Business-Lunch
Grazer revolutionieren Hautkrebsvorsorge mit "SkinScreener"

Wie Hautkrebsvorsorge per App funktioniert und welche Ziele sich das Grazer Medizintechnik-Startup "Medaia" für die Zukunft gesteckt hat, erzählt CEO Albin Skasa Redakteurin Antonia Unterholzer beim Business-Lunch im Operncafé.  | Foto: Konstantinov
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  • Wie Hautkrebsvorsorge per App funktioniert und welche Ziele sich das Grazer Medizintechnik-Startup "Medaia" für die Zukunft gesteckt hat, erzählt CEO Albin Skasa Redakteurin Antonia Unterholzer beim Business-Lunch im Operncafé.
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Wie das Grazer Startup "Medaia" mit seiner Smartphone-App"SkinScreener" die Hautkrebsvorsorge nicht nur in Österreich sondern auf internationaler Ebene revolutionieren möchte, schildert CEO Albin Skasa beim Business-Lunch mit "MeinBezirk.at" in seinem Stammlokal. 

GRAZ. Hautkrebsvorsorge mittels Smartphone – das macht die App "SkinScreener" des Grazer Medizintechnik-Startups "Medaia" möglich. Die verdächtige Hautstelle wird mit der Handykamera gescannt und ein integriertes Ampelsystem der App zeigt die jeweilige Risikostufe für Hautkrebs an. So kann gegebenenfalls frühzeitig ärztliche Hilfe eingeholt werden. Für diese bahnbrechende Innovation wurde das Unternehmen bereits 2020 mit dem Regionalitätspreis der RegionalMedien Steiermark ausgezeichnet. Über 200.000 Downloads zählt die Hautkrebs-Vorsorge-App made in Graz bereits, dabei ist "SkinScreener" erst seit wenigen Jahren auf dem Markt.

Den Sprung ins Ausland hat das Team rund um Geschäftsführer Albin Skasa bereits erfolgreich gemeistert – in acht Ländern ist die App verfügbar. Mit einer überarbeiteten Version der Anwendung und einer noch höheren EU-Zertifizierung möchte das Medizintechnik-Startup nun international noch weiter wachsen, mit keinem geringeren Ziel, als die Gesundheitsvorsorge in Sachen Hautkrebs zu revolutionieren. Beim Business-Lunch mit MeinBezirk.at im Operncafé in Graz hat Albin Skasa über diese Vorhaben gesprochen und verraten, welche Philosophie das motivierte "Medaia"-Team antreibt.

Verdächtige Muttermale und Vorstufen von Hautkrebs zu erkennen, verspricht die App "SkinScreener" des Grazer Medtech-Startups. | Foto:  medaia
  • Verdächtige Muttermale und Vorstufen von Hautkrebs zu erkennen, verspricht die App "SkinScreener" des Grazer Medtech-Startups.
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  • Welche Vision steckt hinter "SkinScreener"?

Albin Skasa: Wir können mit dieser Technologie Hautkrebsprävention möglichst jedem Menschen einfach und kostengünstig zugänglich machen. Unser Ziel ist nicht primär, Profite zu maximieren, sondern ein Tool bereitzustellen, mit dem wir unter großflächigem Einsatz viel Leid verhindern und durch Vorsorge vielleicht sogar dem Staat Kosten ersparen können. 

  • Die Idee scheint gut anzukommen – einer Ihrer prominentesten Investoren ist ja etwa Ex-Kanzler Sebastian Kurz. 

Ja, auch den Sebastian haben wir als Unterstützer an Board, genauso wie Stefan Liechtenstein. Unsere Investoren sehen, genau wie wir, einen gesellschaftlichen Mehrwert in dem, was wir tun.

  • Gibt es spezielle ethische Fragestellungen, die aus unternehmerischer Sicht bei einem Medizinprodukt beachtet werden müssen?

Nun, ich glaube, wenn man direkt die Gesundheit der Menschen beeinflusst, sollte man sich dessen schon bewusst sein. Daher verfolgen wir bewusst auch einen gewissen ethischen Ansatz – die Qualität muss als eine der obersten Prämissen hergenommen werden. Dieser Anspruch sollte bei Medizinprodukten gegeben sein. 

  • Daher haben Sie "SkinScreener" kürzlich auch entsprechend noch strengerer Regulierungen zertifizieren lassen?

Genau. Das Produkt ist jetzt mit einem neuen Regulatorium zertifiziert. Das bedeutet für den Nutzer eine noch höhere Patientensicherheit, weil es extern noch einmal überprüft wurde. In unserem Feld sind wir EU-weit die ersten, die diese Zertifizierung haben. In Kürze wird auch eine neue Version der App rauskommen, mit einem optimierten Algorithmus und einer verbesserten Bedienbarkeit. Laut einer klinischen Studie hatte SkinScreener bisher eine 95-prozentige Trefferquote bei der Risikoerkennung von Hautkrebs. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Quote nun nochmal erhöht. 

Seit 2021 für die organisatorische Entwicklung des Unternehmens verantwortlich: Jurist Albin Skasa | Foto: Konstantinov
  • Seit 2021 für die organisatorische Entwicklung des Unternehmens verantwortlich: Jurist Albin Skasa
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  • Beeindruckend! Braucht man so gesehen denn überhaupt noch einen Hautarzt?

Wir sehen, dass der Einsatz solcher Technologien zur Unterstützung von Diagnosen und zur rascheren Erkennung absolut Sinn macht, nicht nur im Hautkrebsbereich. Allerdings stellt SkinScreener keine Diagnosen. Technisch wäre es wahrscheinlich möglich. Aber aus einer rechtlichen Perspektive heraus sage ich klar nein – es wird keinen Arzt ersetzen, nicht in der nächsten Dekade. Denn selbst wenn die Technik diagnostiziert, stellt sich ja die Frage, wer dann behandelt und wer für die Behandlung haftet. Außerdem gibt es noch die mentale Komponente: Ich halte es für falsch, jemanden mit einer schlechten Diagnose alleine zu lassen. Ich bin also fest davon überzeugt, dass diese digitalen Technologien vermehrt in unterschiedlichsten Formen als Unterstützung für Gesundheit und Prävention eingesetzt werden, es macht aber glaube ich keinen Sinn, einen Arzt zu ersetzen.

  • Wie geht es mit dem Unternehmen in naher Zukunft weiter?

Wir werden uns auf jeden Fall erweitern. Als nächstes gehen wir die nordischen Länder und dann auch Benelux an, sodass man Westeuropa abdecken kann. Das ist auch der Vorteil dieser Höherqualifizierungen, dass man gewisse Erleichterungen in anderen Ländern hat. Zum Beispiel auch in Australien, wo es viel Potenzial für unserer Produkt gäbe. Dort wird Hautkrebsvorsorge nämlich viel höher priorisiert, nachdem die Wahrscheinlichkeit, betroffen zu sein in Australien aufgrund der Sonneneinstrahlung in Kombination mit der hellen Haut der Bevölkerung bei 70 Prozent liegt. Im Vergleich: bei uns liegt die Wahrscheinlichkeit, an Hautkrebs zu erkranken, bei etwa 20 Prozent.

  • Das sind durchaus beunruhigende Zahlen.

Nun, das ist wirklich beängstigend. Das Auftreten von Melanomen und anderen Hautkrebsarten hat in den letzten Jahren weltweit stetig zugenommen. Aber die Früherkennung spielt hierbei eine Schlüsselrolle!

Zur Person: Albin Skasa

Seit August 2021 ist Albin Skasa als CEO für die organisatorische Entwicklung des 2019 gegründeten Medizintechnik-Startups "Medaia" zuständig. Nach seinem Abschluss der Rechtswissenschaften an der Uni Graz startete Albin Skasa seine Karriere in der Wirtschaftsprüfung bei Moore Stephens Advisa. 2015 wechselte er als Investmentmanager zur Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (SFG), wo er bis Juli 2021 tätig war und umfangreiche Erfahrung im Bereich Führung und Entwicklung von Startups sammeln konnte. Skasa begleitete "Medaia" bereits seit Ende 2020 als Beteiligungsmanager der SFG. Dabei hat er maßgeblich an der Organisationskultur und an der neuen Wachstumsstrategie mitgearbeitet. 

Gebackener Karfiol und Linguine Bolognese gab es zum "Business-Lunch" im Operncafé.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • Gebackener Karfiol und Linguine Bolognese gab es zum "Business-Lunch" im Operncafé.
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"Speis und Trank den ganzen Tag" im Operncafé

  • Opernring 22, 8010 Graz
  • Öffnungszeiten: Mo-Do: 8-23 Uhr; Fr-Sa: 8-24 Uhr; Sonntag: 8-21 Uhr
  • Tel.: +43 316 830 436
  • Web: www.operncafe.at

Beschreibung: Das Operncafé ist seit Jänner 2020 Teil der Gastro-Dynastie von Judith und Gerald Schwarz. Die Geschichte des traditionsträchtigen Grazer Kaffeehauses reicht aber lange über die "Aiola-Famile" hinaus. Schon vor über 160 Jahren haben sich Künstler, Denker und Genießer im Café nahe dem namensgebenden Opernhaus getroffen. Seitdem wurde dem Grazer Kult-Lokal immer wieder frischer Wind zugeweht, zuletzt im Aiola-Stil mit viel Pink und "Tamtam" von den Schwarz'. 

Das sagt MeinBezirk.at: Von Morgens bis Abends ist man im Operncafé gut bedient, denn morgens wird bereits Frühstück aufgetischt und die Brasserie bietet den ganzen Tag über kleine Köstlichkeiten und frischen Kaffee, bevor sich das Kaffeehaus abends in eine Bar verwandelt. Davor gibt es aber noch eine feine Auswahl an Speisen auf der Mittagskarte. Beim Business-Lunch wurden es einmal der gebackene Karfiol und einmal die Linguine Bolognese. Beides konvenierte. 

Mehr von unserer Serie "Business-Lunch" liest du hier: 

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