Business-Lunch
"Casarista" möchte beliebteste Möbelmarke Europas werden

"Casarista"-Chef Georg Walchshofer spricht mit Redakteurn Antonia Unterholzer bei veganen Burgern über die großen Veränderungen in der Möbelindustrie. | Foto: Konstantinov
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Mit "Casarista" möchte Georg Walchshofer die "größte, bekannteste und beliebteste" Möbelmarke im europäischen Raum zu werden. Wo die Marke aktuell steht und wie dieses ambitionierte Ziel erreicht werden soll, verrät der junge Grazer Unternehmer im Business-Lunch mit "MeinBezirk.at".

GRAZ. Das Einrichten Zuhause so einfach, schnell und unkompliziert wie möglich zu machen, verspricht der Grazer Sofaproduzent "Casarista". Konkret werden dazu hochwertige Maßmöbel mittels moderner Technologien konfiguriert und zu günstigen Preisen zeitnah nach Hause geliefert. Um diese Vision umzusetzen, hat Geschäftsführer Georg Walchshofer sogar seine Position als Vorstandsmitglied bei einem der größten Polstermöbel- und Bettenproduzenten Europas hinter sich gelassen.

Neben dem Onlineshop sowie einem Store in der Kaiserfeldgasse in Graz ist Casarista seit der Eröffnung 2020 um ein Geschäft in Köln, Showrooms in Berlin und München sowie rund 16 Ausstellungspartner im deutschsprachigen Raum gewachsen. Über die ambitionierten Ziele seiner Marke und den aktuellen Umbruch in der Möbelindustrie hat der Grazer Unternehmer beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at bei veganen Burgern im "Swing Kitchen" gesprochen.

Rund 600 Millionen Kombinationsmöglichkeiten bietet Casarista, stellt man sich sein Sofa mittels 3D-Konfigurator zusammen.  | Foto: Casarista
  • Rund 600 Millionen Kombinationsmöglichkeiten bietet Casarista, stellt man sich sein Sofa mittels 3D-Konfigurator zusammen.
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  • Warum haben Sie Ihren Vorstandsposten gegen die Selbstständigkeit getauscht?

Georg Walchshofer:Die Möbelbranche ist sehr stark im Umbruch – ich habe gesehen, da verändert sich riesig was. Aus meiner Sicht bietet das eine große Chance, weil sich die großen Marktplayer schwer tun, sich auf den neuen Markt einzustellen. Daher war für mich klar, der nächste Schritt ist die Selbstständigkeit. 

  • Wohin entwickelt sich der Markt denn?

Individualisierung ist ein großes Thema. Man möchte individualisierte Produkte haben, man möchte sie schnell und sofort verfügbar haben. Die Leute wollen auch immer weniger aus der Stadt rausfahren und durch riesige Möbelhallen laufen und hoffen, irgendetwas zu finden, das ihnen halbwegs passt. Die Art und Weise, wie man Möbel kauft, muss einfacher, unkomplizierter und schneller gehen. Zudem werden Wohnungen tendenziell kleiner. Es wird also wichtiger, den verfügbaren Platz bestmöglich auszunutzen. 

  • Wie adressiert Casarista diese Wünsche?

Unser Anspruch ist es, dass wirklich jeder sein Möbelunikat binnen vier Wochen zu Hause haben kann, und das zu einem vernünftigen Preis. Online konfiguriert man seine Möbel individuell – wir haben noch nie eine Konfiguration zweimal verkauft, nachdem es weit über 600 Millionen Möglichkeiten gibt. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass es für viele wichtig ist, sich auf ein Sofa einmal draufsetzen zu können. Daher haben wir das Konzept mit den Partner-Cafés, wo man auf unseren Sofas sitzen kann, aber kein Zwischenhändler dazukommt, wodurch die Preise wieder in die Höhe getrieben würden. Wir wollen kein anonymer Online-Anbieter sein.

Das Casarista-Kernteam besteht aus nur 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Marke setzt auf ein enges Partnernetzwerk.  | Foto: Casarista
  • Das Casarista-Kernteam besteht aus nur 11 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Marke setzt auf ein enges Partnernetzwerk.
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  • Welche Zielgruppe sprechen Sie an?

Wir sprechen 'Zweiteinrichter' an, auf gut Deutsch also jene, die aus ihren Ikea-Möbeln herauswachsen sind, sich aber keine teuren Designermöbel kaufen. Ich sehe da große Möglichkeiten, weil in dem Segment gibt es eigentlich niemanden.

  • Wohin entwickelt sich Casarista?

Seit wir im September 2020 online und in Graz eröffnet haben, sind wir recht rasant gewachsen. Wir haben uns auch selbst nie als Startup bezeichnet, weil damit verbinde ich, dass man am Beginn steht und sich ausprobiert – ich hatte immer die klare Überzeugung, ich und mein Team, wir wissen, was wir tun. Wir sind also eine Marke vom ersten Tag an und so treten wir auch auf. 

Die Vision ist, die größte, bekannteste und beliebteste Möbelmarke im europäischen Raum zu werden. Das mag aus heutiger Sicht natürlich nach großen Zielen klingen, aber ich sehe die Möglichkeiten dazu, dass wir das schaffen können. Wobei das wichtigste eben nicht zwingend der Umsatz ist, sondern die Beliebtheit. Ich möchte keine Marke haben, die zwar groß ist, aber eigentlich mag sie keiner. Gerade im Möbelbereich gibt es da ja einen Händler, den jeder kennt, der aber nicht die größten Sympathiewerte hat. Und das ist nicht mein Ziel. Ich möchte Qualität liefern. 

  • Wie kommen Sie dabei mit nur elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurecht? 

Wir haben ein starkes Partnernetzwerk. Deswegen sind wir intern sehr schlank dafür, was wir eigentlich umsetzen. Und wir bündeln auch ganz unterschiedliche Kompetenzen. Wir sagen immer, wir suchen keine Mitarbeiter, wir suchen Charaktere. Wir brauchen keine Möbelexperten – das können wir ausbilden. Wir brauchen Leute, die zu uns und zur Marke passen und ihr Know-how einbringen. So ergibt es sich, dass alle bei uns einen ganz unterschiedlichen Werdegang haben.

Der 36-Jährige hat seinen Vorstandsposten bei "Ada" gegen die Selbstständigkeit getauscht.  | Foto: Konstantinov
  • Der 36-Jährige hat seinen Vorstandsposten bei "Ada" gegen die Selbstständigkeit getauscht.
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Zur Person: Georg Walchshofer

Der 36-Jährige hat bereits während seines Industrielogistik-Studiums an der Montanuni Leoben erste Einblicke in die Möbelindustrie bekommen: Seit er seine Bachelorarbeit bei "Ada", einem der größten Polstermöbel- und Bettenproduzenten Europas, geschrieben hat, hat sich Walchshofer im Unternehmen kontinuierlich hochgearbeitet bis er noch in jungen Jahren eine Führungsposition und schließlich einen Posten als Vorstandsmitglied übernommen hat. 2020 kam dann der Entschluss, etwas Eigenes zu machen und so gründete der Grazer die Möbelmarke "Casarista" mit Sitz in der Kaiserfeldgasse

Swing Kitchen

  • Kaiserfeldgasse 3, 8010 Graz
  • Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 11 bis 22 Uhr
  • Web: www.swingkitchen.com

Beschreibung: Das familiengeführte Unternehmen wurde 2015 von Charly und Irene Schillinger in Wien gegründet, mit dem Ziel, traditionelles Fast Food durch nachhaltigere, gesündere Alternativen zu ersetzen. Elf Restaurants in drei Ländern zählt die vegane Fast-Food Kette mittlerweile. Seit 2017 gibt es die veganen Burger und Wraps von Swing Kitchen auch in der Steiermark, in der Grazer Innenstadt. 

Das sagt MeinBezirk.at: Burger, Salate und Wraps, hauptsächlich mit Tofu, zum Teil aber auch mit Karfiol statt Fleisch werden im Swing Kitchen in Retro-Atmosphäre angeboten. "Überraschend gut", stellt unser Interviewpartner beim Business-Lunch fest. Serviert werden einem die Speisen allerdings nicht – handelt es sich trotz aller Nachhaltigkeit und Qualität um ein Fast-Food Restaurant.

Mehr aus unserer Serie Business-Lunch liest du hier: 

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