Business-Lunch
"Cuppa Tea" – über das brodelnde Geschäft mit dem Tee

Business-Lunch wird zur Tea Time: Teehändler Martin Laschan spricht mit Redakteurin Antonia Unterholzer bei Kristinas Meisterkonditorei über das brodelnd heiße Geschäft.  | Foto: Konstantinov
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Mit seiner kleinen Teehandlung in der Gleisdorfergasse mischt Martin Laschan seit drei Jahren am Grazer Teemarkt mit. Seine Stammkundinnen und -kunden gewinnt der anglophile Einzelhändler mit Qualität und seiner Leidenschaft für die Teekultur.

GRAZ. Längst nicht mehr beschränkt sich Teekultur allein auf England – auch die Österreicherinnen und Österreicher wissen eine gute Tasse Tee zu schätzen und haben ihre Ansprüche an das Aufgussgetränk teils vom aromatisierten Teebeutel aus dem Supermarkt auf feine Teeblätter aus dem Fachhandel hochgekurbelt. In Graz werden Teeliebhaber jedenfalls fündig: Neben Platzhirschen wie Heissenberger, Brandtner und Co. lässt es der Grazer Teemarkt sogar zu, dass sich ein kleiner Händler durchsetzen kann.

Der Einzelhändler "Cuppa Tea" (englisch umgangssprachlich für "eine Tasse Tee") in der Gleisdorfergasse 9 ist zwar nur einige Quadratmeter groß, wartet aber mit qualitätsvollen Mischungen und feinem Porzellan auf. Inhaber Martin Laschan feiert am 16. Dezember sein dreijähriges Bestehen. Bei Tee und Kuchen hat der Wahlgrazer bei "Kristinas Meisterkonditorei" über das Geschäft mit dem Tee, die Konkurrenz und das Weihnachtsgeschäft gesprochen. 

Rund 150 Sorten Tee gibt es bei "Cuppa Tea" in der Gleisdorfergasse. | Foto: Cuppa Tea
  • Rund 150 Sorten Tee gibt es bei "Cuppa Tea" in der Gleisdorfergasse.
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Am 16. Dezember 2019 haben Sie "Cuppa Tea" eröffnet. Wie ist es dazu gekommen?
Ich habe davor Anglistik studiert – mein Zugang zum Tee kommt auch über meine Begeisterung für die englische Kultur. Ein prägendes Erlebnis war für mich außerdem, als mein Opa im Sterben lag und die ganze Familie zusammen Tee getrunken hat. Ich habe dann angefangen intensiv in die "Welt des Tees" einzutauchen und als ich gesehen habe, dass das Geschäftslokal in der Gleisdorfergasse frei ist, habe ich gedacht das würde gut passen.

Wie geht es Ihnen als kleiner Händler mit der Konkurrenz?
Ich bin Einzelunternehmer, mache also alles alleine. Das geht schon, aber natürlich sind die ersten Jahre ein bisschen schwierig und durch die Pandemie hat sich das bestimmt etwas verlängert, weil die Menschen natürlich weniger in der Stadt waren und weniger Touristen hier waren. Das Geschäft ist auf jeden Fall noch im Wachstum. Bezüglich Konkurrenz hilft es, dass alle ein etwas anderes Angebot haben. Bei manchen Geschäften ist der Tee aromatisiert – bei mir sind es wirklich reine Schwarz- und Grüntees. Außerdem habe ich auch englische Keramik, was es sonst in Graz nicht wirklich gibt. Man bekommt bei mir also alles für den typisch englischen "Afternoon-Tea". Und ich habe auch echte japanische Keramik speziell für Grünen Tee.

Der anglophile Einzelhändler mischt seit drei Jahren am Grazer Teemarkt mit. | Foto: Konstantinov
  • Der anglophile Einzelhändler mischt seit drei Jahren am Grazer Teemarkt mit.
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Viele kaufen ihren Tee wohl auch einfach im Supermarkt.
Natürlich, aber da gibt es in der Regel keine große Auswahl und meistens nur aromatisierte Teebeutel – das ist schon komfortabel, aber qualitativ sind das gravierende Unterschiede. Bei mir gibt es etwa 150 Sorten, darunter größtenteils Schwarztee und Grünen Tee aber auch Früchte-, Kräuter- und Rotbuschtee. Teilweise ist es sogar günstiger, 100 Gramm bei mir offen zu kaufen als die Teebeutel im Supermarkt. Nach oben hin gibt es dann nicht wirklich eine Grenze. 

Schätzen die Grazerinnen und Grazer guten Tee?
Ich habe auf jeden Fall viele Stammkundinnen und -kunden, die sich auch wirklich für Tee interessieren und entsprechend auch Wert auf Qualität legen. Ich habe das Gefühl, dass auch viele von Kaffee auf Tee umsteigen. Die Teekultur nimmt auf jeden Fall zu.

Merken Sie, dass zu Weihnachten mehr Tee getrunken wird?
Natürlich, das vierte Quartal ist das beste. Vor allem der November, Dezember, und speziell die zwei Wochen vor Weihnachten sind die Hauptumsatz-Zeit. Wir haben auch weihnachtliche Mischungen mit Sternanis, Orange, Ingwer oder Mandel. Meine Stammkundinnen und -kunden sowie "richtige" Teetrinkerinnen und -trinker kommen aber das ganze Jahr über, auch im Sommer. 

Zur Person: Martin Laschan

Der gebürtige Obersteirer hat ursprünglich Anglistik in Graz studiert, seine Vorliebe für England hat sich dann aber auf die Teekultur fokussiert: Vor drei Jahren hat der 31-Jährige seine Teehandlung "Cuppa Tea" in der Gleisdorfergasse eröffnet, in der er rund 150 Teesorten und englisches sowie japanisches Porzellan verkauft. Persönlich trinkt Martin Laschan am liebsten kräftigen Schwarztee mit Milch in der Früh, nachmittags etwas leichtere Sorten wie Ceylon oder und Darjeeling und zwischendurch auch gerne eine Tasse Grüntee – dann aber richtig zubereitet, mit 80 Grad-heißem Wasser. 

Zum Business-Lunch gab es diesmal hausgemachte Mehlspeisen-Spezialitäten. | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Zum Business-Lunch gab es diesmal hausgemachte Mehlspeisen-Spezialitäten.
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Kristinas Meisterkonditorei 

Beschreibung: Der Standort in der Giradigasse wird vielen noch als "Zafita" bekannt sein. Die legendäre Konditorei wird allerdings seit mehreren Jahren als "Kristinas Meisterkonditorei" geführt. Bei der Neugestaltung des Lokals entstand eine gelungene Verbindung zwischen Tradition und modernem Zeitgeist mit Kaffeehauscharme. Konditormeisterin und Geschäftsführerin Kristina Kellner serviert von Montag bis Samstag hausgemachte Mehlspeisen, handgeschöpfte Schokoladen, pikante Snacks und auch Frühstück. 

Das sagt die Woche: Ebenso wie beim traditionsträchtigen Vorgänger muss man sich bei Kristinas Meisterkonditorei umsehen, um Mittags noch ein Platzerl zu ergattern, denn im charmanten Gastraum tummeln sich die Grazer Süßspeisen- und Kaffee-Liebhaberinnen und -Liebhaber. Zwar serviert die Meisterkonditorin auch pikante Snacks, zum Business-Lunch mit dem benachbarten Teehändler gibt es allerdings Kaffee, Tee und Kuchen. Sowohl die saisonale Zwetschken-Mohn-Topfentorte als auch die klassische Sachertorte konvenieren sehr. 

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