Business Lunch mit Bergfuchs
Das gemeinsame Hobby als "Teambuilder"
Bergfuchs macht einiges anders: Bei Bewerbungen zählt Bergerfahrung mehr als Berufserfahrung. Im Business-Lunch erzählt Prokurist Georg Schrutka warum ein Bergsportfachgeschäft in der Stadt funktionieren kann.
GRAZ. Seit dem Jahr 1996 befindet sich mit Bergfuchs ein Bergsportfachgeschäft weit weg von den Alpen oder dem Hochgebirge mitten in der Grazer Innenstadt. Im Business-Lunch erzählt Bergfuchs Prokurist Georg Schrutka, warum dieses Geschäftsmodell trotzdem oder gerade deshalb gut funktioniert, warum "klettern" die wichtigste Jobqualifikation ist und wie der Onlinehandel die Branche verändert.
- Warum funktioniert ein Kletterfachgeschäft in der Stadt?
Georg Schrutka: Der Fachhandel funktioniert in der Stadt deshalb so gut, weil Alpinsport hier nicht alltäglich ist. Menschen, die in der Stadt leben, zieht es im Urlaub öfter in die Natur und die geben dann teilweise auch viel Geld für den Skiurlaub oder eine geführte Bergtour, für ein Erlebnis aus. Wenn ich für den Urlaub schon viel Geld in die Hand nehmen, dann möchte ich auch, dass meine Ausrüstung dementsprechend dafür geeignet ist. Es gibt zwar bereits einige sehr gute Hallen und Klettermöglichkeiten, eine alpine Erfahrung ist aber trotzdem etwas ganz Anderes. Außerdem konzentrieren wir uns wirklich nur auf den Bergsport und machen nichts links oder rechts davon.
- Was ist Ihnen bei Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders wichtig?
Unsere Kernkompetenz ist der Verkauf, dabei ist Verkaufserfahrung oder eine Ausbildung im Vorfeld für uns nicht ausschlaggebend, sondern unsere Leute müssen selber am Berg unterwegs sein und das nicht nur ein bisschen. Uns geht es wirklich darum, dass sie ernsthaft Alpinsport betreiben, das ist mehr als ein, zwei Mal im Jahr in die Kletterhalle oder auf Wanderwegen zu gehen. Diese Erfahrung und Expertise ist für uns extrem wichtig und kann auch nicht ersetzt werden, das Verkaufen kann man lernen.
- Ihr Standort befindet sich seit jeher in der Nähe der Annenstraße, die sich über die Jahrzehnte doch stark verändert hat, merken Sie diese Veränderungen?
Eigentlich nicht. Der Kunde, der zu uns kommt, kommt, weil das kaufen möchte, der Kunde der zu uns kommt, kommt weil er sich von uns beraten lassen möchte, um zu shoppen oder um zu schauen, kommen die wenigsten. Einerseits ist der Standard für Laufkundschaft natürlich nicht ideal, andererseits ist es für uns aber eine gute Lage, weil wir trotzdem zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit der Straßenbahn oder mit dem Auto erreichbar sind. Ein Standort im Stadtzentrum würde für uns kaum Vorteile mit sich bringen.
- Wie hat der Onlinehandel das Geschäft verändert?
Vor allem durch die Pandemie hat sich dieser Bereich von einer Minute auf die andere extrem verändert. Wir haben sehr lange jährlich einen hochwertigen Print Berg-Katalog herausgebracht, aber wenn man über einen Webshop etwas verkaufen möchte, braucht es eine Onlinepräsenz. Deshalb haben wir beschlossen das Budget des Katalogs anders zu investieren und stattdessen unseren Webshop über Social Media und unsere Homepage zu vermarkten, was gut funktioniert.
- Welche Teambuilding-Maßnahmen ergreifen Sie? Klettern als Firmenausflug?
Das klingt vielleicht erst einmal komisch, aber Teambuiding brauchen wir eigentlich nicht. Natürlich gibt es Themenveranstaltungen und Schulungen, aber bei uns verabreden sich die Leute eigentlich von selbst untereinander zum Klettern, zu Bergtouren oder zum Schifahren. Uns verbindet dieses gemeinsame Hobby, die gemeinsame Leidenschaft für den Bergsport.
Zur Person: Georg Schrutka
Georg Schrutka kam in Oberösterreich auf die Welt und absolvierte eine HTL mit dem Schwerpunkt Maschinenbau, im Anschluss begann er ein Maschinenbaustudium, wechselte später aber zu Architektur, dieses Studium schloss er auch ab, fand allerdings kein Anstellungsverhältnis, das ihm zusagte oder in seinen Worten: "Zu diesen Bedingungen habe ich mich geweigert in einem Architekturbüro zu arbeiten." Anschließend visierte Schrutka die Ausbildung zum Bergführer an, während der Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung begann er Teilzeit bei Bergfuchs zu arbeiten, wo er mit der Zeit, Schritt für Schritt mehr Verantwortung übernehmen durfte. Seit zwei Jahren ist er Prokurist der Grazer Niederlassung.
Das "Rondo" am Marienplatz
Marienplatz 1, 8020 Graz
Tel.: 0316 25 88 98
Web: www.restaurant-rondo.at
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 21 Uhr und samstags ab 17 Uhr.
Beschreibung: Das Rondo serviert eine breite Palette an Speisen und Getränken, dabei legt man vor allem auf regionale und frische Produkte Wert. Das Credo lautet: essen und trinken, nicht mehr und nicht weniger. Diesem Credo wird man im abgerundetem Ambiente am Marienplatz auch gerecht.
Das sagt "MeinBezirk": Gastfreundschaft wird im "Rondo" großgeschrieben, zu Mittag gibt es preiswerte, aber hochwertige Menüs, die geschmacklich zu überzeugen wissen. Mit zuvorkommendem Service sowie kurzen Wartezeiten blieben beim "Business-Lunch" keine Wünsche offen.
Business Lunch
Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.
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