Für die Bauern nur Brotkrumen

Bauern wehren sich: Wenn Brot teurer wird, hätte das nichts mit dem Getreidepreis zu tun.

Den Schwarzen Peter will sich die Landwirtschaft nicht unterschieben lassen, wenn es um die angekündigte Teuerung von 7 Prozent bei Brot und Gebäck geht. "Die Bauern lassen sich das Bummerl nicht umhängen, weil der Rohstoffanteil beim Preis für Brot und Semmeln minimal ist. Als die Getreidepreise im Vorjahr um 40 Prozent niedriger waren, sind Brot und Gebäck auch nicht billiger geworden", stellt Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Wlodkowski klar.

Schuld am hohen Getreidepreis (208 Euro pro Tonne, Stand: 11. August) seien Spekulanten, die aufgrund des Exportstopps von Russland um Gewinne bangen. Zwar wird heuer eine geringere Welternte erwartet, es gäbe aber genügend Vorräte. In ísterreich wird die geschätzte Getreideernte mit 4,6 Millionen Tonnen inklusive Mais um 5 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. Auch in der EU wird sie nach der Rekordernte 2009 mit 280 Millionen Tonnen niedriger sein. Die generell guten Ernten würden aber keine so hohen Preisausschläge zulassen.
Getreide-Weltmarkt:
Weltgetreideernte: 1,7 Milliarden Tonnen im Jahr
Verbrauch: 1,6 Milliarden Tonnen pro Jahr in den Herstellerländern
Weltmarkt:  100 Millionen Tonnen (ein Siebzehntel) werden gehandelt.
Spekulation: Normalerweise wirft Russland 20 Millionen Tonnen (ein Fünftel) auf den Markt. Wegen des Exportstopps gingen die Kurse an den Börsen nach oben, obwohl die Weltvorräte mit 370 Millionen Tonnen gesichert sind.
Autorin: verena.schleich@woche.at

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