Business-Lunch
Barbara Mohrenschildt schickt Schüler auf "die Insel"

Mittagessen im Café Sacher: Barbara Mohrenschildt (Mitte) stand "Woche"-Redakteur Christoph Lamprecht (r.) Rede und Antwort. | Foto: Konstantinov
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Mit ihrer Agentur vermittelt Barbara Mohrenschildt heimische Schülerinnen und Schüler an Internate in England, Wales und Schottland. MeinBezirk.at hat die Unternehmerin zum "Business-Lunch" im Café Sacher getroffen.

GRAZ. Seit rund 15 Jahren unterstützt "Mohrenschildt Education" Eltern und deren Nachwuchs bei der Auswahl der passenden Bildungsanstalt im Vereinigten Königreich. Zu diesem Zweck ist die Grazer Unternehmerin Barbara Mohrenschildt stets auf Achse. Für die Woche hat sie dennoch Zeit gefunden, um beim Business-Lunch im Café Sacher aus dem Nähkästchen zu plaudern.

  • Sie bieten eine nicht ganz alltägliche Dienstleistung an. Wie ist es dazu gekommen?

Barbara Mohrenschildt: Damals hat das älteste meiner Kinder Interesse gezeigt, nach England zu gehen. Zu dieser Zeit gab es in Österreich keine entsprechende Beratung, sondern nur eine Agentur in Deutschland, die wir in Anspruch genommen haben. Das habe ich zum Anlass genommen, die Marktlücke hierzulande zu schließen.

Die sogenannten "Summer Schools" machen den Schülerinnen und Schülern oftmals Lust auf längere Aufenthalte, so Mohrenschildt. | Foto: Konstantinov
  • Die sogenannten "Summer Schools" machen den Schülerinnen und Schülern oftmals Lust auf längere Aufenthalte, so Mohrenschildt.
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  • Wurde Ihr Angebot rasch angenommen?

Der Bedarf war relativ groß. So hat das zu meinem Erstaunen eigentlich nur durch Mundpropaganda gut funktioniert. Deswegen bin ich – mit Ausnahme der Corona-Zeit – bis heute viel in Österreich unterwegs, um vor Ort zu beraten. Vom Angebot her habe ich etwa 150 Internatsschulen in England, Schottland und Wales unter Vertrag.

  • Was gibt es für Möglichkeiten? Geht es dabei immer um längere Auslandsaufenthalte?

Das ist unterschiedlich. Zum einen finden die sogenannten Summer Schools, wie der Name schon verrät, im Sommer statt. Zum anderen kann man ein oder mehrere Trimester an Internate in Großbritannien gehen. Denn dort ist das Schuljahr nicht wie bei uns in zwei Semester, sondern in drei Abschnitte aufgeteilt. Wobei man sagen muss, dass die Summer Schools bei vielen Lust auf mehr machen und die Schüler dort im Internat bleiben wollen. Die meisten Kinder gehen für zwei Trimester, manche ein Jahr – oder sie bleiben überhaupt länger.

Beim Marketing vertraut Barbara Mohrenschildt auf Mundpropaganda und den "Harry-Potter-Effekt". | Foto: Konstantinov
  • Beim Marketing vertraut Barbara Mohrenschildt auf Mundpropaganda und den "Harry-Potter-Effekt".
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  • Das klingt nicht günstig. Wie sieht es mit den Kosten aus?

Pro Trimester muss man mit 15.000 Euro Schulgeld rechnen. Dabei ist im Grunde alles inkludiert, neben dem vielseitigen Bildungsangebot auch die Unterbringung und Verpflegung. Die Schulen selbst befinden sich meist in alten Schlössern, häufig am Land, weniger in Stadtnähe. Es gibt großzügige Sportanlagen, einen eigenen Pool, meistens einen eigenen Golfplatz und oft einen Reitstall. Man hat kleine Klassengrößen, die Lehrer wohnen am Gelände und nachmittags wird man von Tutoren betreut.

  • Und Ihre Provision?

... kommt von den Schulen. Die haben das schon einkalkuliert, weil wir ihnen recht viel Arbeit abnehmen: die gesamte Vorbereitung und auch seit dem Brexit den Visaprozess. Außerdem bin ich jederzeit Ansprechpartnerin bei Fragen während des Aufenthalts, auch weil sich gezeigt hat, dass es hierbei von Vorteil ist, jemand Deutschsprachigen zu haben.

  • In welchem Alter sind die von Ihnen vermittelten Schüler?

Meistens ab 14 oder 15 Jahren. Manche gehen auch schon etwas früher. Ich würde sagen, dass es ab der sechsten Schulstufe ganz gut funktioniert.

  • Wie sehr spielt bei den Schlössern die Assoziation mit der Zauberschule aus den Harry-Potter-Büchern und -Filmen eine Rolle?

(Lacht.) Ja, das ist auf jeden Fall eine gute Marketinghilfe. Und in diesem Wissen gestalten die Schulen auch ihre Infomaterialien und Websites. Harry Potter ist bei den Kindern nach wie vor ein Thema. Manche Schlösser schauen wirklich so aus, wie man sie aus den Filmen kennt.

Die Agenturinhaberin kooperiert mit rund 150 Internatsschulen. | Foto: Konstantinov
  • Die Agenturinhaberin kooperiert mit rund 150 Internatsschulen.
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Steckbrief: Barbara Mohrenschildt

Barbara Mohrenschild ist in Graz-Waltendorf zu Hause. Ihren beruflichen Werdegang beschreibt die 1963 geborene, studierte Historikerin als "etwas chaotisch". Nach Stationen bei den Austrian Airlines und der Lufthansa war sie im Bereich Arbeitsvermittlung tätig. Seit über einem Jahrzehnt vermittelt die Agenturinhaberin mit "Mohrenschildt Education" Plätze in Sommerschulen, Internaten und Universitäten im englischsprachigen Raum.

Neben der Sachertorte überzeugen auch Schnitzel und Co. | Foto: Konstantinov
  • Neben der Sachertorte überzeugen auch Schnitzel und Co.
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Beschreibung: Café Sacher

Unweit vom Grazer Hauptplatz befindet sich die steirische Niederlassung des Wiener Traditionskaffeehauses Sacher. Neben klassischen Kaffeespezialitäten, hausgemachten Süßspeisen und der berühmten Sachertorte gibt es ein reichhaltiges Frühstücksangebot sowie typisch österreichische Schmankerl wie Wiener Schnitzel für den großen Hunger.

Das sagt MeinBezirk.at: Sowohl Naschkatzen als auch Fleischtiger kommen hier bei gediegenem Ambiente auf ihre Kosten. Die Weinbar mit Blick auf die Herrengasse sowie Sitzgelegenheiten im Freien laden vor, während oder nach einem ausgiebigen Innenstadtbesuch zum Verweilen und "Leuteschauen" ein.

  • Adresse: Herrengasse 6, 8010 Graz
  • Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 9 bis 19 Uhr, sonntags von 10 bis 18 Uhr
  • Telefon: 0316 80050

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