Business-Lunch mit "Heist"
Jungunternehmerin setzt Fashion-Statements

Nicht nur die Zutaten in der "Speis" sind regional, auch Selina Grassers (Mitte) Taschen, über die sie mit Redakteurin Antonia Unterholzer spricht. | Foto: Brand Images
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Im jungen Alter von 19 Jahren hat die Grazerin Selina Grasser ihr Taschenlabel "Heist – Handmade Goods" gegründet, mit dem sie Design, Praktikabilität und Nachhaltigkeit vereint. In ihrem Atelier in der Volksgartenstraße hat die heute 24-jährige Grazerin das perfekte kreative Umfeld, um ihre handverarbeiteten "Hip-Bags" herzustellen und zu vermarkten.

GRAZ. "This was an ugly apple" betitelt die neueste Taschenkollektion aus dem Grazer Hause "Heist – Handmade Goods". Denn die junge Designerin Selina Grasser legt bei der Herstellung ihrer Taschen nicht nur Wert auf Design und Praktikabilität, sondern auch auf Nachhaltigkeit und setzt somit neuerdings auch auf innovatives "Apfelleder" aus Italien. 

Ihre Leidenschaft dafür, ihre kreativen Ideen umzusetzen sowie ein Netzwerk aus kreativen Jungunternehmerinnen und -unternehmern, mit dem sie gemeinsam in ihrem Studio in der Volksgartenstraße arbeitet, hat Grasser dazu verholfen, sich mit ihrem Label einen Namen in Graz zu machen. Mittlerweile kann man die verschiedenen "Heist"-Modelle nicht nur im Online-Shop und vor Ort im Studio, sondern auch in mehreren Grazer Shops ergattern.

Kreative Jungunternehmerin mit Affinität zu Bauchtaschen: Selina Grasser | Foto: Lisa Rass
  • Kreative Jungunternehmerin mit Affinität zu Bauchtaschen: Selina Grasser
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  • Wofür steht "Heist"?

Selina Grasser: Der Name bedeutet ja 'Raubüberfall", das passt, weil es Bauchtaschen sind. Das Label steht für stylische und coole Produkte, die aber trotzdem praktisch sind. Wichtig ist mir auch, dass sie nachhaltig hergestellt sind – per Hand von mir in meinem Studio in Graz, mit nachhaltigen Materialien. Ich versuche außerdem ein Produkt anzubieten, das hochwertig aber leistbar ist.

  • Wie ist es dazu gekommen, dass Sie Ihr Taschenlabel gegründet haben?

Meine Mutter hat mir schon früh beigebracht zu nähen. Ich habe dann angefangen kleine Täschchen zu nähen, nur für mich. Irgendwann wollte ich eine Bauchtasche haben, als die gerade so im Trend waren und nachdem mir keine am Markt so richtig gefallen hat, habe ich mir online ein Schnittmuster rausgesucht und einfach selber eine genäht. Ich habe das damals auf meinem Instagram-Account gepostet und habe da schon erste Anfragen bekommen. Offiziell habe ich mein Gewerbe dann 2019 angemeldet, damit ich die Taschen vertreiben kann. 

Irgendwann war ich an dem Punkt, wo ich gemerkt habe – wenn ich die Ideen, die ich habe, umsetzen will, kann ich das nicht mehr von meinem Schlafzimmer aus machen, da brauche ich richtige Maschinen, eine Werkstat und ein Lager. Ich habe dann gemeinsam mit Freunden ein Studio angemietet, das wir als Atelier und Büro genutzt haben. Es sind dann immer mehr Leute dazugekommen, die auch im kreativen-Business- und Start-Up-Bereich tätig sind, weshalb wir "Cocreate" gegründet haben – ein Coworking-Space für Kreative in der Volksgartenstraße. 

  • Bietet Graz also ein gutes Netzwerk für ein junges, kreatives Unternehmen?

Mein Eindruck ist, dass es sehr viele kreative Menschen in Graz gibt, die Motivation haben, etwas eigenes zu starten und ein bisschen gegen die großen Mitspieler anzukämpfen. Es gibt dadurch viele Kooperationsmöglichkeiten, man unterstützt sich.

  • Was sind die Herausforderungen als "Ein-Frau-Unternehmen"?

Es gibt zwei Seiten. Manchmal wäre es schön, sich mit jemandem absprechen oder die Arbeit aufteilen zu können. Andererseits kann ich dafür alles genauso machen, wie ich es will und muss meine Entscheidungen vor niemandem rechtfertigen. Und zum Glück habe ich dieses Netzwerk an Helferinnen und Helfern, die mich unterstützen und den Austausch im Studio.

Die Taschen aus dem Hause "Heist" vereinein Design, Praktikabilität und Nachhaltigkeit.  | Foto: Lisa Rass
  • Die Taschen aus dem Hause "Heist" vereinein Design, Praktikabilität und Nachhaltigkeit.
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  • Wie haben Sie es geschafft, sich in Graz einen Namen zu machen?

Ich bin nach wie vor dabei, das zu versuchen. Am Anfang war das natürlich schwierig, in Geschäfte reinzukommen – das hat mehrere Anläufe und viel Überredungskunst gebraucht. Wichtig ist, hinter sich und dem Unternehmen zu stehen und sich nicht unterkriegen zu lassen, nur weil man ein 'kleiner Fisch' ist. Und ich versuche ganz viel auf Märkten vertreten zu sein, um die Marke bekannter zu machen. Derzeit läuft es so gut, dass ich fast gar nicht hinterherkomme. Nachdem ich daneben auch Vollzeit arbeite, ist es zeitlich natürlich eine Herausforderung. Mein Tag hat 48 Stunden (lacht). 

  • Dabei geht der Trend in Ihrer Generation ja eigentlich gerade in die andere Richtung im Sinne von weniger arbeiten und mehr Freizeit.

Ja und das kann ich total verstehen. Wenn ich einen Job hätte, der mir keinen Spaß macht, würde ich mich auch nicht so reinhängen. Ich habe in der Vergangenheit selber mitbekommen, wie das sein kann, wenn zum Beispiel das Personal schlecht behandelt wird.  Aber ich habe das Glück, genau das zu machen, was mir total viel Spaß macht. Außerdem bin ich ein unermüdlicher Workaholic und habe so viele Ideen, die ich umsetzen möchte. Deswegen habe ich auch so früh ein Unternehmen gegründet.

Zur Person: Selina Grasser

Bereits im Alter von 19 Jahren hat die heute 24-Jährige ihr Gewerbe "Heist – Handmade Goods" angemeldet. Ihre Taschen, die sie in ihrem Studio in Graz von Hand anfertigt, erfreuen sich seitdem wachsender Beliebtheit und sind mittlerweile auch in mehreren Grazer Shops wie bei "Sestra" oder im "Fachl" in Graz erhältlich. Neben dem Designen und der Produktion von nachhaltigen Taschen ist Selina Grasser im Kulturbereich, so etwa bei LaStrada und im Schauspielhaus Graz, tätig.

"Business-Lunch" mit frischen, regionalen Produkten und Kaffee. | Foto: RMS
  • "Business-Lunch" mit frischen, regionalen Produkten und Kaffee.
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Regionales aus der Speis am Lendhafen

  • Mariahilferpl. 2, 8020 Graz
  • Tel.: 0316 232252
  • www.speisamlend.at
  • Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11.15 bis 22 Uhr, Samstag ab 17 Uhr

Beschreibung: Nicht zufällig hat Selina Grasser die "Speis" für den Business-Lunch mit der Woche ausgesucht: Ebenso wie ihre Taschen (siehe Story oben), ist auch hier alles regional und nachhaltig. Das junge Gastro-Trio aus Florian Joham, Lukas Mosler und Stephan Rieger hat das an den Lendhafen angrenzende Lokal im August 2021 übernommen und serviert hier seitdem ausschließlich Speisen und Getränke aus Zutaten, die aus dem nächsten Umfeld kommen. "Regional, saisonal, mutig" – so das Konzept der "Kaffee-Bar".

Das sagt die Woche:
Gegrillte bunte Karotten aus der Region mit österreichischen Bohnen und Joghurt-Dip, handgemachte Salbeignocchi und Kürbisrisotto werden aus der Mittagskarte gewählt. Nicht nur köstlich, sondern auch besonders liebevoll angerichtet sind die servierten Speisen. Mit gutem Gewissen und in familiärer Atmosphäre lädt die Speis zum Genießen und Verweilen ein. Was zum Abschluss hier nicht fehlen darf: ein heißer Kaffee.

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