andrea Gabriele: Die Faszination etwas Außergewöhnliches für einen zu machen und das noch dazu vor der „Haustür“ mit dieser wundervollen Kulisse im Hintergrund!

  • Was steckt da an Blut, Schweiß, Training und Tränen im Vorfeld dahinter?

Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, mit „50“ möchte ich etwas sportlich Besonderes für mich machen und habe seit Beginn dieser Veranstaltung immer wieder gelesen und beobachtet, was da an diesem Tag passiert. Ich war einfach begeistert und meldete mich dann im Jahre 2019 das erste Mal an! Dass ich heuer das vierte Mal am Start stehe mit dieser Leidenschaft, Mut und fünf langen Jahren harten, schweißtreibenden Trainings und doch manches Mal mit Tränen in den Augen mit der Vorstellung ins Ziel zu laufen, das war nicht geplant. Aber Unvorhergesehenes passiert und Grenzen müssen überwunden werden.

Der Austria Extreme Triathlon findet heuer bereits zum 8. Mal statt. | Foto: Austria Extreme
  • Der Austria Extreme Triathlon findet heuer bereits zum 8. Mal statt.
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  • Seit wann läuft konkret das Training für den 24. Juni und schaut es im Groben aus?

Ich habe im Oktober des Vorjahres mit einem intensiven Rad-Indoor-Training angefangen und dieses bis März durchgezogen, bis es dann raus auf die Straße ging, wetterbedingt, ist es ja nicht immer optimal. Geschwommen wird bei mir das ganze Jahr, drei Mal pro Woche und das schon seit Jahren in der Union-Halle. Gelaufen wird auch das ganze Jahr, ca. vier Mal Woche, wobei etwa einmal in der Woche der Schöckl dran glauben „muss“ oder auch einmal der Hochlantsch über Klettersteig oder Rote Wand. Trainingsbedingt radle ich auch manchmal dorthin und laufe rauf. Wichtig ist mir dabei immer, genug Zeit fürs Relaxen danach zu haben, bei einem guten Essen und Spaß soll es natürlich auch immer machen!

  • Was sagt Ihr Umfeld zu diesem „Hobby“ beziehungsweise was machen Sie beruflich, dass sich so ein intensiver Sport wie Triathlon – noch dazu in diesem Ausmaß – noch ausgeht?

Mein Umfeld schüttelt den Kopf, hat aber Respekt was ich sportlich betreibe.
Ich habe das Glück gehabt, nach meiner Ausbildung (Büro und später Abendmatura) im Öffentlichen-Dienst Fuß zu fassen und genieße dort eine geregelte Arbeitszeit, die für mich spätestens um 15 Uhr endet.

  • Es ist nicht Ihr erster Versuch zu finishen, im Hinblick auf diesen langen Atem und dieses lange Hinarbeiten auf ein Ziel, was bedeutet für Sie ein Zieleinlauf am 24. Juni?

Heuer will ich gemeinsam mit meiner Tochter Eva ins Ziel einlaufen, das bedeutet mir sehr viel. Ich starte zum vierten Mal, wobei ich das erste Mal viel „Lehrgeld“ zu zahlen hatte, da ich glaubte, mit meinen langen Bergläufen, die ich über die Jahre gesammelt hatte (Großglockner-Lauf Heiligenblut, Veitsch, Kainach – mein Erster Ultra-Trail-Marathon, Drei-Zinnen mehrmals, Gornergrat Schweiz, LAHÜ, GGUT 3x Einzelstarter 50 km u. 1x Staffel 110 km, Wolfgangsee, Ötscher, Wörthersee-Trail, Triest Marathon, Genve HM, Tour de Tirol, Graz-Halbmarathon die letzten 10 Jahre bzw. 1x Marathon, Sommernachtslauf Wildon, Gesäuse-Lauf, Dachstein-Berglauf) ausreichend trainiert zu sein. Das Rad-Training hatte ich ein wenig vernachlässigt, was aber schon intensiv war. Aber es hat nicht gereicht, sodass ich auch beim 2. Antritt nicht gefinisht habe und dann im letzten Jahr 2022, wo ich mich noch intensiver, was das Rad-Training betrifft, vorbereitet hatte und glaubte, es passt super wurde ich genau in der „Renn-Woche“ mit Fieber krank!

Das Rennen startet im Süden von Graz und führt über vier Berge in den Norden der Steiermark. Das Ziel liegt am Fuße der massiven Bergkulisse des Dachsteins. | Foto: Austria Extreme
  • Das Rennen startet im Süden von Graz und führt über vier Berge in den Norden der Steiermark. Das Ziel liegt am Fuße der massiven Bergkulisse des Dachsteins.
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Ich ging trotzdem an den Start, immerhin trainiert man auf etwas so großartig Mächtiges hin und konnte auch diesmal nicht ins Ziel laufen. Doch heuer soll es anders sein und ich freue mich schon riesig unter Tränen vor Freude ins Ziel einzulaufen. Es bedeutet mir sehr viel, nach dieser langen intensiven hingearbeiteten sportlichen Beschäftigung ein so schönes Event zu finishen und noch dazu mit meiner Tochter, die nie laufen wollte und ich sie so begeistern konnte mit mir gemeinsam auf den Berg zu gehen. Auch sie geht fast immer einmal pro Woche mit auf den Schöckl.

  • Welche Gedanken gehen einem da zw. Mur und Dachstein durch den Kopf? Gibt es Passagen, vor denen Sie sich eventuell mehr fürchten als vor anderen?

Ich muss selbst oft Schmunzeln, wenn ich an den Weg „von Graz zum Dachstein“ denke. Was man da alles an schöner Gegend sieht, ist genau das, was mir am Berglauf so gefällt. Man sieht so viel schöne Gegend und ja, ich habe auch Zeit es zu genießen, wenn einem die Cut-Off-Zeit nicht im „Genick“ steckt. Fürchten tue ich mich vor keiner Passage, vielleicht mag ich die eine oder die andere mehr oder weniger gern. 

  • Wer ist/sind Ihre wichtigsten Supporter?

Das ist natürlich meine Tochter Eva, deren Freund Salim und meine langjährige liebste beste Jugendfreundin Silvia.

3,8 km müssen in der Mur geschwommen werden - davon 2 km am rechten Ufer flussabwärts und 1,8 km am linken Ufer flussaufwärts. Der Ausstieg ist bei Thondorf, dann geht es aufs Rad. | Foto: Team Gabriele
  • 3,8 km müssen in der Mur geschwommen werden - davon 2 km am rechten Ufer flussabwärts und 1,8 km am linken Ufer flussaufwärts. Der Ausstieg ist bei Thondorf, dann geht es aufs Rad.
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  • Wie sind Sie überhaupt zum Triathlon-Sport gekommen? Wie hat alles begonnen?

Gleich einmal zur Aufklärung, ich mache keinen Triathlon-Sport. Ich liebe den Berglauf und gehe sehr gerne auf Berge, die auch wirklich hoch sein können. Ich bin ehrenamtlich beim Grazer Alpenverein tätig und leite zwei bis drei Mal im Sommer Hochtouren. Heuer geht es, wenn das Wetter passt, aufs Große Wiesbachhorn und dann der Klagenfurter Jubiläumsweg.
Begonnen hat das Laufen für mich, weil ich zu rauchen aufgehört habe im Jahre 2004 und daraufhin immer mehr zunahm. Da beschloss ich einfach für mich laufen zu gehen und das wurde immer mehr.

Hängen geblieben bin ich beim Berglauf, der nicht so anstrengend ist wie ein Straßenlauf, wo es doch sehr zur Sache geht, was die Zeit betrifft. Schwimmen tue ich schon seit meiner Jugend und mit dem Rad bin ich eigentlich erst seit fünf Jahren wirklich effektiv am Trainieren und habe ich – streng genommen – nur wegen diesem Bewerb begonnen. Wichtig für mich ist und war es immer Spaß daran zu haben und das habe ich, auch beim Austria Extreme.

  • Was sind eventuell weitere nächste Ziele?

Dieser Bewerb, der Austria Extreme Triathlon – ist und bleibt der einzige Triathlon, den ich bestreite – weil dieser für mich einzigartig bleibt.

Alle Informationen zum Bewerb: Austria Extreme Triathlon

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