Business-Lunch
"Il Pastaio" ist die Tür von Graz nach Italien

Alles Italien: Feinkosthändler Christian Tersanski und "MeinBezirk"-Redakteurin Antonia Unterholzer wurden im Ristorante Corti von Karolina bedient. | Foto: Brand Images
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"Alles Italien" diese Woche beim Business-Lunch: "Il Pastaio"-Chef Christian Tersanski hat beim italienischen Mittagessen im Ristorante Corti über Menschlichkeit und italienische Feinkost in seinem Geschäft gesprochen.

GRAZ. Mit der Eröffnung des Spezialitätengeschäfts "Il Pastaio" am Kaiser-Josef-Platz Anfang der 1980er-Jahre, hat die damalige Besitzerin Verena Schilhan ein Stück Italien nach Graz gebracht. "Vor 40 Jahren gab es bei uns weder italienische Nudeln noch Mozzarella oder Prosciutto", erinnert sich Christian Tersanski, der das Geschäft vor vier Jahren übernommen hat. 

Warum der Grazer seine Tätigkeit in einem internationalen Konzern gegen italienische Feinkost getauscht hat, warum es "Greißler" wie "Il Pastaio" in einer schnelllebigen Welt braucht und was das Geschäft im Kern ausmacht, erklärt Tersanski beim Business-Lunch mit MeineBezirk beim italienischen Mittagsmenü im Ristorante Corti.

Seit vier Jahren führt Christian Tersanski "Il Pastaio" am Kaiser-Josef-Platz. | Foto: Il Pastaio
  • Seit vier Jahren führt Christian Tersanski "Il Pastaio" am Kaiser-Josef-Platz.
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  • Wie ist es dazu gekommen, dass Sie "Il Pastaio" übernommen haben?

Christian Tersanski: Ich war lange Zeit in einem großem Unternehmen tätig, im Vertrieb und Marketing. Bis vor vier Jahren war ich also Arbeitnehmer und nicht Arbeitgeber. Als mein Weg dort zu Ende war, hab ich mir dann ganz pragmatisch die Frage gestellt: Ich bin 50plus – fange ich wieder in einem Unternehmen an oder mache ich etwas eigenes? Da ist die Erkenntnis mitgeschwungen, dass ich gewisse Dinge lieber selbst in der Hand haben und meine eigenen Ideen einwirken lassen möchte. Ich habe mir dann darüber Gedanken gemacht, was mich eigentlich interessiert und da war klar, dass mich die Liebe zum Essen, zu guten Lebensmitteln und zur italienischen Küche schon immer begleitet hat. Dass Il Pastaio dann eine Fortführung gesucht hat, war ein glücklicher Zufall – das Geschäft ist eine Institution in Graz wenn es um italienische Feinkost geht.

  • Ihr Arbeitsalltag vom Angestellten hin zum Kaufmann hat sich dann wohl stark verändert?

Man macht das natürlich aus einer ganz anderen Überzeugung, weil es einem selbst gehört und man diese Dinge zur Freude macht. Aber ja, man muss ehrlich sagen – Selbstständig zu sein bedeutet wirklich selbst und ständig zu arbeiten. Es ist ein bisschen wie bei einem Eisberg: Das was die Kunden im Geschäft sehen, ist die Spitze über Wasser, aber dann gibt es ja noch ganz triviale Dinge im Hintergrund – es wird bei uns nicht nur Prosciutto eingekauft sondern auch Spülmittel, es müssen Versicherungen abgeschlossen und Strompreise verglichen werden... Diese Dinge sollen irgendwie nebenbei laufen, während du im Geschäft bist. Weil du musst präsent sein, so ein Geschäft lebt mit den Personen die drinnen sind.

Seine Leidenschaft für die italienische Küche war ausschlaggebend für Christian Tersanskis Karriereweg. | Foto: Brand Images
  • Seine Leidenschaft für die italienische Küche war ausschlaggebend für Christian Tersanskis Karriereweg.
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  • Welche Rolle spielt der persönliche Kontakt für Ihr Geschäft?

Wir sehen uns als Vermittler zwischen den Produzenten und den Kunden. Man sollte immer irgendetwas mitnehmen können, wenn man bei uns ist – ob Information über das Produkt, den Produzenten, die Zubereitung oder wenn's nur ein Tipp für eine Italien-Reise ist. Das macht die Menschlichkeit aus in unserem Geschäft, dafür wollen wir uns Zeit nehmen. Unsere Welt wird ja immer schnelllebiger und so entwickelt sich auch das Einkaufen – ich denke da an die Selbstbedienungs-Supermärkte. Ich möchte mich keiner Entwicklung verweigern, aber ich glaube, dass auch Geschäfte ihre Berechtigung haben, in denen man wirklich noch miteinander kommuniziert.

  • Am und um den Kaiser-Josef-Platz wird diese Art des Einkaufs ja durchaus praktiziert.

Ich bin ein Verfechter des Einkaufens in der Innenstadt, deshalb liebe ich auch die italienischen Städte, wo wirklich viel Leben ist. In Graz gibt es mittlerweile an jeder Ecke der Stadt ein riesen Einkaufszentrum. Hier am Kaiser-Josef-Platz haben wir dazu einen kleinen Gegenpol – wir befruchten uns alle gegenseitig, da ist man sich nicht im Weg, weil jeder seine zentralen Produkte hat, für die er steht. So stehen wir für authentische Spitzenprodukte aus der italienischen Feinkost 

Zur Person: Christian Tersanski

Bevor Christian Tersanski 2020 das italienische Feinkostgeschäft "Il Pastaio" übernommen hat, war der gebürtige Grazer lange Zeit im Bereich Vertrieb und Marketing eines internationalen Unternehmens tätig. Ausschlaggebend für die Übernahme des Geschäfts waren seine Leidenschaft für die italienische Küche und der Wunsch, selbstständig einen Betrieb zu führen. Mindestens alle 14 Tage fährt Christian Tersanski nun persönlich zu seinen Produzentinnen und Produzenten, um seiner Grazer Kundschaft feinste italienische Produkte vom Prosciutto über das Olivenöl bis hin zu handgemachten Teigwaren im Geschäft am Kaiser-Josef-Platz anbieten zu können. 

Mittags gibt es im Corti immer auch ein Tagesmenü. | Foto: MeinBezirk.at
  • Mittags gibt es im Corti immer auch ein Tagesmenü.
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Italienischer Vorreiter in Graz: Ristorante Corti

  • Adresse: Münzgrabenstraße 17, 8010 Graz
  • Lunch: Di-Fr 12-15 Uhr; Dinner: Di-Sa 17-24 Uhr
  • Tel.: 0316 817080
  • Web: ristorantecorti.at

Beschreibung: Es ist das älteste italienische Restaurant der Stadt und wurde als erstes in Österreich mit einer Haube ausgezeichnet: Vor 50 Jahren hat Küchenchef Engelbert Stradner das Ristorante Corti eröffnet und hat damit einen authentischen, außergewöhnlichen Ort in Graz geschaffen. Die Räume sind klein und schummrig, die Wände mit Figuren aus der Commedia dell’Arte bemalt. Die Beleuchtung sind alte Straßenlaternen – genauso gut könnte man in einer Seitengasse Venedigs tafeln.

Das sagt "MeinBezirk": Italophile Grazerinnen und Grazer, die im Il Pastaio einkaufen, gehen zum Essen ins Corti. Nicht nur für das stilechte, täglich frisch gebackene Brot, das feine italienische Olivenöl, die legendär köstliche Pappa al Pomodoro oder das hausgemachte Erdbeereis, lohnt es sich, das Ristorante Corti aufzusuchen – neben der hervorragenden Küche ist es die stimmungsvolle Atmosphäre, zu der nicht zuletzt die hier arbeitenden Menschen beitragen, die einen Besuch im Corti zu einem besonderen Erlebnis machen.

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Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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