Die Wohlfühlwelt im Elektrobereich: Businesslunch mit Elektrofachhandel Kühr

Ein gemütliches Frühstück im Temmel-Stammhaus: Christine Kühr (Mitte) und Redakteur Christoph Hofer ließen es sich schmecken. | Foto: Foto Jörgler
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Kundenkontakt ist für sie das Um und Auf: Christine Kühr über den Elektrofachhandel und seine Zukunft.

Die Waschmaschine muss getauscht werden, ein neuer Fernseher soll her, der Kühlschrank ist zu klein geworden: Elektrogeräte bestimmen unser Leben. Heute ist aber nicht nur der Anspruch der Kunden, sondern auch die Auswahl gestiegen. Welche Rolle gerade dann Beratung spielt, und wie ein Elektrofachhandel gegen die Großen bestehen kann, hat die WOCHE im Gespräch mit Christine Kühr erörtert.

WOCHE: Was unterscheidet ETP Elektrofachhandel Kühr von anderen Unternehmen in der Branche?
Christine Kühr: Ich kann nicht die anderen verändern, ich kann nur uns verändern. Dahingehend muss man als Fachhändler seinen Platz, seine Nische finden. Heute sehen wir uns als Traditionsbetrieb, der am Puls der Zeit ist. Ziel ist und bleibt es, ein Einkaufserlebnis mit Wohlfühlatmosphäre anzubieten. Wir wollen uns für jeden Kunden so viel Zeit nehmen, wie er braucht. Dazu kommt unser umfangreiches Serviceangebot.

Von welchen Serviceleistungen sprechen Sie konkret?
Wir sehen uns generell als Problemlöser. Ein Beispiel: Wenn ein Fernseher Probleme bereitet, der nicht bei uns gekauft wurde, übernehmen wir gerne auch die Einstellung und Programmierung. Die Leute wissen heute oft nicht, wohin sie sich mit technischen Problemen wenden können.

Sehen Sie da eine Entwicklung?
Da gibt es verschiedene Ansätze. Einerseits werden Geräte immer technischer und weisen immer mehr Funktionen auf, andererseits muss man berücksichtigen, dass die Zahl der älteren Personen bei uns steigt. Daher helfen wir beispielsweise auch in Altersheimen oder Einrichtungen wie Betreutes Wohnen: Bekommen wir da einen Anruf am Wochenende, dass das TV-Gerät streikt, fahren wir hin und helfen der Person.

Auf Ihrer Homepage heben Sie auch die Beratung hervor. Was kann beim Kauf eines Elektrogerätes schiefgehen?
Mehr, als man glaubt. Ich muss nur das Beispiel Kühlschrank hernehmen: Soll er eingebaut werden, braucht er einen Unterbau, muss ein Hochschrank her? Für all diese Varianten braucht es eine unterschiedliche Technik. Wenn man das nicht berücksichtigt, wird das falsche Gerät angeschafft. Daher gibt’s von unserer Seite eine Bedarfsermittlung, die kostenlos auch beim Kunden vor Ort angeboten wird.

Wenn das richtige Gerät gefunden ist, wie fahren Sie dann fort?
Der Kunde kann auf ein All-in-Service bauen: Wir übernehmen Zustellung, Aufstellung, die fachgerechte Montage und entsorgen Altgeräte. Werden darüber hinaus Tischler, Elektriker oder andere Handwerker benötigt, übernehmen wir die Organisation.

Der Kunde muss sich de facto um nichts kümmern?
Das ist der springende Punkt. Heute sind die meisten Menschen im Job so gefordert, dass sie sich abends nicht auch noch um den Einbau von Haushaltsgeräten oder den Anschluss eines Receivers kümmern wollen. Da setzt unser Angebot an.

Welche Rolle spielt der Internethandel?
Die Kunden nutzen das Internet vor allem, um sich vorab zu informieren. Im Netz werden aber oft Technologien propagiert, die hierzulande noch gar nicht ordentlich verwendet werden können. Insofern ist es wieder eine gute, fundierte Beratung, die helfen kann. Mein Credo lautet: Ein zufriedener Kunde bringt den nächsten.

Vor welchen Herausforderungen steht die Branche?
Man muss vielleicht noch besser kommunizieren, dass eine Serviceleistung auch ein bisschen teurer sein kann. In Summe glaube ich aber, dass der Fachhandel mit seinen Beratungs- und Serviceleistungen, auch aufgrund der immer diffizileren Technik, zukunftsfähig ist.

Zur Person

Geboren am 6. Mai 1964.
Aufgewachsen in Stadl an der Mur.
Hat das Gymnasium in Murau besucht und danach ein Jus-Studium in Graz absolviert.
Während der Studienzeit hat Kühr immer nebenbei im Verkauf gearbeitet. "Ich habe alles verkauft, von Küchenmaschinen bis zu Bleikristall."
Nach dem Gerichtsjahr stand für sie fest, dass sie nicht ins Gericht, sondern in die Wirtschaft gehen möchte.
Später hat sie dann Rudolf Jasbar, der den Traditionsbetrieb ETP gegründet hat, kennengelernt.
1992 ist sie ins Unternehmen eingestiegen. Die Leitung hat sie 2004 übernommen.
Neben ihren unternehmerischen Tätigkeiten ist sie vor allem als Netzwerkerin sehr aktiv.
Unter anderem ist sie WB-Obfrau in Puntigam, Bezirksvorsitzende-Stellvertreterin von Frau in der Wirtschaft Graz, als Lehrlingsprüferin und bei der Wirtschaftskammer im Gremium Elektro- und Einrichtungsfachhandel aktiv.
Besonders stolz ist Kühr, dass sie mitgeholfen hat, die Berufsschule Hartberg komplett neu auszustatten.
Trotz ihrer Vielzahl an Tätigkeiten hat die 54-Jährige, die in einer Beziehung lebt, Zeit für Hobbys: "Garteln und Kochen sind meine großen Leidenschaften. Da kann ich richtig abschalten."

Infos zum Unternehmen

ETP (Elektro Technische Produkte) Elektrofachhandel Kühr wurde 1982 von Rudolf Jasbar gegründet.
Anfang der 1990er-Jahre ist die heutige Inhaberin, Christine Kühr, zum Unternehmen gestoßen.
Die Leitung hat sie im Jahr 2004 übernommen.
Das Angebot fußt auf drei Säulen: Haushaltsgeräte (Stand- und Einbau), TV- und Unterhaltungselektronik, Empfangstechnik.
Zu den Leistungen zählen neben der umfassenden Beratung und dem Verkauf auch das All-in-Service (von der Zustellung bis zur Montage passiert alles aus einer Hand).
Bei Reparaturen greifen Kühr und ihr Team auf Partner zurück: Geräte werden beim Kunden abgeholt und nach der Reparatur wieder aufgestellt.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr
Adresse: Puntigamer Straße 161
Kontakt: 0316/293266
E-Mail: christine.kuehr@aon.at
Web: http://www.etp-kuehr.at/

Gast & Wirtschaft: 
Café-Konditorei-Eis Temmel

Adresse: Mitterstraße 1, 8055 Graz
Telefon: 0316/29 58 02
Web:https://temmel.com/stammhaus-temmel/
Öffnungszeiten: Ab Mai wieder von 9 bis 22 Uhr, in den Wintermonaten von 9 bis 21 Uhr. Kein Ruhetag.
Beschreibung: Die Eis-Erfolgsgeschichte von Charly Temmel hat vor 35 Jahren mit der Eröffnung des Stammhauses in Puntigam begonnen. Den ersten Betrieb führt seit mittlerweile 25 Jahren Manfred Temmel. Angeboten werden Frühstücksvariationen, kleine Snacks, Getränke und natürlich Eisbecher. Dazu gibt’s Köstlichkeiten aus der hauseigenen Konditorei.
Das Essen: Sowohl Christine Kühr als auch Redakteur Christoph Hofer entschieden sich für das Französische Frühstück (Croissant, Marmelade), ein Glas Orangensaft und zwei Cappuccino.
Die WOCHE meint: Dass Temmel Eis machen kann, weiß jeder, aber auch das Frühstück hält in Sachen Qualität locker mit. Dazu kommt die sehr freundliche und aufmerksame Bedienung. Gemütlich einen Kaffee im Stammhaus trinken: Das schreit nach Wiederholung.

Ein gemütliches Frühstück im Temmel-Stammhaus: Christine Kühr (Mitte) und Redakteur Christoph Hofer ließen es sich schmecken. | Foto: Foto Jörgler
Ist Netzwerkerin mit Leib und Seele: Chr. Kühr | Foto: Foto Jörgler
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