15 Gehälter für jeden Steirer

Foto: * Bilderbox

„Wir fordern die Einführung eines kleinen 15. Gehalts.“ Wer glaubt, dass dieser Satz aus dem Mund eines Gewerkschafters stammt, der irrt. Diese Forderung stellt nun nämlich Wirtschaftskämmerer Hermann Talowski. Der Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk will die Krankenversicherungsbeiträge senken und damit allen Arbeitnehmern ein zusätzliches Minigehalt finanzieren.

„Die Idee ist einfach erklärt“, meint Talowski. „Bis dato werden 7,65 Prozent eines jeden Bruttolohns an die Gebietskrankenkasse abgeliefert – das gilt auch für das 13. und 14. Gehalt. Ein Umstand, den wir ungerecht finden, denn krank werden kann man maximal nur an 12 Monaten im Jahr.“ Darum schlägt Talowski auch vor, die GKK-Abgaben beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld herauszurechnen, diese sollen als kleines 15. Extragehalt ausbezahlt werden. „Bei einem Bruttolohn von 1.600 Euro wären das beispielsweise 244,80 Euro. Damit könnte man die Kaufkraft entscheidend stärken.“

Wie aber soll ein solches Vorhaben angesichts finanzmaroder Krankenkassen finanziert werden? „Durch die Einführung von Selbstbehalten bei Arztbesuchen, wie sie vor Kurzem auch Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder vorgeschlagen hat“, betont Talowski. Er plädiert für eine sozial gestaffelte Lösung, Beiträge sollen erst ab einer Brottgehaltshöhe von 3.500 Euro fällig werden.

Was GKK-Obmann Josef Pesserl von dieser Forderung hält, lesen Sie im Interview unten.

3 FRAGEN AN JOSEF PESSERL

WOCHE: Was halten Sie von diesem Vorschlag?
Pesserl: Eine solche Forderung kann man natürlich aufstellen, ich halte sie allerdings für äußerst unsozial.

WOCHE: Mit welcher Begründung?
Pesserl: Es ist ein Unterschied, ob man 1.000 Kilo auf 1.000 oder auf 100 Schultern verteilt – die Last ist ungleich größer. Die Einführung eines Selbstbehalts wäre eine einseitige Belastung für Kranke, die ich mir unser Land nicht wünsche.

WOCHE: Wie soll unser Gesundheitssystem dann langfristig finanziert werden?
Pesserl: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung, dafür braucht es aber gesetzliche Rahmenbedingungen.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Das KosMedicS-Team um Karin Migglautsch (M.) berät zu Schönheitsfragen. | Foto: Konstantinov
3

Wohlfühlen in der eigenen Haut
KosMedicS als Ansprechpartner für ästhetische Medizin

KosMedicC ist ein innovatives Kosmetikstudio und Medical Beauty Clinics mit zehn Jahren Erfahrung zu Beauty-Themen. GRAZ. Wer Angebote rund um Schönheit und Gesundheit für Gesicht und Körper sucht, findet diese bei KosMedicS unter Karin Migglautsch und ihrem KosMedicS-Team. Ob reine Kosmetik, ärztliche Behandlung oder beides gemeinsam: Hier findet sich alles unter einem Dach, von der klassischen Gesichtsbehandlung bis zum minimalinvasiven medizinischen Eingriff. Hier werden mittels neuester...

  • Stmk
  • Graz
  • RegionalMedien Steiermark

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.